Abstract
This chapter introduces the ideas of the German educator and theologian Hermann Lietz. Lietz is well known for his idea of the so-called Country Boarding Schools, founded in Germany in the early twentieth century. The chapter discusses Lietz’s biographical background, the most important pedagogical aspects of his work, the historical background, and the possible contributions for today’s discussion. In particular, the Country Boarding Schools continue to exist in Germany and offer an interesting alternative to normal schools.
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“Der Erzieher sollte doch nie die Leiden der eigenen Kindheit vergessen” (Lietz 1922, S. 35). All translations into English are by the authors.
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“Ich will Lietz in Japan werden” (Ito 2007, S. 111).
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“Der Unterricht wird auf die Vormittagsstunden verlegt und zwar so, dass eine Lehrstunde nicht die Zeit von 45 Minuten überschreitet und dass zwei längere Unterbrechungen von je 15 Minuten zwischen den Lehrstunden liegen. Die eine Pause wird zu einem Dauerlauf verwendet, der besonders günstig für die Entwicklung de Lungen ist. Im ersten Teile des Nachmittags, von 2–4 Uhr, findet praktische oder künstlerische Tätigkeit in Werkstätten, Garten, auf dem Landgut oder im Zeichensaal statt, oder Arbeit im Laboratorium oder musikalische Übungen oder Spiel. Erst am Spätnachmittag (…) erfolgt eine weitere Lerntätigkeit, die selbständige Durcharbeitung des mit den Lehrern durchgesprochenen Stoffes (Arbeitsstunde)” (Lietz 1906, S. 294ff.).
- 4.
“Mit dem Namen wollte der Gründer in einem Wort sagen, worauf es ihm ankommt: Orte zu schaffen,
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in denen‚ erzogen‘ und nicht bloß unterrichtet wird;
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in denen die Jugend auf dem Lande in der freien, schönen Gottesnatur aufwachse,
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in denen sie wie in einem Familienheim, einer zweiten Heimat, mit ihren Erziehern wie eine erweiterte Familie zusammenlebt, in denen echte deutsche Art und Sitte gepflegt werde” (Lietz 1906, S. 290).
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“Narrheit“ (Rein 1919, S. 71).
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“Die Masse demoralisiert. Sie verdirbt die Luft, die Wohnung, das Essen, die Kleidung, vor allem aber die Gesinnung” (Rein 1919, S. 72).
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“Die Stadt ist danach ein gefährlicher, weil gefährdender Ort des Aufwachsens. Der alternative, weil schützende Erlebniskontext ist dagegen die Abgeschlossenheit des Landes (…), in der man es völlig in seiner Macht hat, das Wünschenswerte und Notwendige an das Kind heranzubringen, das unbedingt Schädliche von diesem fernzuhalten” (Lietz 1924, S. 91).
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“Einige Bäume, Rasenstücke und Blumenbeete machen noch nicht das Land aus. Wo nicht weiteste Gelegenheit zum ungehinderten Umhertummeln, zur Arbeit am Boden, zur bäuerlichen Berufstätigkeit ist, da ist auch nicht der Schauplatz, der uns als der günstigste erscheint” (Lietz 1924, S. 93).
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“mutiger und rücksichtsloser Kampf gegen die schlimmsten Volksschädigungen: Alkohol, Nikotin, Ausschweifungen, Wohnungselend, Mangel an eigener Scholle, Geldgier, das ist es, was wir durchsetzen müssen” (Lietz 1917, S. 200).
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“Der Schüler muß z.B. die Gefahren kennen, die ihm durch Alkoholismus und Sexismus drohen; muß wissen, wie weit und in welcher Weise Sport für seinen Körper zuträglich ist; was er tun kann, um den nachteiligen Wirkungen der Arbeit in der Fabrik und Studierstube zu entgehen, und noch vieles derartige” (Lietz 1911, S. 26).
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“bleibenden Gegebenheiten” (Meissner 1965, S. 38).
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“durch die erziehliche Kraft der Schule ersetzt werden. Und die neue Pädagogik ist sich dieser schweren Aufgabe bewußt, und alle ihre Darlegungen gipfeln in dem Gedanken der Erziehung, ihm soll auch der Unterricht dienstbar gemacht werden” (Rein 1914, S. 121).
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“eine allgemeine Menschenbildung, die im Dienste der religiös-sittlichen Interessen steht, vermitteln; die Veredlung einer Gesamtbildung anbahnen, die nicht an gewisse Stände geknüpft ist” (Rein 1904, S. 600).
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“Die Glieder der Familie werden zwar nicht ganz gleichaltrig, aber auch nicht von zu großem Altersunterschiede sein, da dies wiederum eine verschiedene Art der Lebensweise und Behandlung erfordern würde, und da keine Gewähr vorhanden ist, dass älteste und jüngste Glieder der Gruppe sich in der Hauptsache richtig beeinflussen” (Lietz 1924, S. 94).
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“Alle deutschen Schulen haben ernsthaft gegen die, Gesundheit und Kraft schädigenden, Unsitten des Trinkens alkoholischer Getränke und des Rauchens zu kämpfen” (Lietz 1913, S. 95).
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“Erweckt Verständnis und Begeisterung für Wesen und Zukunftsaufgaben der Nation; übt Euch mit der Jugend in Eurem kleinen Gemeinwesen, staatsbürgerliche Tüchtigkeit zu erlernen, laßt in ihm jeden nach seinen Kräften dem Ganzen dienen, Pflichten erfüllen, Rechte ausüben” (Lietz 1912, S. 52).
- 17.
“Priester der Menschheit und Gittes im wahren Sinne des Wortes” (Lietz 1897, S. 53).
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“Unterrichter oder gar Drillmeister” (Lietz 1897, S. 53).
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“Der Lehrer der Vergangenheit hat in dem Schüler in erster Linie den Untergeordneten erblickt, dem gegenüber er zu befehlen hat. Dabei hat er sich vor allem auf die aus seinem Amte und seinem überlegenen Alter erwachsene Autorität gestützt” (Lietz 1906, S. 298).
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“Ganz anders der Lehrer der neuen Schule und die Eltern der neuen Familie. Sie stützen sich nur (!) auf natürliche Autorität, die aus ihrer geistigen, sittlichen Überlegenheit erwächst” (Lietz 1906, S. 298).
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“Das gesunde, normale Kind will bauen, formen, eine Welt um sich schaffen, ein Robinson im kleinen sein. Zu diesen Tätigkeiten muß ihm Gelegenheit gegeben werden, damit seine Schaffenskraft nicht verkümmert, dass sie sich bestätigen und so der künftige Erfinder und Organisator heranwachsen kann” (Lietz 1906, S. 292).
References
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Luhmann, N. (1990): Sozialsystem Familie. In Soziologische Aufklärung (Vol. 5, pp. 196–217). Opladen: Westdteutscher Verlag.
Meissner, E. (1965). Asketische Erziehung. Hermann Lietz und seine Pädagogik. Ein Versuch kritischer Überprüfung. Beltz: Weinheim.
Rein, W. (1904). Art. Erziehungsschule. In W. Rein (Ed.), Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik (2nd ed., Vol. 2, pp. 599–607). Langensalza: Beyer.
Rein, W. (1914). Alte und neue Pädagogik (1895). In W. Rein (Ed.), Kunst, Politik, Pädagogik. Gesammelte Aufsätze. Vol. 3, Pädagogik I (pp. 115–131). Langensalza: Beyer.
Rein, W. (1919). Gegen die Großstadt (1899). In W. Rein (Ed.), Kunst, Politik, Pädagogik. Gesammelte Aufsätze Vol. 1: Kunst (2nd ed., pp. 71–74) Langensalza: Beyer.
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Koerrenz, R., Blichmann, A., Engelmann, S. (2018). Hermann Lietz and the German Country Boarding Schools. In: Alternative Schooling and New Education. Palgrave Studies in Alternative Education. Palgrave Pivot, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-67864-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-319-67864-1_2
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