Zentrales Konzept der Gruppenanalyse von S.H. Foulkes. Der Begriff beinhaltet die Vorstellung, wonach in Gruppen sich stets ein gemeinsames seelisches Geschehen, eine allen Gruppenteilnehmern gemeinsame emotionale Konstellation einstellt, an der alle unbewußt teilhaben; wie wenn ein gemeinsames (Theater-) Stück zur Aufführung gelangte mit je unterschiedlichen Rollen, in dem alle Gruppenteilnehmer mitspielen, ohne das Drehbuch zu kennen (Sandner, 1986). Es handelt sich um ein Konzept, das von Foulkes nicht aus der Erfahrung gewonnen wurde, vielmehr aus der gestaltpsychologischen Annahme, wonach alles seelische Leben sich in Gestalten organisiere (→ Gestaltpsychologie). Unbezweifelbar ist die heuristische Frucht-barkeit dieses Konzepts für das Verständnis von in Gruppen entstehenden kollektiven Phänomenen bzw. gemeinsamen Gruppenabwehrmaßnahmen.