Zusammenfassung
Das Modell stellt nur den katoptrischen Teil des Augensystems dar, der dem Balgen eines photographischen Apparates entspricht und nicht die der Linse entsprechenden dioptrischen Kristallkegel. Trotzdem reicht es aus, um ungefähr die Arbeit eines Mosaikauges zu demonstrieren. Zur Herstellung des Modells bedarf es eines 15–20 cm langen Holzkegels, der an der Basis etwa 3 cm im Durchmesser mißt. Das andere Ende soll allmählich in eine Spitze auslaufen und das Ganze dem Stiel eines Pinsels ähneln, den man übrigens auch verwenden kann. Um diesen Holzkegel legt man ein Stück schwarzes Papier, dessen Enden man zu einem Hohlkegel zusammenklebt. Man macht etwa 20 solche Hohlkegel und schneidet von der Spitze eines jeden etwa einen Zentimeter ab. Sodann bündelt man sie so zusammen, daß die abgeschnittenen Enden einen Teil einer Hohlkugel bilden und die weiten Enden nach auswärts gerichtet sind. Die einzelnen Kegel stellen dann Ommatidien dar und die äußere Fläche die Augenoberfläche. Ein Stück Seidenpapier, das man gegen die Spitzen hält, mag dann die Netzhaut (Retina) darstellen. Wenn man dieses Modell in eine Dunkelkammer bringt und die weiten Enden der Hohlkegel gegen eine entfernte Lampe richtet, wird das Licht nur durch einen oder zwei der Kegel auf das Seidenpapier fallen, wenigstens so lange, als man dieses nahe an die Öffnungen hält. Dieses Modell entspricht dem Appositionsauge mit völlig optischer Isolation der Einzelaugen und einem resultierenden genauen Bild. Wenn man das Seidenpapier hingegen von den Kegelöffnungen fortbewegt, so wird das Bild weniger scharf, weil Licht auf die benachbarten Ommatidien zugehörigen Retinaabschnitte fällt; dies entspricht dem Superpositionsauge, dessen optische Elemente nicht völlig voneinander isoliert sind.
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© 1950 Springer Basel AG
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Kalmus, H. (1950). Lichtreaktionen. In: Einfache Experimente mit Insekten. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6993-5_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6993-5_11
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