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Frühe Stadtinterventionen in Wien

Schnittstellen von Kunst und Stadtplanung

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Wann begann temporär?
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Zusammenfassung

Im Winter 1971/72 wurde die zentrale Durchzugsstraße durch das historische Zentrum Wiens, die Kärntnerstraße, erstmals für den Autoverkehr gesperrt. Heute sind diese und weitere hinzugekommene innerstädtische Fußgängerzonen aus dem Alltagsleben der WienerInnen sowie aus der Strategie der Geschäftsleute und der Tourismusindustrie nicht mehr wegzudenken. Anfang der 1970er Jahre, im Kontext von Wirtschaftsboom und Modernisierungseuphorie und noch vor der Ölkrise, die sich 1973 als Schock bemerkbar machte, schien dieses Konzept gänzlich „unmodern“ — zumindest außerhalb von ExpertInnenforen zur Stadterneuerung.1 Die US-amerikanischen Projekte von Victor Gruen, der als Erfinder der modernen Fußgängerzone (und nicht nur der Shopping Mall) gilt, waren in Österreich wenig bekannt, auch wenn dem aus Wien stammenden Gruen gerade die Urbanität europäischer Innenstädte als Vorbild diente. Genau jene spezifische Qualität der Innenstädte sah Gruen mittlerweile in Wien gefährdet. Sein Vorschlag für Wien wies fast den ganzen ersten Bezirk als Fußgängerzone aus, denn ansonsten müssten wir „uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Autos unsere Stadtkerne ersticken werden“2, so Gruen.

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Literatur

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Fitz, A. (2009). Frühe Stadtinterventionen in Wien. In: Wann begann temporär?. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-79168-4_4

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