Zusammenfassung
Die Universität Zürich ist 1833 aus dem sogenannten Carolinum hervorgegangen, einer vom Reformator Ulrich Zwingli im Jahre 1523 geschaffenen theologischen Akademie, die ihrerseits auf eine noch ältere zum Grossmünster gehörige Domherrenschule zurückgeht. Das Carolinum war mit fünf Lehrstühlen dotiert, wobei der Inhaber des fünften, des Lehrstuhles für Physik, neben dem Unterricht der Naturwissenschaften auch für die Mathematik verantwortlich war. Dieser Lehrstuhl war durch eine Reihe bedeutender Naturwissenschafter vertreten gewesen. Dazu gehörten der bekannte Arzt und Naturforscher Konrad Gessner (1516–1565), sein Schüler Josias Simmler (1530–1576), Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733), sein Schüler Johannes Gessner (1709–1790) und Johann Kaspar Horner (1774–1834). Letzterer kann als erster eigentlicher Mathematiker bezeichnet werden. Er hatte in Göttingen bei Kästner, Lichtenberg, Blumenbach und Seiffert Mathematik und Astronomie studiert und dann in Jena 1799 den Doktortitel erworben. Für die Entwicklung der Mathematik in Zürich war Horner von grösster Bedeutung, insbesondere durch seinen Einfluss als Mitglied des Erziehungsrates und des kleinen Rates auf die Neugestaltung des zürcherischen Unterrichtswesens. Mit den Berufungen von Eschmann, Graeffe, Mousson und Raabe an die 1833 neu gegründete Kantonsschule (Gymnasium) hat er den Grundstein für die spätere Entfaltung der Mathematik an der Universität gelegt.
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Frei, G., Stammbach, U. (1994). Die Mathematiker an der Universität Zürich. In: Die Mathematiker an den Zürcher Hochschulen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8542-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8542-3_3
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-5078-9
Online ISBN: 978-3-0348-8542-3
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