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Part of the book series: Springers Handbücher der Rechtswissenschaft ((HANDB))

  • 409 Accesses

Auszug

Durch das Bankgeheimnis sollen die berechtigten Interessen des Kunden an der Geheimhaltung von Tatsachen, welche dem Kreditinstitut im Rahmen der Geschäftsverbindung zur Kenntnis kommen, gewahrt werden1. Es soll die Vertrauensbasis zwischen Kreditunternehmen und Kunden, welche den wesentlichen Faktor für die Tätigkeit jeder Kreditunternehmung bildet, erhalten und damit zur Funktionsfähigkeit des Kreditapparats beitragen2. Ferner soll der Zugriff Dritter, insbesondere des Staates aber auch an einer Auskunft interessierter Privatpersonen, auf diese geheimen Tatsachen ausgeschlossen bzw insofern beschränkt werden3, als der Kunde Ausnahmen vom Bankgeheimnis nur unter bestimmten Voraussetzungen in Kauf nehmen muss. Das Bankgeheimnis wurde erst 1979 durch § 23 KWG umfassend gesetzlich geregelt4; mit Wirkung vom 1.1. 1994 ist an die Stelle dieser Bestimmung § 38 BWG getreten, wobei man die bisherige Regelung im Wesentlichen fortgeschrieben hat5. In den Folgejahren wurde die Bestimmung mehrfach novelliert, um die Ausnahmen vom Bankgeheimnis zu erweitern und damit europarechtlichen Vorgaben zu entsprechen6. § 38 BWG bestimmt den Inhalt des Bankgeheimnisses und weitgehend auch seine Grenzen, § 101 BWG stellt gewisse Verletzungen unter Strafsanktion. Aus dem derart geregelten Bankgeheimnis ergibt sich zunächst die Verschwiegenheitspflicht der in § 38 Abs 1 BWG Genannten. Andererseits ist das Bankgeheimnis Grundlage eines Rechts zur Verweigerung von Auskünften, wobei die Reichweite dieses Rechts insbesondere in § 321 ZPO, § 145 a StPO und im FinStrG geregelt ist. Soweit das Bankgeheimnis nach diesen verfahrensrechtlichen Bestimmungen ein Recht zur Verweigerung der Aussage gibt, ist die an das Bankgeheimnis gebundene Person zugleich zufolge § 38 Abs 1 BWG gegenüber dem Kunden zur Verweigerung verpflichtet7.

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© 2007 Springer-Verlag/Wien

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Apathy, P., Koch, B. (2007). Das Bankgeheimnis. In: Apathy, P., Iro, G., Koziol, H. (eds) Österreichisches Bankvertragsrecht. Springers Handbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-37083-4_2

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