Auszug
Als Ausweitung unserer Donaufahrt im Rahmen des Projektes Graue Donau, Schwarzes Meer wurden wir über Vermittlung von Peter Schneyder, einem in der Grenzregion von Bulgarien und Rumänien tätigen Infrastrukturexperten, eingeladen, während der „March Music Days“ in Ruse eine künstlerische Intervention zu realisieren. 1961 gegründet, ist es das wichtigste Festival seiner Art in Bulgarien. Wie auch sonst weithin, war in diesem Jahr, 2006, ein Mozart-Schwerpunkt vorgesehen. In der örtlichen Oper sollte Don Giovanni aufgeführt werden. Das wollten wir digital kommentieren, indem wir Don Giovanni virtuell an einem für die Bevölkerung wichtigen anderen Ort erscheinen ließen. Grundidee war, im Bürgermeisteramt von Ruse, ursprünglich Sitz der Kommunistischen Partei, eine Anzahl von Überwachungskameras zu installieren, die live 24 Stunden Bilder aus den Räumlichkeiten aufnahmen und per Internet-Zugang von überall her einsehbar machten. Als zusätzliche Dimension dieser Transparenzprovokation wollten wir in den Strom der Online-Bildinformationen aufgezeichnete Bildsequenzen schmuggeln, auf denen Don Giovanni zu sehen ist, wie er durch die leeren Räume des Magistrats geistert, mit unsichtbaren Gegnern ficht oder sich bedrohlich der Kamera nähert.
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Manner, B., Aschauer, M., Seyfried, G. (2008). Projekt DonKontrol. In: Reder, C., Klein, E. (eds) Graue Donau, Schwarzes Meer. Edition Transfer. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-75483-2_14
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