Zusammenfassung
Wenn große Entdeckungen sich abzeichnen, wie es schon bald nach den Mitteilungen Otto Hahns 1938/39 geschah, so konzentrieren sich die Bemühungen und Phantasie vieler Forscher in die neue Richtung. Dann werden Fragen laut, die Grundprinzipien des bisherigen Wissens antasten. Als fraglos galt bis in diese Jahre, daß es auf der Erde 92 chemische Elemente gäbe. Warum gerade 92? Nun, der Russe D. Mendelejeff* hatte Anfang 1869 vielen Chemikern seine Veröffentlichung «Versuch zu einem System der Elemente auf Grund ihres Atomgewichts und ihrer chemischen Ähnlichkeit» geschickt. Er hatte in diesem System 25 leere Stellen angegeben. Hier waren seiner Meinung nach bislang noch unentdeckte Elemente einzuordnen. Das letzte chemische Element, das in Mendelejeffs System steht, ist das Element Nr. 92, das Uran. Der Großteil aller fehlenden Elemente war bis 1938 gefunden worden und hatte tatsächlich in Mendelejeffs System (s. S. 19) gepaßt. Die Zahl 92 schien als höchstmögliche Elementzahl kosmisch vorgegeben, wurde nicht bezweifelt und stand in allen Lehrbüchern der Chemie zu lesen — aber war sie tatsächlich eine Art Naturgesetz?
Unsere Welt altert. Seit dem Tage ihrer Schöpfung vermindert sich ihr Gehalt an natürlich radioaktiven Stoffen. Unsere Atomenergieerzeugung füllt die ursprüngliche Menge an Radioaktivität wieder auf. Doch wie es scheint, haben wir inzwischen sogar Radioisotope schaffen können, die es zuvor nirgends in der Welt gegeben hat. Hier übertreffen wir also sogar die Gegebenheiten des Schöpfungsprozesses. Mag das auch kaum Bedeutung im Weltgetriebe haben, so zeigt es doch, daß der Mensch in der Evolution eine außerordentliche funktionelle Stellung eingenommen hat.
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© 1988 Springer Basel AG
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Boschke, F.L. (1988). Transurane, Elemente über das Uran hinaus. In: Kernenergie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6683-5_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6683-5_19
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