Digitale Elektronik für die Steuerung, Regelung und Überwachung moderner Turboflugtriebwerke

Zusammenfassung

Erstmals in den siebziger Jahren wurden in Europa elektronische Regelsysteme mit voller Autorität eingesetzt, und zwar für das Olympustriebwerk der Concorde sowie das Triebwerk RB 199 des Tornado-Kampfflugzeugs. Beide Systeme waren zunächst in analoger Technik aufgebaut. Obwohl sich bereits innerhalb weniger Jahre enorme Fortschritte hinsichtlich Miniaturisierung und Kostenreduzierung bei den Bauteilen ergaben, zeichnete sich seinerzeit bereits ab, daß die Zahl der zu steuernden bzw. regelnden Parameter mit jeder neuen Triebwcrkgeneration beträchtlich zunimmt, so daß seit Beginn der siebziger Jahre in wohl allen bedeutenden Triebwerkfirmen dieser Welt intensiv an Studien fur digitale Regler gearbeitet wurde. Neben der leichteren Handhabung bzw. Abarbeitung umfangreicherer Rechenoperationen mit immer mehr Eingangs-und Ausgangsparametern und der Korrespondenz mit anderen zellenseitigen Systemen erschien insbesondere auch die Fähigkeit der digitalen Elektronik zur Fehlererkennung attraktiv, die als Selbstüberwachung, aber auch zur Überwachung anderer Parameter und Prozesse eingesetzt werden kann. Günstig ist hierfür die Speichermöglichkeit, um z. B. eine im Flug aufgetretene Anomalie nach der Landung am Boden auswerten zu können. Wenn zu diesem frühen Zeitpunkt zunächst wohl auch einige Aspekte der digitalen Regler, wie z. B. die Erstellung und Validierung der Software in ihrem Aufwand unterschätzt wurden, so war man doch vom Potential der digitalen Elektronik für die Zukunft überzeugt und betrieb die Entwicklungen mit entsprechendem Nachdruck.