Auszug
Daß in der Epoche einer Wiederentdeckung des Sublimen die historischkritische Bestimmung von Kunst in Schwierigkeiten gerät, liegt auf der Hand, rechnet aber auch charakteristisch zur paradoxalen Situation unserer Gegenwart. Paradox erscheint das Verhältnis zwischen einer auf Revokation des Archaischen abzielenden Kunstpraxis und der Durchformung des Alltagslebens mit Inszenierungsformen, die ursprönglich von denjenigen Avantgarden entwickelt worden sind, deren Wirkung auf das gesellschaftliche Leben gewöhnlich nicht akzeptiert wird. Die funktionale These der auf die Selektion von ‘schön’ und ‘häßlich’ verpflichteten Selbstregulierung des Kunstsektors öberschreibt aus demselben Grund der Kunst als einzige Funktion die der Funktionslosigkeit.□1 Handgreiflichere Forman der Selbstversgung liefern Kunstmarkt, Großausstellungen, Jubelfeiern und die breit entwickelte Gewöhnung an einen allgemeinen touristischen Verzehr der Verfügbarkeit von Kunst.
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(2007). Der Betrachter als Produzent?. In: Das Bild zeigt das Bild selber als Abwesendes. Edition Transfer. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-49340-3_7
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