Auszug
Das exquisite Haus liegt am Rand einer ausgedehnten Einfamilienhaussiedlung, profitiert jedoch von einem großen Grundstück, wozu noch ein kleiner See gehört. Der lange, im Obergeschoß röhrenartig gestaltete Baukörper ist nah an die Erschließungsstraße gerückt und schirmt die zum See leicht abfallende Rasenfläche des Gartens ab. Das Erdgeschoß enthält zuerst einmal die Garage, in der die Fahrzeuge von der Entree her hinter einer Glaswand stehen wie in einem Verkaufssalon. Weiters schließen Wirtschaftsräume an, der breite Treppenlauf ins Obergeschoß sowie der zu Garten und See orientierte Schlafbereich. Das Obergeschoß erweist sich als großräumige Wohnlandschaft mit ausreichend Hängeflächen für Kunstwerke, wobei an den beiden Stirnflächen der an Friedrich Kieslers „endless house“ erinnernden „ Wohnröhre“ sich je eine um wenige Stufen erhöhte Arbeitsgalerie befindet, die eine zum Kochen, die andere für die Denkarbeit an Schreibtischen und mit Laptop. Die mit zahlreichen Kunstbüchern alimentierte Bibliothek ist in einer Zeile von brusthohen Schiebeelementen am Niveausprung zum Denkdeck versteckt, deren breite Rücken mit Leder bespannt sind. Sie lassen sich einzeln herausrollen und von beiden Seiten nützen. In geschlossenem Zustand machen Form und Material den übergang zur Denkgalerie weich, so dass der Raum durch das breite Fenster und den vorgelagerten Balkon sanft hinaus fließt.
Literatur/Auszeichnung
Ute Woltron: Das Haus der Jäger und Sammler Der Standard, 3. Januar 2004
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Eichinger, G., Knechtl, C. (2007). Haus am See, Münchendorf. In: Zschokke, W., Nitschke, M. (eds) ORTE. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-69300-1_45
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