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Darlehen

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Part of the book series: Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft ((SKLR))

Auszug

Darlehen (§§ 983ff) ist Übergabe von vertretbaren Sachen in das Eigentum des Darlehensnehmers mit der (formfreien)1 Abrede, nach einer gewissen Zeit ebensoviele von derselben Gattung und Güte an den Darlehensgeber zurückzustellen (§§ 983 S 1, 984). Entgegen den verba legalia der §§ 983f sind nicht verbrauchbare (§ 301), sondern alle vertretbaren Sachen erfasst2 (zB § 985: Geld; § 990: Wertpapiere; Autoreifen3). Nach dem gesetzlichen Regelungskonzept ist der Darlehensvertrag als Realkontrakt ausgeformt, sodass der Vertragsschluss neben dem Parteienkonsens auch Übergabe (§§ 426ff) der als Darlehen gegebenen Sachen in die Verfügungsmacht des Darlehensnehmers erfordert. Dies kann durch Barauszahlung an den Darlehensnehmer selbst oder dazu bestimmte Dritte (zB Bezahlung einer Schuld des Darlehensnehmers an dessen Gläubiger4) erfolgen, doch reicht auch Gutschrift auf dem (im Debet befindlichen) Girokonto des Darlehensnehmers5, Novation einer bestehenden Schuld in ein Darlehen (Entgelt für Bauführung6), übergabe eines diskontierbaren Wechsels7 oder eines Sparbuches unter Bekanntgabe des Losungswortes8, nicht aber Auszahlung des einen Grundkauf kreditierenden Finanzierers auf ein Anderkonto des als dessen Treuhänder agierenden RA9 aus. Nach neuerer Ansicht kann der Darlehensvertrag auf Grund der Vertragsfreiheit auch konsensual begründet werden10. Das bloße Versprechen, künftig ein Darlehen zu gewähren, ist Vorvertrag iSd § 936 (§ 983 S 2). Darlehensverträge zwischen Ehegatten sind aus Gläubigerschutzgründen gem § 1 Abs 1 lit b NAktG notariatsaktspflichtig.

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Literatur

  1. Schuldscheine sind nur Beweisurkunden und haben prinzipiell nur deklarativen Charakter (§ 1001). Vgl Griss in KBB2 § 1001 Rz 2.

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  19. Fehlt eine Fälligkeits(Rückzahlungs)vereinbarung, so kann das Darlehen nach Schubert (in Rummel3 §§ 983, 984 Rz 3) und Stanzl (in Klang2 IV/698) sogleich, dh ohne unnötigen Aufschub zurückgefordert werden (§ 904), während Iro (in Bankvertragsrecht I2 Rz/167) dafür eintritt, dass eine angemessene Kündigungsfrist zu berücksichtigen sei. Zur Verjährung Binder in Schwimann3 § 983 Rz 99 ff; Griss in KBBP2 § 983 Rz 15.

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  33. Apathy in Schwimann3 § 12a KSchG Rz 4. Bei reiner Stundung kann ohnedies „vorzeitig“ zurückgezahlt werden, da sich der Schuldner im Verzug befindet.

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  39. IA 109A II-1933 BlgNR 16. GP 19.

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  42. IA 109A II-1933 BlgNR 16. GP 19.

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  43. Für analoge Anwendung bei Pfandbestellung im fremden Interesse Apathy in Schwimann3 § 25c KSchG Rz 1. AA jedoch OGH ÖBA 2002/1073, 934 mit Anm Koziol; ÖBA 2002/1072, 930 mit Anm P. Bydlinsky = JBl 2003, 47 mit Anm Apathy.

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  44. EBzRV 311 BlgNR 20. GP 25 (auch zum Konflikt mit dem Bankgeheimnis nach § 38 BWG).

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  45. EBzRV 311 BlgNR 20. GP 25.

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  48. Krejci in Rummel3 § 25d KSchG Rz 6; Apathy in Schwimann3 § 25d KSchG Rz 5; Kathrein in KBB2 § 25d KSchG Rz 5.

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  49. EBzRV 311 BlgNR 20. GP 28. Vgl auch Kosesnik-Wehrle/Lehofer/Mayer/Langer2 KSchG § 25d Rz 20 f.

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  50. JBl 1995, 651 mit Anm Mader; JBl 1998, 36.

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(2008). Darlehen. In: Bürgerliches Recht Band III Schuldrecht Besonderer Teil. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-73388-2_9

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