Zusammenfassung
Alle durch das Klima bedingten Erscheinungen haben niemals scharfe Verbreitungsgrenzen, da die Klimagebiete ganz allmählich ineinander übergehen. Das gilt ganz besonders von der Polargrenze des Ackerbaus. Sie ist ein sehr breiter Saum, der die eigentlichen Ackerbaugebiete umrandet und in dem nur bei besonders günstigen Boden- und Auslagebedingungen, etwa in Wärmeoasen sonniger Hänge, noch hie und da Anbau vorkommt. Die Breite dieses Uebergangssaumes beträgt nicht weniger als 4 bis 20 Breitengrade. Er muss daher selbst auf Erdkarten kleinen Maßstabes ausgeschieden werden. Das hat Hollstein auf seiner Bonitierungskarte der Erde (2) getan. Er nennt den Grenzsaum die Zone des oasenhaften Ackerbaus. Wir müssen daher die Polargrenze des Ackerbaus aufspalten in zwei Grenzen, die den Gürtel vereinzelten Anbaus begrenzen. Diese sind im Norden die Verbindungslinie der äussersten Anbauvorkommen, im Süden die Verbreitungsgrenze grösserer Ackerbauflächen. Russische Forscher unterscheiden die biologische und die wirtschaftliche Grenze des Ackerbaus, die damit zusammenfallen dürften. Natürlich ist auch die wirtschaftliche Polargrenze des Ackerbaus nicht scharf zu ziehen. Stünden genügend statistische Angaben zur Verfügung, so könnte man eine statistisch definierte Grenze etwa da ziehen, wo 5% der Gesamtfläche als Ackerland dienen. So aber sind wir auf eine willkürlichere Grenzziehung angewiesen. Immerhin lässt sich die Grenze in Sibirien auf dem Sowjetatlas (3), der die Grösse der angebauten Fläche durch Punkte angibt, (5000 ha = 1 Punkt) deutlich erkennen. Die dichte Streuung der Punkte endet an einer verhältnismässig scharfen Grenzlinie.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsAuthor information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1946 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Jaeger, F. (1946). Besonderheiten der drei Grenzen. In: Die klimatischen Grenzen des Ackerbaus. Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft / Mémoires de la Société Helvétique des Sciences Naturelles, vol 76. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7391-8_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7391-8_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-8052-6
Online ISBN: 978-3-0348-7391-8
eBook Packages: Springer Book Archive