Zusammenfassung
Die Kristallkunde konnte erst durch eine Revision des Begriffes «Kristallindividuum» zu einer geschlossenen Wissenschaft werden. Ursprünglich fand der Begriff Kristall nur auf «corpora angu-lata», d. h. auf durch ihre äußere polyedrische Gestalt gekennzeichnete Individuen Anwendung. Allein die für derartige Individuen typischen Eigenschaften wie die Abhängigkeit des Verhaltens von der Richtung (isotropie) ließen sich bereits in beliebig gestalteten Bruchstücken dieser Individuen nachweisen, und diese Bruchstücke konnten in einem das Wachstum fördernden Milieu wieder zu echten Kristallgestalten regeneriert werden. Nun bedeutet durch Wachstum erworbene selektive, ebenflächige Umgrenzung gleichfalls Anisotropie; sie ist der Ausdruck dafür, daß sich in bezug auf das Wachstum verschiedene Richtungen verschieden verhalten.
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«Binderichtung» ist hier immer nur im geometrischen Sinne zu verstehen als aus den Bindungsverhältnissen resultierender kürzester Abstand der Teilchenschwerpunkte. Die neutrale Bezeichnung Koordinationsrichtungen wäre besser.
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© 1949 Springer Basel AG
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Niggli, P. (1949). Die Kristallstrukturelle Typenklassifikation. In: Probleme der Naturwissenschaften. Wissenschaft und Kultur, vol 5. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6822-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6822-8_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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Online ISBN: 978-3-0348-6822-8
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