Auszug
Die Reform der juristischen Studienordnung Ende der siebziger Jahre1 hat den rechtshistorischen Fächern vorrangig die Aufgabe zugewiesen, das geltende Recht aus seinen geschichtlichen Entstehungsbedingungen heraus verständlich zu machen1. Dazu bedarf es einer Einführung in die Grundbegriffe unserer Rechtsordnung, des Vergleichs mit früheren Rechtsauffassungen und der Erklärung des Wandels. Die österreichische Privatrechtsgeschichte hat daher nicht nur die Entwicklung privatrechtlicher Dogmen und Institutionen bis in unsere Zeit vorzutragen, sondern auch die geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe des jeweiligen Rechtszustandes auszuleuchten. Als besonders lehrreich erweist sich dabei die Begegnung mit jenen immer wiederkehrenden Rechtsfiguren, die uns vor Augen führen, daß eine Aktualisierung des historischen juristischen Instrumentariums jederzeit möglich ist2.
BG vom 2. 3. 1978 über das Studium der Rechtswissenschaften, BGBl. 140; VO des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung vom 12. 3. 1979 über die Studienordnung für das Studium der Rechtswissenschaften, BGBl. 148.
Diese Zielsetzung wurde auch nach dem jüngsten universitären Reformpaket (das Universitäts-Studiengesetz, BGBl. I 1997/48, setzte das BG über das Studium der Rechtswissenschaften sowie die rechtswissenschaftliche Studienordnung außer Kraft; die Bestimmung der Pflichtfächer obliegt nun den einzelnen Studienkommissionen im Rahmen der Erstellung des Studienplanes) beibehalten.
Th. Mayer-Maly, Die Wiederkehr von Rechtsfiguren.
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Lit.
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(2008). Einleitung. In: Österreichische Privatrechtsgeschichte. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-74415-4_1
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