Datenerhebung bei Grundwasseruntersuchungen

Zusammenfassung

Daten zur Erkundung des Grundwassers werden mit Methoden erhoben, die in den Untergrund nicht eindringen und mit solchen, die in den Untergrund eindringen. Bei den ersteren handelt es sich v.a. um geophysikalische Methoden. Diese werden gesondert behandelt, während hier die letztere Methode erwähnt wird. Es handelt sich v.a. um das Abteufen von Bohrungen, Baggerschlitzen und Rammsondierungen. Im Zusammenhang mit der stofflichen Zusammensetzung von Grundwasser entscheidet der Zweck der Untersuchung über die Methode:

• 1. Entnahme von möglichst sauberem und ungestört gelagertem Gesteinsmaterial;

• 2. Möglichst viele Einzelmessungen über die räumliche Verteilung von Messgrössen der geologischen Formation, wie z.B. Durchlässigkeit, Porosität;

• 3. Billiger und rascher Aufschluss zwecks Einbau von Probenahme-Rohren mit möglichst kurzen Filterstrecken in möglichst vielen verschiedenen Tiefenlagen (Cherry,1983);

• 4. Direkter Einblick in die obersten paar Meter des Untergrunds, mit der Möglichkeit, viel gestörtes Gesteinsmaterial zu entnehmen;

• 5. Billige Bestimmung der Lagerungsdichte des untiefen Untergrunds, mit der Möglichkeit, ein schmales Rohr zur Beobachtung des Grundwasserspiegels zu versetzen. Häufig muss mehr als einer dieser Zwecke erfüllt werden. Deshalb gibt es nicht das bestmögliche Verfahren. Vor allem die im voralpinen Raum gelegenen glaziofluviatilen Schottern (Kies-Sand-Gemischen), welche die vorrangig für Trinkwasser genutzten Vorräte an Grundwasser enthalten, bilden eine Herausforderung an die Bohrtechnik zur Erfüllung obiger Zwecke (Hoehn et al., 1983).

Dr. Eduard Hoehn, Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, EAWAG, CH-8600 Dübendorf