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Anmerkungen

  1. «Die Urkundenfälschung, genauer die Fabrikation unächter, erfundener Schirm-, Gnad- und Schenkbriefe der weltlichen und geistlichen Herrscher war im Laufe der Jahrhunderte zu einem vervollkommneten und einträglichen Kunstgewerbe erwachsen» (Fontes Rerum Bernensium 1883, 1:406, Lütschg 1926:77). Diese Zweifel erwiesen sich als unzutreffend (frdl. Mitt. von Dr. H. Specker SAB Bern).

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  2. Johann Georg Altmann (1697–1758), 1734 Professor der Eloquenz und des Griechischen, 1751 Pfarrer in Ins (vgl. Studer 1863:241/346/347). 1751 erschien sein Werk «Versuch einer historischen und physischen Beschreibung der helvetischen Eisbergen». Altmann besuchte 1748 den Unteren Grindelwaldgletscher und gibt als erster genauere Hinweise auf den Gletscherstand. Altmann postuliert ein von Glarus über Gotthard und Grimsel bis nach Lauterbrunnen reichendes, vollkommen ebenes Eismeer, das aus einer dicken, auf Wasser schwimmenden Eistafel bestehe, wobei die (Tal-)Gletscher nur Abflüsse dieses höher gelegenen Eismeeres darstellten.

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  3. Gottlieb Sigmund Gruner (1717–1778), Archivar in Hessen/Homburg, nach Rückkehr Fürsprecher und Landschreiber in Landshut. Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb Gruners «Eisgebirge des Schweizerlandes» eine der beachtlichsten Arbeiten zu diesem Themenkreis (1760, 3 Bde.). Bei seinem Werk handelt es sich einerseits um eine Kompilation älterer Texte, andererseits um eine Zusammenstellung der Mitteilungen von Landpfarrern und anderen Ortskundigen, mit denen Gruner fleissig Korrespondenz führte; eigene Reisebeobachtungen dagegen sind nur wenige verarbeitet. Gruner glaubte auch noch an ein allerdings festes Eismeer, wobei die (Tal-)Gletscher feste, von diesem Eismeer ausgestossene Eisblöcke bildeten. Im Gegensatz zu Altmann postulierte Gruner eine fortwährende Zunahme der Gletscherbedeckung, die zu einer gänzlichen Verwilderung des Alpenlandes führen müsse (vgl. Studer 1863:244, 350/352).

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  4. Jakob Samuel Wyttenbach (1748–1830), Pfarrer an der Heiliggeistkirche in Bern, gründete am 18. 12. 1786 zusammen mit Gesinnungsfreunden die Privatgesellschaft Naturforschender Freunde in Bern. Wyttenbach war Mitglied zahlreicher ausländischer, naturforschender Gesellschaften, zudem unterrichtete er Naturgeschichte am Medizinischen Institut in Bern. 1815 wurde Wyttenbach erster Präsident der neugegründeten Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Er war Besitzer eines bedeutenden Naturalienkabinetts und wurde nicht zuletzt deswegen von zahlreichen hochgestellten Reisenden, unter anderem J.W.Goethe, besucht. Die Arbeiten von Wyttenbach: Kleinere eigene Reiseschriften, Übersetzung und Herausgabe zahlreicher bedeutungsvoller Werke, Mitarbeit bei grossen bibliophilen Ansichtenwerken der Schweiz. Nachlass auf der Burgerbibliothek Bern: Ca. 1500 Seiten Handschriften, meist naturwissenschaftlichen Inhalts (Topographie, Geologie, Botanik, Gletscherbeschreibung, Temperaturmessungen usw.). Mehrere Hundert Briefe Korrespondenz bedeutendster Persönlichkeiten, die sich mit Alpenforschung befassten. Wyttenbach gilt als der bekannteste Berner Alpenforscher nach Albrecht von Haller im Zeitalter der Spätaufklärung. In gletschergeschichtlicher Hinsicht ist Wyttenbach aus vier Gründen bedeutungsvoll: 1. Wyttenbach unternahm in der Zeit von 1771–1794 mindestens 13 ausgedehnte Alpenreisen, wobei er verschiedene Gletscher des Berner Oberlandes mehrmals selber besuchte und von ihnen erstmals genauere Beschreibungen lieferte, z. B.: Unterer Grindelwaldgletscher (erstmals Berichte von den topographisch höher liegenden Gebieten, Reise nach der Bänisegg im August 1776), Oberer Grindelwaldgletscher, Rosenlauigletscher, Unteraargletscher, Sustengletscher, Gletscher des Lauterbrunnentales, Gamchigletscher, Blümlisalpgletscher, Gletscher des Gasterntales, Rhonegletscher. Leider blieb es nur bei der Absicht, die gesammelten Beobachtungen, mehr deskriptiv-topographischen denn genetischen Inhalts, in einer umfassenden Naturgeschichte Helvetiens zu verarbeiten. 2. Wyttenbach übersetzte die beiden ersten Bände der «Voyages dans les Alpes» des hervorragendsten Alpenforschers jener Zeit, H. B. de Saussures (1779, 1; 1786,2), ins Deutsche und versah sie in Anmerkungen auch mit eigenen Beobachtungen (H. B. de Saussure: «Reisen durch die Alpen ... Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen bereichert» [J. S. Wyttenbach] 1781, 1, 2; 1787, 3; 1788, 4; de Saussure 1796, 3, 4 hat Wyttenbach nicht mehrübersetzt). Die physikalischen Gletschervorstellungen von Wyttenbach sind daher, soweit sich dies aus den spärlichen Notizen schliessen lässt, weitgehend von de Saussure beeinflusst. 1786 gab Wyttenbach, mit zahlreichen eigenen Bemerkungen und Zusätzen versehen, die bereits 1780 in dem luxuriösen Ansichtenwerk «Tableaux Topographiques» hrsg. von Zurlauben (1780,1:L–LXXXIV) erschienene Arbeit des französischen Mineralogen Besson «Discours sur l’histoire naturelle de la Suisse» preiswert unter dem Titel «Manuel pour les savans et les curieux qui voyagent en Suisse, avec des Notes par Mr: W***» (Wyttenbach, Bern 1786,1 und 2) heraus, in dieser Form das erste naturwissenschaftliche Reisehandbuch der Schweiz, mit sehr genauen Beobachtungen an den Grindelwaldgletschern. Wyttenbach und Besson hatten sich 1777 am Gotthard kennengelernt, worauf Besson den Berner Alpenforscher in seiner Heimatstadt besuchte (Dübi 1910:45). 3. Wyttenbach förderte in Bern die naturwissenschaftliche Tätigkeit, so wurde beispielsweise der spätere Theologieprofessor und Naturwissenschaftler Samuel Studer (1757–1834) durch Wyttenbach veranlasst, die glazialmorphologischen Phänomene auf dem Unteraargletscher zu studieren (Samuel Studer: Auszug eines Briefes aus dem Mühlethal im Oberhasle vom 22ten Heümonat 1783 in Höpfner [1787,1:200–229], vgl. Haeberli 1959, 2:41–80). 4. Von Bedeutung ist auch, dass Wyttenbach 1776 und 1777 zusammen mit dem Maler C. Wolf Reisen in die Alpen durchführte. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wirkte sich dies positiv auf die naturwissenschaftlich aufschlussreichen Bildinhalte der Gletscherdarstellungen von Wolf aus (vgl.58). Wyttenbach war offenbar auch der Initiant der 1789 in Bern erschienenen letzten Ausgabe der «Merkwürdigen Prospekte» (d. h. der Vues remarquables 1789) als Schwarzweiss-Radierungen, gedacht als Fortsetzung der «Alpes Helveticae» (Petitpierre 1783:157, vgl. als Beispiel K 22.6).

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  5. Die Distanz von drei Büchsenschüssen mag im 18. Jahrhundert ca. 400–450 m betragen haben (Mittelwert mit gewisser Treffsicherheit). Frdl. Mitt. von Herrn Büchi, Schweizerisches Schützenmuseum Bern.

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  6. Bernhard Friedrich Kuhn (1762–1825), in Grindelwald geboren, wo sein Vater 27 Jahre Pfarrer war. Zur beruflichen Laufbahn Kuhns : Professor für vaterländisches Recht an der Berner Akademie, 1798 erster Präsident des helvetischen Grossen Rates, 1802 für kurze Zeit Minister des Justiz- und Polizeiwesens, später Teilnahme an der schweizerischen Konsulta in Paris (vgl. Blösch 1895; Studer 1863:454, 565/566; de Beer 1953). Bei Kuhns «Versuch über den Mechanismus der Gletscher» (in Höpfner 1787, 1:118–136), versehen mit einem Nachtrag von Kuhn (in Höpfner 1788, 3:427–436, vgl. auch de Beer 1953), handelt es sich um einen kurzen, gehaltvollen Artikel, der das Ergebnis mehrjähriger Beobachtungen an den Grindelwaldgletschern darstellt. Qualitativ ist der Text im 18. Jahrhundert unübertroffen: «Das Beste vielleicht, was in diesen Jahren über die Gletscher geschrieben wurde,...» (Studer 1863:565). Agassiz (1847:XX) rühmt den Artikel als «excellent travail fort supérieur à bien des travaux plus récents». Der von Kuhn in jungen Jahren verfasste Artikel ist möglicherweise unter der leitenden Anteilnahme und/oder unter Verwendung von Material seines Vaters entstanden.

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  7. Leider konnte nicht abgeklärt werden, von wo Pfr. H. R. Rebmann seine Angaben bezog oder ob er selber die Gletscher beobachtet hat. H.R. Rebmann (1566–1605), gräzisiert Ampelander, war Pfarrer, zuerst in Kirchlindach, später in Thun und dann in Muri bei Bern (vgl. HBLS 1929, 5:547).

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  8. Auf dieses Dokument hat mich freundlicherweise Prof. Dr. K Aerni aufmerksam gemacht. Bei der ‘Entzifferung’ des Dokuments vom 8. 8. 1603 (Ämterbuch Interlaken C:297) war mir in verdankenswerter Weise Dr. Ch. Pfister behilflich.

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  9. Vgl. zu jeder Abb. den Katalog und Tafelteil (K = Katalog mit fortlaufender Numerierung, * = im Tafelteil abgebildet, S. = Seite im Tafelteil mit der Abbildung, Abkürzungen im Katalog vgl. S. 127–129).

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  10. Bis jetzt war es nicht möglich, die Originalzeichnung von Joseph Plepp zu der Radierung in Merian/Zeiller ausfindig zu machen. Hinweise in der Literatur fehlen, d.h., es ist keineswegs sicher, ob die Zeichnung überhaupt noch existiert. Der Berner Architekt und Maler Joseph Plepp (1595–1642) erhielt 1627 als Feldmesser den Auftrag, die Landmarch gegen Burgund im Grundriss aufzunehmen. Vielleicht entstand so in der Zeit von 1627 bis 1641 auch die Zeichnung des Unteren Grindelwaldgletschers (Brun 1908, 2:559/560).

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  11. Auf diese dunklen Stellen, v. a. die Ungenauigkeiten bei Gruner, hat schon Richter (1891:20/21) hingewiesen, dessen Auffassung aber heute auch präzisiert werden muss.

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  12. Albrecht Kauw (1621–1681) stammt von Strassburg und zog um 1640 nach Bern. — Das Grindelwaldpanorama stammt aus der Sammlung von 98 Ansichten, zumeist Landschlössern des Bernbiets, die das 1675 angelegte Bernische Ämter-, Regiments- und Geschlechterbuch des Viktor von Erlach schmückten und sich heute im Historischen Museum Bernbefinden (vgl. Brun 1908,2:148; Wegeli 1937/38:5–7; Haug 1952:148–150).

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  13. Zu Recht stellt Solar (1976:59) fest, dass es sich bei der Grindelwaldansicht von Kauw um das erste schweizerische Alpenpanorama handeln würde, wenn nicht Conrad Meyer (1618–1689) unter dem Einfluss des Niederländers Jan Hackaert (1628 bis nach 1685) bereits vierzehn Jahre vorher, 1655, eine Reihe von Gebirgszeichnungen aus dem Gebiet Glärnisch, Klöntalersee, Walensee angefertigt hätte (vgl. Solar 1976:56–58, 1977a:33–37, 1977b:11–26). Das Panorama von Kauw (K. 2*S. 185) bezeichnet Solar (1976:60) als «traditionelle Topographenarbeit...», immerhin mit «erstaunlichem Naturgefühl» ausgeführt.

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  14. Gruner (1760, 3:150) datiert die Zeichnung (K 1.11* S. 198) von Merian (in Wirklichkeit Plepp) falsch auf 1660 (Erscheinungsdatum des Merianschen Vedutenwerkes 1642!).Entsprechendfalschangegebenistauch der Rückzugsbeginn des Gletschers. Zu Recht wird dies von Richter (1891:20) kritisiert, wobei allerdings Richter selber übersieht, dass die Zeichnung nicht von M. Merian, sondern von J. Plepp stammt. Auch Altmann (1751:125) erliegt diesem Versehen in der Zuordnung zu Merian.

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  15. Albrecht Herbord (1651–1730), vgl. Geiser (1929:104 Anm. 99).

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  16. Gruner (1760, 1) bildet in seinem Eisgebirge dreimal die Grindelwaldgletscher ab: a) Bd. 1:76/77 «Aussicht der Eisgebirge und Gletscher im Grindelwald» (K 10.11* S. 201). b) Bd. 1:88/89 «Der untere Gletscher im Grindelwald» (K. 5.41* S. 201). c) Bd. 1:90/91 «Grundriss der Eisthäler und Gletscher im Grindelwald» (K 3.11* S. 200). Gruner (1760, 3:151) erklärt: «Die beygefügte Kupfertafel, die beyde dieser Gletscher vorstellt, ist ungefehr in dem letztgedachten Jahre (d. h. 1686, vgl. Bd. 3:150) verfertiget worden, und stellt den untern Gletscher etwas geringer dar, als die vorgedachte Zeichnung von Merian.» Gruner präzisiert also nicht, ob es sich um Zeichnung a) oder c) handelt, deshalb diskutiert Richter (1891:20) für den Gletscherstand von 1686 Zeichnung a) (K 10.11* S. 201, Zit.: «1686 wie es scheint ... die letzten Endungen beider Gletscher sind für den Beschauer überhaupt verdeckt»), wogegen Le Roy Ladurie (1971:184–187, Abb. IV) die Karte c) (K. 3.11* S. 200) nach einer Zeichnung von A. Herbord für den Gletscherstand von 1686 diskutiert. Von den Lebensdaten her gesehen können A. Herbord (1659–1730) wie F.Meyer (1653–1713) als Zeichner für K. 3.11 (*S. 200) in Frage kommen; eine sichere Zuordnung ist nicht möglich.

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  17. Mündl. Mitt. von Dr. Ch. Pfister.

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  18. Samuel Bodmer (1652–1724), zuerst Bäcker, dann Geometer und Artillerieleutnant, vermass in den Jahren 1705–1710 die Grenzen des Staates Bern. Die Reinzeichnung des Marchenbuches erfolgte 1710–1717 (Graf 1889, 3 [1]:97). «Aufgenommen als Bussolenzug, mit einfachen Winkelinstrumenten, Distanzmessung in Schritten, in amtlichem Auftrag, ausgeführt als Werk eines künstlerisch begabten Dilettanten» (Grosjean 1960:34/35 Nr. 361). Die aus der Kavaliersperspektive aufgenommenen, feinen, teilweise kolorierten Federzeichnungen sind reich an originellen Kleinveduten, weisen aber starke Verzerrungen und Fehler auf. L: Graf 1889, 3(1):85–104; HBLS. 1924, 2:287; Grosjean 1962:23–25.

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  19. Vgl. zu Felix Meyer: Horner 1806; Brun 1908, 2:385/386; Keller 1947:7–9; Weber 1980(7).

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  20. Zu Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733), vgl. Dürst 1971.

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  21. «Confirmant hane meam opinionem observations factae à Domino Meyero vitodurano, Pictore Topiario... praecellenti, qui plus femel curiositatis gratiâ Montes Glaciales adivit, ut advivum eos delinearet» (Scheuchzer 1723, 3:288).

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  22. «In Grindelià Valle, quaeDitionis est Bernensis, conspiciuntur Montes duo Glaciales, prior et minor ad Interlacum, Interlachen, à superiore tendit, inter duos Montes Eiger et Mettenberg situs...» (Scheuchzer 1723, 3:289).

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  23. Auf den Auftrag von Marsigli an F. Meyer machte mich freundlicherweise Dr. B. Weber ZBZ Zürich aufmerksam (vgl. zu Marsigli: Reinle 1952:170–181).

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  24. Die Bilder von Meyer, die sich Marsigli in Winterthur und Zürich machen liess, gelangten wohl zum grössten Teil nach Bologna, fehlen jedoch heute im Nachlass Marsiglis, «aber sie existieren vielleicht doch noch irgendwo in Bologna» (Reinle 1952:176/177). «Meyers geognostische Aufnahmen von einer für Marsigli im Sommer 1705 in die Innerschweiz unternommenen Reise sind in der Bibliotheca Universitaria in Bologna erhalten (Ms Marsigli 90 C)» (Weber 1980(?):Anm.). Das Bildverzeichnis «Catalogus picturarum topiarum a Dno Meyer vitodurano exaratarum et mihi ad corrigionem et correctionem traditas ab Ill. Comite Marsiglio» Scheuchzer (1704:331[-333] ZBZ:Ms H 150 a) führt folgende uns interessierende Titel an: «22 Gletscherus glaciali(s) anterior», übersetzt: «der vorder Gletscher». «24 Stringet(?) plena(?) sectio mentis ex qua qualis(?)... genesis glacialis ecipiunt(?) qua a sole mumquam tangi ped(e?) liquefieri posunt. Aquam... pes (,) soletur......deflexam ita premunt ut fontes adla», übersetzt: «Eine durchgehende Spalte (Schnitt) des Berges schnürt ein (der Berg verengt sich zu einer durchgehenden Spalte), in welcher der Gletscher seinen Anfang nimmt (??), wo er am Fuss von der Sonne nie berührt und zum Schmelzen gebracht werden kann». «28 Ostendit... glacialis ob oculos penit causam per quam(?)... pares (?) glaciales neque a sole estivo neque placidiane neque occiduo illustrari et per consequens nec liquefleri posunt», übersetzt: «zeigt augenfällig den Grund der Vergletscherung, indem derartige Gletscher weder von der Morgen-noch von der Mittags- noch der Nachmittagssonne beschienen und folglich geschmolzen werden können». «29 Ille(?) Glacialis rapiet radices profluit limpidissima aqua... ut a vacuate meta pressa (?) prosilit ex (?) glacialis pariete ita numine hinc(?) inde operata», übersetzt: «Dorthin, wo der Gletscher seine Wurzeln hat, fliesst klares Wasser, das von der Leere (im Gletscher) bewegt und gepresst wird, so dass es aus der Gletscherwand (stirn?) hervorschiesst wie von Götterhand bewegt(?)». Diesen schwer entzifferbaren handgeschriebenen Text hat in verdankenswerter Weise Dr. Ch. Pfister übersetzt.

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  25. Bildtabelle 1, vgl. S. 92

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  26. Vgl. dazu die Diskussion bei den Vues remarquables 1785.

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  27. Johann Rudolf Huber vgl. Brun (1908, 2:96/97). Huber war 1702 bis 1738 in Bern ansässig.

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  28. Gruner (1760, 3:151): «Eine alte, allem Anschein nach von dem berühmten schweizerischen Mahler F. Meyer verfertigte Zeichnung, die mir ein auswärtiger Freund zugesandt, und in dem Zwischenraume obgedachter Jahre verfertigt worden ist, stellt denselben ungemein gross vor.» Gruner (1760, 3:152): «Ich vermuthe diese Zeichnung seye ungefehr im Jahr 1719 gemacht worden.»

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  29. Bei der oft unklaren Ausdrucksweise von Gruner lässt sich manchmal nicht eindeutig sagen, welche Abbildung Gruner im Text diskutiert. Dies führte denn auch in der Literatur zu unterschiedlichen Interpretationen, z. B. bei Richter 1891 und Le Roy Ladurie 1971 (vgl. dazu16).

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  30. Es soll hier die allerdings nicht vollständig belegbare Hypothese diskutiert werden, dass es sich bei der Radierung im «Eisgebirge» von G. S. Gruner (1760, 1:76/77, K 10.11* S. 201) um eine Kopie der aquarellierten Federzeichnung von A. Kauw (vgl. K 2* S. 185) handelt oder dass der Zeichner (vielleicht J. R. Huber?) das Panorama von Kauw kannte und entsprechend beeinflusst wurde. Ähnlichkeiten zwischen den beiden Darstellungen bestehen bei folgenden Punkten: 1. Beide Künstler benützten denselben Aufnahmestandort. 2. Beide Darstellungen weisen das Querformat auf. 3. Der vordere Mittelgrund ist ähnlich, z.B. die Anlage der Kirche, die umgebenden Gebäude und die Hecken. 4. Die seitliche Baum- und Figurenstaffage (bei der Radierung allerdings gewichtiger und dekorativer, z. B. was die Tanne anbelangt) ist ähnlich. Bei Kauw ist die Staffage rechts, bei der Radierung ist sie links angeordnet. 5. Die Eisströme sind in der Pyramiden-(Sérac-)Manier dargestellt. Auf der Radierung scheint der Gletscher einen höheren Stand aufzuweisen. Der Unterschied kann aber auch als Ungenauigkeit, bedingt durch die vereinfachende Technik der Radierung, interpretiert werden. 6. Der Mettenberg ist auf der Radierung unwesentlich anders strukturiert als bei Kauw. Sofern die Hypothese zutreffen sollte, wäre auch das für den Gletscherstand wichtige Jahr der Entstehung geklärt, nämlich 1669.

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  31. Mit dem von Richter (1891:10) genannten Beginn des Vorstosses in den Jahren 1712–15 und der entsprechenden nassen Periode 1705–1715 kann man sich einverstanden erklären. Richter argumentiert mit Hinweisen auf Weinerntedaten aus dem Burgund, dem Jura und der Waadt. Angaben über Sommerschneefälle und demographische Krisen in Berggebieten lassen die Jahre 1713–16 als ausserordentlich gletschergünstig erscheinen (Pfister 1975).

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  32. Gruner (1760, 3:152) «Hr. Mann, ein gelehrter Engländer bezeugt in einem im Jahr 1723, nach einer gemachten Gletscherreise an Hrn. Abouzit nach Genf geschriebnen Briefe, dass 4 Jahr vorher dieser Gletscher dergestalt angewachsen seye, dass die Einwohner im Begriffe gestanden, durch eine Bittschrift von der Obrigkeit die Erlaubnis auszuwirken, denselben nach A nweisung eines Manns aus der Landschaft Waat wiedrum zurückzutreiben: dass sie sich aber dessen in geheim bedient hätten, und der Gletscher in der That, ohne Zweifel über aus andern Ursachen, alsobald wiedrum zurückgewichen seye.»

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  33. Über die bernischen Masse, z. B. im 18. Jahrhundert, vgl. Tuor 1974.

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  34. Der deutsche Maler Christian Georg Schüz (1718 geboren in Flörsheim b. Mainz, gestorben 1791 in Frankfurt a. M.) unternahm 1762 zusammen mit J. L. Aberli und E. Handmann eine Reise in das Berner Oberland (vgl. Geiser 1929:38, hier Hinweis auf Banaschewski Anna Magdalena, Christian Georg Schüz der Ältere, ungedruckte Diss. Würzburg).

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  35. Johann Ludwig Aberli (1723–1786), vgl. Geiser 1929, Lonchamp 1927.

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  36. Bei einer Bildanalyse gilt es zu berücksichtigen, dass eine künstlerische Darstellung des Unteren Grindelwaldgletschers in dieser Rückzugsphase und bei dem gewählten Standort unzweifelhaft schwieriger und weniger dankbar ist, als wenn sich der Schweif, d. h. eine eindrückliche Gletscherzunge, gebildet hat. Ebel (1804, 1:144) scheint diese Aspekte kaum gewürdigt zu haben, denn er schreibt, diese Aberlische Umrissradierung sei: «das unvollkommenste unter den bisherigen». Nicht anders (irrig) verfährt Nicolas/Klipstein (1926:66): «Ein Vergleich der Gletscherdarstellungen Wolfs mit denjenigen, die Aberli 1768 herausgegeben hatte, ist äusserst lehrreich. Wo Aberli in den Einzelheiten befangen bleibt und sich unfähig zeigt, das Wesentliche der Erscheinung von dem Zufälligen zu unterscheiden, versteht Wolf die innere Struktur und die Architektur der gigantischen Welt, die er uns vor Augen führt, deutlich auszudrücken.» Wolf hatte das Glück vorstossende und entsprechend visuell attraktive Gletscher anzutreffen.

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  37. Dr. B. Weber ZBZ Zürich verwies mich freundlicherweise noch auf die Künstler Adrian Zingg (1734–1816) und Daniel Düringer (1720–1786). Das Blatt konnte in bezug auf diese Autoren nicht überprüft werden.

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  38. William Pars (1742–1782), bekannt als Bildnis- und Landschaftsmaler, bereiste Griechenland, Italien und vermutlich um/vor 1771 auch die Schweiz (sicher nach 1766), vgl. Binyon 1902, 3; Thieme-Becker 1932, 26:260; Bourquin 1963:42.

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  39. Für das Blatt Bern benutzte «Walser die Neuauflage (1734) der Bernkarte von 1686 des Pfarrers Albert Zollinger» (1630–1694): «Inclitae Urbis et Ditionis Bernensis, cum locis finitimis Tabula Geographica et Hydrographica noviter correcta», welche wiederum eine Reduktion der Karte des Berner Gebietes von Thomas Schöpf (1578) ist. Die nötigen Korrekturen und Ergänzungen besorgte... Gottlieb Sigmund Gruner» (Dürst 1969:12/13). Von Grüner stammt vermutlich auch der Hinweis auf die beiden Grindelwaldgletscher. Von Walser sind bis heute keine Original-Zeichnungen aus dem Gebiet der Eisströme von Grindelwald bekannt geworden (frdl. Mitt. von Herrn Arthur Dürst, Zürich).

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  40. Caspar Goar Wolf (oder Wolff, es finden sich beide Schreibweisen), geboren am 3. 5. 1735 in Muri Kt. Aargau, gestorben am 6. 10. 1783 in Heidelberg. Wolf, während langer Zeit in Vergessenheit geraten, gilt heute als der bedeutendste Landschaftsmaler der Schweiz im 18. Jahrhundert, er ist einer «der hervorragendsten Wegbereiter des Landschaftsrealismus im 19. Jahrhundert» (Raeber). Wolf erlernte den Beruf eines Kirchen- und Dekorationsmalers. In Paris wurde er nach 1768 bis 1771 durch die französische Landschaftsmalerei, vor allem durch Philippe-J. de Loutherbourg (1740–1812) und wohl auch Joseph Vernet (1714–1789) entscheidend geprägt. Nach 1771, also nach der Rückkehr in die Schweiz, betätigte er sich ausschliesslich als Landschaftsmaler, seit 1774 in Bern, 1777 bis 1779 in Solothurn. Auf mehreren Bergwanderungen entstanden die Vorlagen für gegen 200 Landschaftsgemälde (vgl. zur Anzahl41), die teilweise später als graphische Blätter in den verschiedenen Ausgaben der «Merkwürdigen Prospekte» (vgl. Vues remarquables) verbreitet wurden. 1779 reiste Wolf nach Paris, wo er sich zusammen mit seinem Freund und Auftraggeber A. Wagner um die Herausgabe der Vues remarquables in der neuerfundenen Farbkupferstich/Aquatintamanier bemühte. Ein weiterer Aufenthalt in Paris um 1782 galt, nach dem Tod von Wagner, der Wahrnehmung der Rechte an den Vues remarquables. In der Zwischenzeit, in den Jahren 1780 bis 1783, lebte er grösstenteils im Rheinland, wenn man von einem gesundheitlich bedingten Badeaufenthalt in Spa (Belgien) absieht. Verkannt und in armseligen Verhältnissen starb Wolf in Heidelberg im Hospital zu Sankt Annen. Lit. zu Wolf: Nicolas/Klipstein 1926:64–70; Fromer-Imobersteg 1945:73–79; Raeber 1948:8–16; Fischer 1949:36–41; Raeber 1956:199–207; Felder 1958:141–147; Raeber 1959:164–177; Raeber in Kat. Ausst. 1961; Raeber in Kat. Ausst. 1971; Conisbee in Kat. Ausst. 1976:23/24. Die langerwartete Wolf-Monographie des 1976 verstorbenen Dr. W. Raeber erscheint im Herbst 1979 (vgl. Literaturverzeichnis Raeber 1979). Frau E. Raeber-Züst vermittelte dem Autor freundlicherweise vor Erscheinen des Buches die Angaben zum Raeberschen Wolf-Werkverzeichnis. Es ist erfreulich, dass die Herausgabe dieses Werkes realisiert werden kann, nicht allein, um die jahrzehntelange Arbeit und Sammlertätigkeit Dr. Raebers zu würdigen, sondern vor allem auch, damit C. Wolf innerhalb der schweizerischen, ja europäischen Kunstgeschichte endlich die ihm gebührende hohe Stellung erhält.

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  41. Das eigentliche Hauptwerk C. Wolfs bilden die im Auftrag des Berner Verlegers Abraham Wagner (1734–1782) auf verschiedenen Alpenreisen nach 1771 angefertigten über 170 Gemälde. Die Anzahl der Ansichten ist umstritten: 170 Gemälde (vgl. Vorrede von Haller in Vues remarquables 1776/77). 155 Gemälde (vgl. «Prospektus» Wagner/Wyttenbach[?] 1779). 123 Gemälde (bei Wagner/Wyttenbach[?] 1779 sind nur 123 Titel aufgeführt, obwohl Wagner in diesem «Prospektus» von 155 Gemälden spricht!). 200 Gemälde (mündl. Mitt. von Dr. W. Raeber 1976). Die Reisen von C. Wolf (zusammen mit dem Herausgeber Wagner und zweimal, d.h. 1776 und 1777, mit J. S. Wyttenbach) werden routenmässig aufgeführt in Hallers Vorrede in den «Merkwürdigen Prospekten» bzw. Vues remarquables 1776/77 (nicht paginiert): (1773?) 1. Reise: (Wagner und Wolf) Mühletal—Engstlenberg—Engstlensee. (1774?) 2. Reise: (Wagner und Wolf) Grimsel: «und Hr. Wolf nahm den Finster- und Lauteraargletscher auf in einer Wildnüss, die nicht fürchterlicher gedacht werden kann. Dort ist das Vaterland der Krystallen». (1774?) 3. Reise: (Wagner und Wolf) Grindelwaldtal, 4. Reise: Lauterbrunnental; «Er blieb freylich nicht auf der Landstrasse, wie gemeine Reisende; er bestieg die benachbarten überaus hoch liegenden Gletscher, wagte sich auch bis auf eine Höhe beym Breitenhorn Gletscher, ...» (1775?) 5. Reise: (Wagner und Wolf?) Gemmi, Siebental, Gletscher bei der Siebenquelle (Geltengletscher). (1775) 6. Reise: (Wagner und Wolf?) «Lauinental, wo wiederum beträchtliche Gletscher sind.» 1776 7. Reise: (Wagner, Wolf und Wyttenbach) gemäss Wyttenbach in Vues remarquables (1776/77:1) Abreise von Bern am 27. 7. 1776 «Er (Wolf) hat im Jahr 1776 in das Lauterbrunnenthal, den Grindelwald, die Scheidegg, nach Meyringen, von da über den Brienzer- und Thunersee eine weyte Reise unternommen, und wird fortfahren, seine ehemaligen Reisen zu wiederholen, auf die bestiegenen Berge noch einmal zu klimmen, und die ersten Vorstellungen mit der Natur zu vergleichen; folglich das etwa irrige zu verbessern, und das mangelnde zu ergänzen.» Dies wird bestätigt von J. S. Wyttenbach in seiner Beschreibung in den Vues remarquables (1776/77:1): «Die Aussichten in den verschiedenen Gegenden des Lauterbrunnenthals wurden schon vor einigen Jahren durch die geschickte Hand des Hrn. Wolf an den Oertern selbst mit allem Fleisse gemahlt, und nachher ausgearbeitet. Da sich aber wegen der unendlichen Verschiedenheit der Gegenstände leicht einige Fehler einschleichen konnten; so entschloss er sich, die Reise noch einmal zu thun, um die schon ausgearbeiteten Gemähide von ihren Standpunkten aus aufs neue zu vergleichen, und die nöthigen Verbesserungen anzubringen.» 1777 8. Reise: (Wolf u. Wyttenbach) Grimsel, Gotthard usw. (vgl.58). «Auf Herrn Wagners Reisen sind zu den Aussichten von Wasserfällen, Gletschern, und andern Merkwürdigkeiten der Alpen bis 170 grosse Gemähide von Ölfarben verfertigt worden, davon er von Zeit zu Zeit ein Zehend heraus geben wird» (Vues remarquables 1976/77 Hallers Vorrede). Die auf den acht(?) Reisen entstandenen Gemälde dienten als Vorlage für eine Folge von gedruckten Ansichten (Umrissradierungen, Farbkupferstiche [Aquatintamanier?], Radierungen). Da jedoch die Blätter nicht im erhofften Masse Anklang fanden, um nur einen der Gründe zu nennen, blieb das prächtige Ansichtenwerk unvollständig. In den Vues remarquables herausgegebene Blätter: 10 Umrissradierungen (Vues remarquables Bern 1776/77, Hrsg. Wagner). 10 Kupferstiche/Radierungen (Vues remarquables Bern 1776/77, Hrsg. Wagner). 1+24(?) Aquatinta-Farbkupferstich (Vues remarquables Paris 1780/82, Hrsg. Wagner, später Vernet, Dir. May). 1+42(?) Aquatinta-Farbkupferstich (Vues remarquables Amsterdam 1785, Hrsg. Hentzi). 10+17 Kupferstiche/Radierungen (Vues remarquables Bern 1789, Hrsg. Ochs, Dir. Wyttenbach).

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  42. Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Grindelwaldhalbpanorama von C. Wolf (K. 18.1*S. 206) und den im Motiv ähnlichen Darstellungen, die F. Rosenberg zugeschrieben werden (K. 19* S. 207, K 20.1–20.4* S. 208): 1. Die dominanten Landschaftskörper sind bei Wolf in bezug auf die Proportionen besser wiedergegeben als bei Rosenberg (erkennbar z.B. am Verhältnis der Gewichtung Hörnligrat-Eiger). Wetterhorn-Metten-berg-Eiger wirken wuchtiger bei Wolf als bei Rosenberg (wohl z. T. als Folge der dunkleren Farbgebung). 2. Grundsätzliche Unterschiede ergeben sich auch bei der Art der Landschaftsdarstellung. Genauer von der Wirklichkeit abgelesen sind bei Wolf: die geologischen Verhältnisse und die Farbgebung (z.B. an der SW-Flanke des Wetterhornes zwischen heutiger Glecksteinhütte und Enge) sowie der Untere und Obere Grindelwaldgletscher und seine nähere Umgebung. Genauer bei Rosenberg: Die höchstgelegenen Fels- und Eisbänder im Bereich des Mittellegigrates/Eigernordwand, die Neigung der Steilflanke des Scheideggwetter-hornes gegen die Grosse Scheidegg. 3. Bei Wolf dominiert die Landschaft eindeutig, so ist beispielsweise die Kirche völlig untergeordnet, d. h. fast zu klein geraten (evtl. unterschiedlicher Aufnahmestandort Wolf/Rosenberg, letzterer näher bei der Kirche). Unterschiedlich ist bei beiden Malern auch die Vordergrundstaffage. 4. Unterschiedlich ist auch die Lichtwirkung, zum Teil als Folge der unterschiedlichen Farbdominanten. Bei Wolf sind die Farben meistens dunkler als bei Rosenberg. 5. Sehr wahrscheinlich liess Rosenberg sich von dem Wolf-Gemälde zu einer eigenen Darstellung inspirieren. (Das Rosenberg-Gemälde ist in bezug auf den Stil wie auch in bezug auf den Gletscherstand sicher nach dem Wolf-Gemälde entstanden.) 6. Sehr wahrscheinlich liess sich Rosenberg auch bei der Vordergrund- bzw. Figurenstaffage von den Wolf-schen Figurengruppen inspirieren, wobei er jedoch die Zahl der Figuren reduzierte (K. 18.1* S. 206, K. 20.2) oder gar wegliess (K. 20.1* S. 208). Ganz besondere Probleme in bezug auf die Autorschaft stellt K. 20.1 (*S. 208). Der Stil und die relativ hellen Farben sprechen für F. Rosenberg und gegen C. Wolf. Das Gemälde ist jedoch signiert mit «C. Wolff» (unten links versteckt im Unterbau der Kirche). Folgende Entstehungshypothese ist denkbar: Rosenberg (oder sonst ein Schüler von C. Wolf) schuf das Gemälde (K. 20.1*S. 208) mit dem sicher von C. Wolf übernommenen Motiv des Unteren Grindelwaldgletschers. Möglicherweise, damit das Gemälde besser verkauft werden konnte, ‘lieh’ C. Wolf seinen Namen bzw. seine Signatur aus. Diese ‘Praxis’ hat damals (und heute) hie und da Anwendung gefunden. Zusammenfassend lässt sich sagen: Rosenberg sah das Gemälde von Wolf (K. 18.1*S. 206), liess sich davon inspirieren, schuf jedoch dann eine eigene Darstellung, z. T. sicher in der Natur und unabhängig von Wolf. Umgekehrt sah aber auch Wolf das Gemälde von Rosenberg, setzt er doch in K. 20.1 (*S. 208) sogar seine Signatur darunter.

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  43. Die Öl-Studie gehört zu einer erst Ende Dezember 1975 zufälligerweise entdeckten Schatulle mit 14 grösstenteils von C. Wolf, teilweise zweiseitig bemalten, jedoch nicht signierten Kartons (alle im Format 22 x 36/37 cm) mit insgesamt 21 Motiven (Privatbesitz Muri/Bern).

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  44. In Brüchen kann das Gletschereis auch in einzelne Eistürme aufgelöst werden. Diese Eistürme werden als Séracs bezeichnet. «Diesen Namen hat H.B. de Saussure (1779) in Anlehnung an eine Form für Weichkäse im Gebiet von Chamonix in die wissenschaftliche Literatur eingeführt» (Wilhelm 1975:186).

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  45. Bildtabelle 2, vgl. S. 96.

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  46. Zu K. 23 (*S.211): Die vorliegende kleinformatige Gouache ist nicht signiert, wird jedoch C. Wolf zugeschrieben. Das Motiv stammt eindeutig von Wolf, wobei die Teilelemente auf verschiedenen Darstellungen Wolfs (vgl. Bildtabelle 2, bzw. K. 22.1–22.7* S. 210, K. 24*S. 211) anzutreffen sind, was für den bekannten Alpenmaler sprechen würde. Der Gletscherstand ist wie auf K. 22.3 (*S. 210) ausgebildet. An Stelle eines Gletschertores ist praktisch nur eine Spalte zu sehen, der Mettenberg ist in der Version mit vier Gipfeln (wie K. 22.1* S. 210), d. h. unkorrigiert, wiedergegeben, auf der linken Seite stürzen Eisblöcke in Form eines für C. Wolf charakteristischen dekorativen Fächers über die kaum mehr sichtbaren Schopffelsen (vgl. zum Fächer die Darstellung des Herrnbächleins im Winter in den «Merkwürdigen Prospekten» bzw. Vues remarquables 1776/77). Für Wolf spricht auch der duftige Blauton des Himmels. Die überreiche Verwendung von Deckweiss und der daraus resultierende dominante Grauweisston für den Gletscher lassen an einer Autorschaft von Wolf gewisse Zweifel aufkommen. Ob die Darstellung somit von Wolf (oder evtl. Rosenberg?) stammt, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen.

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  47. Wagner bestätigt dies im «Prospectus einer Sammlung von schweizerischen Ansichten» in Vues remarquables 1776/77 (vgl. auch41).

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  48. Zu Joseph Vernet (1714–1789), vgl. Kat. Ausst. 1976/77 (Ausstellung im Musée de la Marine in Paris) mit der Einführung von P. Conisbee. Eine unmittelbare Verwandtschaft (vgl. K. 24* S.211) in der Dramatik des Wettergeschehens, wenn auch nicht im Sujet, zeigt das Vernet-Gemälde «La tempête» aus dem Jahr 1754 — Segelschiffe an der Küste mit Leuchtturm bei einem heftigen Gewittersturm mit Blitz (vgl. Kat. Ausst. 1976:67 Nr. 35, Öl/Lw. 91,5 x 124,5 cm) —, drei Jahre später als Radierung mit dem gleichen Titel angekündigt (Kat. Ausst. 1976:115 Nr. 103, Radierung 50,5 x 56 cm). Vergleiche auch die Radierung «Les voyageurs effrayés par le Coup de Tonnere» (Kat. Ausst. 1976:114, Nr. 102, Radierung 43,5 x 55,5 cm). Gemäss Conisbee (Kat. Ausst. 1976:23) hat Wolf nach dem Pariser Aufenthalt von 1770/71 im Stile von Vernet gemalt. Das 1774 entstandene Gemälde «Unterer Grindelwaldgletscher während eines Gewitters» (K. 24* S.211) wäre demnach ebenfalls diesem Stil zuzuordnen. Nach 1776 schwenkte Wolf «vers un style depouillé», in dem er fortan Gletscher und Gebirge malte. Präzisierend meint Conisbee (Kat. Ausst. 1976:24): «Ce sont là des exemples de cette nouvelle sensibilité plus précise du point de vue scientifique, moins pittoresque du point de vue artistique que n’importe lequel des tableaux de Vernet.» Vernet, der vom 16. Juni bis 12. August 1778 die Schweiz bereiste, entschloss sich jedoch, die neue Ausdrucksart nicht zu übernehmen.

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  49. Die von Conisbee (Kat. Ausst. 1976:99) erwähnten fünf Gouachen von Wolf finden sich nach dem Tod von Vernet beim Verkauf des Nachlasses als «N° 64, Cinq Vues de la Suisse, à la gouache». Mit einiger Sicherheit dürfen wir annehmen, dass sich unter diesen fünf Blättern auch die später in den Vues remarquables Vernet gewidmete Ansicht des Unteren Grindelwaldgletschers befand (vgl. K. 22.4* S.211). Von den fünf Gouachen wurden graphische Blätter (Farbkupferstiche mit Aquatintamanier) hergestellt, «qui était dediées à l’artiste française». Letzteres ist nicht ganz zutreffend. Die folgenden neun Blätter (sowie das Titelblatt) der Pariser Ausgabe der Vues remarquables 1780–82 (Herausgeber z. T. A. Wagner, Künstler: C. Wolf, Stecher: J. F. Janinet) tragen den Hinweis «Gravé sous la direction de MR Vernet Peintre du Roi,...»: (Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) 1. Vue de Thun du côté du Midi. / 2. Chûte du Staubbach dans la vallée du Lauterbrunnen. / 3. Seconde chûte du Staubbach. / 4. Ville de Thun du côté de PÖccident. / 5. La Lutschinen sortant du glacier inférieur du Grindelwald. / 6. Vue du Schildwald Bach. / 7. Glacier de Lauteraar. / 8. Bachalp au haut du Grindelwald. / 9. La grosse Pierre sur le Glacier de Vorderaar. Eine eigentliche Widmung an Vernet findet sich nur auf Abb. 5 : «Dédié à Monsieur Vernet...»Es ist die Ansicht mit dem Unteren Grindelwaldgletscher. Leider fehlt bei Lonchamp 1921 Nr. 754 eine Differenzierung in Pariser und Amsterdamer Ausgabe. Die vollständige Liste der Blätter der Pariser Ausgabe ist abgedruckt bei Raeber 1979:343. Nach den Angaben in den Reisejournalen von Petitpierre (1783:157) wurden die Ansichten der Vues remarquables 1783 unter Vernets Leitung gestochen. Nach dem Tod von A. Wagner (1734–1782) stand das ganze Unternehmen unter der Leitung von Emanuel May (1734–1802), Landschreiber in Fraubrunnen. J. S. Wyttenbach war dann anschliessend offenbar der Initiant der Berner Ochs-Ausgabe von 1789 der Vues remarquables «Mr. Wyttenbach,... se propose de faire graver ces mêmes vues d’après les originaux, mais seulement en noir, sans couleurs et plus petit. Ce sera la continuation des ‘Alpes Helveticae’ de Wagner, dont le premier cahier a paru en 1776.»

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  50. Die Beobachtungen von H.B. de Saussure sind in den «Notes de Voyages», oft kaum entzifferbaren handschriftlichen Notizen, enthalten (Archives de Saussure 14, cahier 7; 46–51, BPU Genève). Frdl. Mitt. v. Dr. K Ammann Bern. Lit. zu de Saussure vgl. Studer 1863:412–416.

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  51. Henri(?) Besson (die Lebensdaten sind nicht genau bekannt), französischer Mineraloge und Geologe (vgl. Studer 1863:516). Der «Discours sur l’histoire naturelle de la Suisse» im Ansichtenwerk von Zurlauben 1780 wurde 1786 auf Anregung von J. S. Wyttenbach als «Manuel pour les savans et les curieux qui voyagent en Suisse» (Bern, 2 Bde.) von Besson ein zweites Mal herausgegeben und war mit Anmerkungen von Wyttenbach versehen («avec des Notes par Mr. W***»). Nach Dübi (1910:45) handelt es sich dabei um «das erste wissenschaftliche Reisehandbuch über die Schweiz». Die 17 Zeichnungen Bessons (von insgesamt 318 Ansichten) unterscheiden sich qualitativ auffällig von den Arbeiten der übrigen 23 Zeichner der «Tableaux topographiques» von Zurlauben 1780, 1786/1788 (vgl. Weber 1973, Solar 1976:71). Dies gilt ganz besonders für die Gletscheransichten, z. B. Rosenlauigletscher, Unterer-und Oberer Grindelwaldgletscher und Rhonegletscher. So ist es nicht verwunderlich, dass sich de Saussure (17963:486) bei der Diskussion des Rhonegletschers auf Besson, der den Gletscher 1777 besucht hatte, bezieht.

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  52. Bei der von Kinzl (1932:333) abgedruckten Abbildung (aus Zurlauben 1780,1786/1788) handelt es sich nicht um den Unteren Grindelwaldgletscher, sondern um den Fieschergletscher im Wallis.

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  53. Der alte Weg auf die Bänisegg führt nach der Stieregghütte direkt den steilen Hang hinauf, nördlich der markanten Runse am Mettenberg-Ankenbälli-Abhang, und traversiert auf einer Höhe von ca. 2000–2040 m, oberhalb der Felsbänder, bis zur ‘alten’ Bänisegg hinüber. Der Pfad wird heute praktisch nur noch von Schafen benützt. Frdl. Mitt. v. Frau Rubi, Stieregg-Wirtin. Die drei Ansichten von Wolf sind wahrscheinlich mehr oder weniger vom gleichen Standort (einige Meter Unterschied sind durchaus denkbar) auf der Bänisegg aufgenommen worden (vgl. Panorama S. 283).

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  54. In seiner ausgezeichneten Arbeit über die Geschichte der Panoramen, vor allem derjenigen H. C. Eschers von der Linth, gibt Solar (1976:29) dieser Bildgattung folgende Definition: «Ein Panorama ist eine Aussicht, deren unbegrenzte Weite ihr wesentliches Merkmal darstellt» (was nach Solar zur «Freiheit der weiten Sicht» führt). Ausgehend von dieser Definition dürfen wir wohl die Wolf-Ansichten von der Bänisegg, auch wenn sie sich an einer Stelle überschneiden (Unteres Ischmeer) und zwei unwesentliche Abschnitte fehlen (z. B. der für eine Darstellung unattraktive Bänisegggrat) als Panorama bezeichnen. Dass dies zulässig ist, wird in der Literatur bestätigt. Solar (1976:63) diskutiert zwei Radierungen von 1775, die durch ein Mittelstück unterbrochen sind; «aber die beiden Teile werden durch denselben Standort zur Einheit verbunden» und ergeben zusammen ein «geheimes» Panorama. Viele Wolf-Ansichten sind mit ihrem Bildausschnitt im Superweitwinkelbereich (um die Terminologie der Fotografen zu verwenden), bei den Bänisegg-darstellungen 92° (K.28.1* S.212), 140° (K 29.1* S.213), 72° (K. 30.PS.189) oder beim Grindelwald-halbpanorama 171° (K 18.1*S.206), d.h., es handelt sich um panoramatische Ansichten oder Breitwandaufnahmen im Sinne von Solar (1976:16). Eine Analyse der Ölskizzen zeigt eine Numerierung (jeweils oben rechts) «15» (K.28.PS. 212), «16» (K. 29.1* S.213), «17» (K. 30.1* S. 189). Wolf hat die drei Ansichten vermutlich nicht nur vom gleichen Standort (LK.:648.420/160.400, Höhe 2040 m) und am gleichen Tag angefertigt, sondern dachte wohl auch an eine panoramatische Folge (auch die Masse der Studien sind fast identisch: 22 x 36/37 cm). Solar (1976:11, 54, 93f) wäre also folgendermassen zu korrigieren: C. Wolf hat 1774/76–78(7) mit den drei Bäniseggansichten das wahrscheinlich älteste heute bekannte Panorama inmitten des Hochgebirges gemalt, H. C. Escher von der Linth schuf 1792 das erste zylindrische Vollrundpanorama des hochalpinen Raumes.

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  55. Die beiden Ölstudien (K. 28.1* S.212, K 30.1* S. 189) gehören zu dem bereits erwähnten einzigartigen C. Wolf-Fund (vgl. 43). Die Skizzen sind sicher von Wolf selber geschaffen worden, im Gegensatz zu der früher diskutierten Studie (K. 21* S. 207).

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  56. Der Oberlausitzer Aquarellist und Zeichner Christoph Nathe (1753–1808) weilte 1784 in Begleitung von Karl Andreas von Meyer zu Knonow in der Schweiz. Dabei besuchte er auch den Berner Naturforscher J. S. Wytten-bach. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Nathe bei seinem Schweizer Aufenthalt Wolfsche Vorlagen im Wagnerschen Kabinett in Bern kopierte. Nathe übernahm dabei auch das dunkle Kolorit von Wolf (Normalerweise sind sonst Nathes Darstellungen z.B. des Riesengebirges geprägt von atmosphärisch feinen Tönen). Nathe kopierte mindestens vier Darstellungen von C. Wolf (heute im Besitz der Städtischen Kunstsammlungen Görlitz/DDR). Die Beschriftung der Aquarelle erfolgte möglicherweise durch J. S. Wyttenbach. 1. «Vom Bänisegg hinter dem Mettenberg gegen die hintern Theile des Gletschers und dem Schreckhorn». T: Aq. 22,0 x36,7 cm (Inv. 191–72), vgl. K 28.3 (*S.214) und Lemper 1974:110 Abb. 26. 2. «Vom Bänisegg hinter dem Mettenberg gegen den Zesenberg» T: Aq. 22,4 x 36,8 cm (Inv. 192–72), vgl. K 29.3 (*S.214). 3. «Die Teufelsbrück» T: Aq. 29,9 x22,0 cm (Inv. 193–72), vgl. Lemper 1974:111 Abb. 27. 4. «Aussicht gegen den Tittlisberg von dem Thale Engelberg» T: Aq. 28,5 x 20,4 cm (Inv. 194–72). Die Darstellungen 3. und 4. werden in Handschriften Nathes als seine eigenen Arbeiten bezeichnet (Görlitz: Handschriftensammlung), womit die Autorschaft eindeutig gesichert ist. (Ganze Dokumentation von Nathe: Frdl. Mitt. von Dr. habil. E. H. Lemper, Görlitz/DDR Zweifel an der Autorschaft von Nathe erhob der Wolf-Kenner Dr. W. Raeber, Basel, briefl. Mitt.).

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  57. Das Manuskript von J. S. Wyttenbach «Reise nach dem Mettenberge und Bänisegg» vom August 1776 ist von J.R. Wyss (1817, 2:669–682) gut vierzig Jahre später in seinem Buch «Reise in das Berner Oberland» wortwörtlich veröffentlicht worden.

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  58. Wolf und Wyttenbach unternahmen zweimal Reisen in das Berner Oberland, nämlich 1776 in das hintere Lauterbrunnental und 1777 in das Gotthard- und Grimselgebiet. «Wolff begleitete mich auf zwo Reisen durch das bernische Oberland und die Gotthardstrasse: ich hatte auch über mich genommen, die Beschreibung dieser Reisen mit dieser Sammlung von Alpen-Prospekten drucken zu lassen, und hätte dieselbe fortgesetzt, wenn nicht diese Unternehmung durch den frühzeitigen Tod Wagners und die durch ganz Europa wütenden Revolutionen wären unterbrochen worden» (J. S. Wyttenbach: «Einleitung zu einer Reisebeschreibung.» BBB: Mss.h.h.XX 9 [W] 633, [D]C 59:4). Eine Rekonstruktion ergibt für die 2. Reise von Wolf zusammen mit Wyttenbach folgende Route: Route der Reise im August 1777 (C. Wolf zs. mit J. S. Wyttenbach): Bern — ? — Grund (Haslital) — Guttannen — Unteraargletscher — Obergestelen — Besuch der Rhonequelle (Rhonegletscher) — Furka — Realp — Hospental — Oberalp — St. Gotthard-Hospitz — Blauberg — Urserental — Schöllenenschlucht — Gestinenalp (Göscheneralp) — Alaunwerke im Graggertal — Silenen — Erstfeld — Luzern — Bern. Auf der Burgerbibliothek Bern existieren sieben handgeschriebene Dokumente von J. S. Wyttenbach (Mss. h. h. XX9.), die diese Reise belegen ([W] = Numerierung von Wyttenbach, [D] = Numerierung von Dübi). Titel: «Grimselreise»: Reise Grund — Aegerstein (Dok. 1: [W] 830, [D] C 59). 4. 8.1777. Guttannen. 5. (7.?) 1777. Besuch des Unteraargletschers. 8. 8.1777. Reise Grimselhospitz — Obergestelen. 9. 8.1777. Obergestelen — Rhonegletscher — Furka — Realp — Hospental. «Reise nach Oberalp» (Dok. 2: [W] 879, [D] C 94). 10. 8.1777. Hospental — Oberalp. «Reise auf den Blauberg» (Dok. 3: [W] 831, [D] C 60). 12. 8.1777. Besteigung des St. Gotthards vom St. Gotthard-Hospitz aus. 16. 8.1777. Besuch der Gestinenalp, der Alaunwerke im Graggertal, Route Urserental bis Erstfeld (Dok. 4: [W] 876, [D] C 91). 3. 8.1777. RaumNägelisgrätli (Grimsel) (Dok. 5: [W] 870, [D] C87). ?. 8.1777. Aufenthalt im «Hospital» (Gotthard) (Dok. 6: [W] 882, [D] C 96). ?. 1777. Besuch des Lucendrosees. (Dok. 7: [W] 878, [D] C 93).

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  59. Die Nr. 54 im «Prospectus» (Wagner/Wyttenbach [?] 1779:43/44) trägt den Titel «La grosse pierre sur le glacier de Vorderaar». Unter diesem Titel existiert eine Originalstudie (C. Wolf: «Der grosse Stein auf dem Lautenaargletschen>. — T.: Bl., Tp. [Öl?] 24,5 x 38,7 cm — B.: AKA Aarau Inv. 48/300) sowie je ein graphisches Blatt in den Vues remarquables 1780–82 Paris, 1785 Amsterdam (Aquatinta-Farbkupferstich) und 1789 Bern (Radierung).

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  60. Gerade bei dieser Beschreibung des Ischmeers zwischen Zesenberg und Bänisegg wird die Vermutung bestätigt, dass der Text des «Prospectus» (Wagner/Wyttenbach[?] 1779) teilweise (oder vollständig) von J. S. Wyttenbach stammen könnte oder doch von ihm (indirekt) beeinflusst worden ist. Wyttenbach (1776:5–7) schreibt: Unterhalb des Zesenberges «hat der Gletscher nur sehrwenig Fall und bildet eine sanft abhängende wellichte Fläche, die man bisher sehr uneigentlich das Eismeer genennt...» Der Text im «Prospectus» von Wagner/Wyttenbach (?) (1779:28/29) lautet: «A la gauche du glacier est le Zesenberg avec son chalet;... on voit encore d’ici la partie de la plaine du glacier, qu’on appelle mal-à-propos la mer glaciale, qui s’élève en pente douce vers l’extrémité de la partie postérieure du Schreckhorn.»

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  61. Hans Conrad Escher von der Linth (1767–1823), vgl. Solar/Hösli 1974, Solar 1976.

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  62. Marc Théodore Bourrit (1739–1819) ist vor allem bekannt geworden durch die Ausführung panoramatischer Ansichten eines Horizontalpanoramas vom Mont Buet (vgl. de Saussure «Voyages dans les Alpes») sowie durch sein Werk «Nouvelle description des vallées de glace et des montagnes qui forment la chaîne des alpes pennines et rhétiènnes.» Genève 2 Bde. 1783. Dieses Werk hat Bourrit selber als «dilettierenderKünstler» illustriert, wobei Angélique Moitte (Ende 18. Jahrhundert) in Paris die Stiche ausgeführt hat. Bredt (1910:112) meint, es sei «noch viel von der Dissonanz zwischen Forscher und Künstler zu fühlen...»; vgl. auch Solar 1976:16/17.

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  63. Abraham Henri Petitpierre (1748–1786), geboren in La Chaux-de-Fonds, gestorben in Basel. 1775 wurde Petitpierre nach Basel an die französische Kirche berufen. Dem Wesen nach war er ein Vertreter des Aufklärungszeitalters. Er kannte sich in Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften aus. Eine gewisse Ähnlichkeit mit J. S. Wyttenbach in Bern, ebenfalls 1748 geboren, ist auffallend. Das hier zitierte Reisetagebuch von Petitpierre umfasst zwei Bände (425 S. u. unpaginierter Anhang) und wurde von Prof E. Bähler auszugsweise im BTB 1917/18 publiziert. Der Text basiert auf einem Manuskript, das damals Prof. A. Châtelain in St-Blaise besass (heutiger Standort unbekannt); vgl. Petitpierre 1783 (in Bähler 1917/18):101–103. Hinweis auf Petitpierre: Frdl. Mitt. von Herrn Chr. Rubi, Bern.

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  64. Caspar Leontius Wyss (1762–1798). Mit sieben Jahren, d. h. 1769, kam Wyss nach Bern, wo er sich schon früh im Landschaftszeichnen übte. Er hat im Auftrag für oder mit C. Wolf zusammengearbeitet (vgl. K 25*S. 211), 1783 offenbar im Auftrag von N. Sprüngli gezeichnet (vgl. K. 32* S. 215). Petitpierre (1783:162) berichtet noch davon, dass Wyss die Reisegesellschaft in Spiez verlassen habe, um die Kanderbrücke und Wimmis zu zeichnen (ein Blatt, das später von N. Sprüngli als Umrissradierung herausgegeben wurde; vgl. Hofer 1953 Kat. Nr. 165).

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  65. Nikiaus Sprüngli (1725–1802), vgl. v. a. Hofer 1953 und 64.

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  66. Frdl. Mitt. von Dr. phil. habil. E. H. Lemper, Görlitz/DDR. Zu Adolf Traugott von Gersdorf (1744–1807) und seinem Aufenthalt in Grindelwald vgl. Lemper 1974:109, 320, 350.

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  67. Der Untere Grindelwaldgletscher 1786,1791,1792; handschriftliche Notizen von J. S. Wyttenbach (1786:1–2): « Über die vom obern Gletscher herfliessende, vom Bergelbach schwarz gefärbte, Lütschinen führt eine Brücke, und jenseits derselben ein angenehmer Weg neben artigen Häusern, durch schöne Wiesen, nach dem Untern Gletscher, den ich diesmal (1786) sehr klein und zurückgezogen fand*. 1791,1792* noch kleiner im J. (ahr) 1791 +1792. (Nachträgliche Anmerkung Wyttenbachs). Mehr als 3 Büchsenschüsse hieher des Gletschers sah ich einen ziemlich hohen nun mit hohen Tannen + Erlen bewachsenen alten Wall, den der Gletscher vor alten Zeiten muss bis hieher getrieben und aufgetürmt haben. Besser gegen den Gletscher hin, befindet sich noch ein anderer Wall, welcher auch mit schöner (von Tannen + Erlen) Waldung bewachsen ist...» «Jm vorigen Jahrhundert soll der Gletscher, nach Aussage der Landleute, sehr gross gewesen seyn, und vielleicht wars eben in dieser Zeit, da wenigstens der nähere dieser Wälle formirt wurde. Wenn ich denke, wie lange es geht, bis der vom Gletscher hervorgestossene Schutt Vegetabilien zu nähren im Stande ist und wie viele Zeit dann noch erfordert wird, bis hohe Tannen und Erlen angewachsen sind; so glaube ich, dass der nähere Wall wohl in dieser Epoche seinen Ursprung möge erhalten haben.» «Der ausgehöhlte Schöpf am Fusse des Eigers oder vielmehr am Fusse des untersten Theiles dieses Berges dessen Höhen die Hörnlein genannt werden, ist nun weit vom Eise des Gletschers entfernt, und scheint entweder eine Aushölung des Wassers zu seyn, wie Besson meint, oder ist durch das Hervortreiben des Gletschers, durch das Ausreiben des Schuttes desselben entstanden, und nachher durch die Verwitterung noch grösser gemacht worden. Oben über dieser Aushöhlung zieht sich in einer kleinen Höhe St. Petronell hin, und wird mit beinahe senkrechten Felsen bekränzt. Es ist daselbst ein schöner Tannwald, und über demselben grosse, ebene Halden von Bergtriften, die man aber von dem Thale her nicht ganz sehen kann. Auf dieserSeitevorzüglich hat sich der Gletscher stark zurückgezogen. Auf beiden Seiten desselben sieht man auch nackte Felswände, auf deren Höhen nun der Gletscher ruhet, und die ehmals fast ganz mit Eise bedeckt waren. Diese Felsen waren ehmals noch deutlich zu sehen, als HerrAberli seine Zeichnung machte. Damals scheint der Gletscher auf diesen Felsen sich geendigt zu haben; Izt aber ist er doch etwas grösser, dann in der Mitte deckt er einen grossen Theil derselben und rückt weit vor denselben * in die Tiefe vor, auch auf der Seite des Mettenberges kommt er noch weiter, als diese Felswände ins Thal hinab. * Im Juli 1792 war auch da zwischen den beiden Felsen fast gar kein Gletscher mehr. (Spätere Anmerkung Wyttenbachs.) Beide nun sichtbare Felswände scheinen Kalk zu seynich konnte denselben nicht beykommen, wegen der Gefahr von dem beständig von derselben herabfallenden Eise. Der schöne Marmor soll ehmals auf der Seite des Mettenberges* ausgehauen worden seyn; dort ist aber noch fast alles mit Gletscher bedeckt: und nur auf dieser Seite trift man Geschiebe von diesem Marmor an, da im Gegentheil auf der andern fast kein Kalk unter den Geschieben gefunden wird.»* «Auf dieser Seite des Gletschers ist auch ein unermesslich grosser Wall, der longitudinal liegt, und unzähliche Geschiebe von oft ungeheurer Grösse enthaltet; Gegen Petronell hin hab ich aber keinen Wall gesehen. Es scheint, der Gletscher drucke mehrvon der Seite des Viescherhomes her, als abervon den hintern Theilen des Schreckhorns -ersteres ist auch in geradener Linie den Ausflusse des Gletschers hin.» Wenn wir diesen handschriftlichen Text von Wyttenbach aus dem Jahr 1786 mit den Reisejournal-Notizen von Gersdorf vergleichen (vgl. Zit. S. 34/35), so stellt sich die Frage, inwieweit Gersdorf von Wyttenbach beeinflusst wurde. Eine Tatsache ist, dass Gersdorf Wyttenbach besuchte, evtl. sogar zusammen mit Wyttenbach Grindelwald bereiste und längere Zeit intensiven brieflichen Kontakt mit Wyttenbach pflegte (vgl. dazu die Briefe auf der Burgerbibliothek Bern und die Briefe in Görlitz, zit. z. T. bei Dübi 1910).

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  68. Vgl. Grosjean 1960 KKPB: 8 Nr. 32. Die Karte erschien erstmals 1787 im «Magazin für die Naturkunde Helvetiens» (Höpfner 1787,1). Nach Grosjean erschien die Karte erstmals bei Heidegger, 1792 («Über das Reisen in der Schweiz». Zürich).

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  69. Gabriel Ludwig Lory Vater (1763–1840), vgl. Mandach 1920.

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  70. Wilhelm Gottfried Ploucquet (1744–1814), vgl. Studer 1863:528.

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  71. Auf diese Umrissradierung hat mich in frdl. Weise der Wocher-Spezialist Herr H. Albert Steiger, Basel, aufmerksam gemacht.

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  72. Zur Datierung von K 37.1 (*S. 217) in die Zeit von 1788 bis 1793 vgl. Isler-Hungerbühler (1953: 8–13). Das Blatt ist unten rechts bezeichnet mit «Feürthalen chez H. Bleuler près de Schaffause». J.Heinrich Bleuler übersiedelte 1788 von Fluntern, wo er einen eigenen Kunstverlag eröffnet hatte, nach Feuerthalen. Eine ebenfalls aus dem Atelier von J. H. Bleuler stammende kolorierte Umrissradierung des Rhonegletschers (38,7 x 51,2 cm, ZBZ-G.: auffällig ist auch die Ähnlichkeit des Formats mit K. 37.1* S.217) ist in der Mitte mit Tusche (in der Steingruppe) bezeichnet: «Furka Gletscher im Wallis H.Bleuler in Feürthalen bey Schafmausen 1790» (allerdings handelt es sich dabei wahrscheinlich um eine Kopie nach einem Original von Ludwig Hess im Kunstmuseum Zürich: Handzeichnungen von L. Hess Bd. VI Nr. 20. Inv. Nr. M 26 Kunstgesellschaft). Für ein relativ frühes Entstehungsdatum ca. um 1790 sprechen auch die leichten und zarten Farben sowie die relativ gut sichtbaren Umrisse. Die eingesehenen Blätter sind (abgesehen von einer Ausnahme in der SLB) nur schwach gouachiert. Alle drei Punkte sind charakteristische Stilmerkmale früh geschaffener Bleuler-Blätter.

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  73. Joseph Anton Koch, geboren 1768 in Obergibeln (Tyrol), gestorben 1839 in Rom, vgl. v. a. Lutterotti 1939,1940,1944.

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  74. Bestätigung findet dies bei Prof. Grosjean 1960 KKPB: 7 Nr. 24 : «Geodätisch fir den Stand der Zeit eher von massiger Qualität...», vgl. auch Grosjean/Cavelti 1971:32.

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  75. Die Qualität der Gletscherdarstellung im «Meyer-Weiss-(Müller)-Atlas Suisse» ist für das Berner Oberland relativ gut. Die beiden Aare-, Aletsch-, Gauli-, Oberer und Unterer Grindelwald-, Rhone-, Trift-, Fiescher-Gletscher sind mit blauer Farbe (evtl. gesonderte Stichplatte?) und als Talgletscher wiedergegeben. Bereits Stein- und Rheingletscher sind schlecht dargestellt, und weiter gegen Osten zu nimmt die Qualität rasch ab. In Graubünden sind nur noch die Gipfelgrate mehr oder weniger schematisch mit blauen Schraffen überdruckt. Im Westen sind einzig die Montblancmassivgletscher blau koloriert wiedergegeben. (Untersuchtes Exemplar: Gg. Inst. Univ. BE, 011.12.)

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  76. Auf das Relief K 40.2 (*S. 221) hat mich freundlicherweise Herr A Durst, Zürich, aufmerksam gemacht.

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  77. Joseph Mallord William Turner (1775–1851), nach Finberg (1909) Englands grösster Landschaftsmaler. Turners Schweizer Darstellungen lassen sich in zwei Gruppen gliedern: 1. Die Zeichnungen/Skizzen von seiner ersten Schweizer Reise von 1802 (Finberg 1961:82–85). 2. Die Darstellungen die zur Zeit entstanden, als Turner auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt war, d.h. in den Jahren 1836, 1841, 1843 und 1844. Lit.: Kat. Ausst. KMB 1947/48; Finberg 1961:384–402; Bock 1972:21–24; Russell/Wilton 1976.

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  78. Die Skizze aus dem «Lake Thun» Sketch Book wird bei Finberg (1909:204) fälschlicherweise als «The upper Grindelwald Glacier» bezeichnet.

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  79. Drei Zeichnungen von J. M. W. Turner (1775–1851): Z1: Grindelwald, Hörnligrat/Eiger, Vorfeld des Unteren Gletschers; Bez. u. r.: «Grindelwald». — T.: Bl. 15,4 x 24,1 cm. — B.: BML London, Print Room (Turner Bequest: 1802 [AET. 27]. LXXVII. — «Rheine, Strassburg and Oxford» Sketch Book. Schedule No. 273, p. 31). — L.: Finberg 1909, 1:208. — G.: 1802. Blick auf das ehemalige und zukünftige Gletschervorfeld unterhalb der beiden Schöpfe, wobei Hinweise auf eine vorhandene Gletscherzunge fehlen, d.h., das Feld scheint eisfrei gewesen zu sein. Der Bildausschnitt wird dominiert vom Hörnli-Eigergrat. Z2: Grindelwald, Blick Richtung Eiger mit dem Vorfeld des Unteren Gletschers, Standort: E von Kirche; Bez. u. r.: «Grindelwald». — T.: Bl. 20,3 xl5,9 cm. — B.: BML London, Print Room (Turner Bequest: 1802 [AET. 27]. LXXVI. — «Lake Thun» Sketch Book. Schedule No. 45, p. 22). — L.: Finberg 1909,1:204. — G.: 1802. Blick auf das Gletschervorfeld unterhalb der beiden Schöpfe. Strukturen, die auf eine Gletscherzunge hinweisen, fehlen, d. h., das Feld scheint eisfrei gewesen zu sein. Die feinen Bleistiftstrukturen deuten die Fiescherhörner und den Hörnli-Eigergrat an. Z3: Möglicherweise ist die Stirnzone des Unteren (?) Gletschers dargestellt, nach Finberg Grindelwald (?), Bez. u. r.: «Grin». — T.: Bl. 15,4 x 34,1 cm. — B.: BML London, Print Room (Turner Bequest: 1802 [AET. 27]. LXXVII. — «Rhine, Strassburg and Oxford» Sketch Book. Schedule No. 273, p. 29). — L.: Finberg 1909, 1:208. — G.: 1802. Im Motiv ähnlich wie die Ansicht im Skizzenbuch 1802, LXXTV p. 44 (vgl. Finberg 1909, 1:199).

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  80. Frdl. Mitt. von Dr. Ch. Pfister; zu Daniel Huber, dem Gründer der Naturforschenden Gesellschaft in Basel, vgl. HBLS1927,4:300.

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  81. Johann Jakob Biedermann (1763–1830), vgl. v. a. Keller 1947.

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  82. Die genauen Höhenangaben Eschers in Fuss sind aus verschiedenen Gründen in bezug auf ihre Verwertbarkeit problematisch. — Unklar ist, wie Escher die Angaben ermittelte. Es scheint sich vorwiegend um Schätzwerte zu handeln. — Wir kennen das von Escher herangezogene Mass von 1 Fuss nicht. Allein hier können sich grosse Unterschiede ergeben. Beispiele: 1 Paris Fuss 32,47 cm oder 32,48 cm (vgl. Tuor 1974:116). 1 Bern Fuss 29,33 (Willomet) oder 29,3; 25,8 cm. Dazu schreibt Tuor (1974:117): «Im Gebiet des alten bernischen Staates zwischen Coppet undBrugg dominierte schon vor dem 18. Jahrhundert der Berner Fuss, der unter anderem auch in Solothurn und Freiburg gebräuchlich war. Einzig in den Alpengebieten benützte man bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eigene Fussmasse. Diese Füsse waren durchwegs kleiner als der Berner Fuss — eine Deutung des Phänomens ist mir bis jetzt noch nicht möglich.» Beispiel für 1 Oberland-Fuss; lokales Fussmass von Saanen: 27,49 cm.

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  83. Der Grindelwaldner Marmosteinbruch soll von 1770 bis 1865 ununterbrochen vom Unteren Gletscher bedeckt gewesen sein (Fellenberg 1869:131–135). Das Bildmaterial, v.a. die Umrissradierung von J.J. Biedermann (um 1808, vgl. K. 46* S. 192) und das Aquarell von G. Lory Vater (um 1814, vgl. K. 49.1*S. 222), sprechen jedoch gegen diese Aussage. Voraussetzung ist dabei jedoch, dass der Standort des Steinbruchs sich nicht geändert hat (Lit. zum Marmorbruch vgl. Wieland 1975).

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  84. Vermutlich elf Jahre nach Vogel hat S. Birmann fast von der gleichen Stelle aus ebenfalls die Oberfläche und Zunge des Untern Grindelwaldgletschers gezeichnet (vgl. K. 69* S. 229).

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  85. Vermutlich handelt es sich bei dem Zeichner um den Maler-Dilettanten, Dichter, Kunstsammler Rev. Chauncy Hare Townshend (1798–1868), der infolge seiner Anfälligkeit für Krankheiten den studierten Beruf eines Geistlichen nicht ausüben konnte (Thieme-Becker 1907–1950,33:330).

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  86. Gabriel Matthias Lory Sohn (1784–1846), vgl. Mandach 1920.

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  87. Die Zuschreibung zu G. Lory Sohn (oder Lory-Schule) ist sehr wahrscheinlich richtig, stammt doch das im Besitz der Graphischen Sammlung ETHZ sich befindliche Blatt aus der Sammlung Bühlmann, deren Zuschreibung für Seriosität bürgt (mündl. Mitt. Herr L. Zihler ETHZ-G). Zudem existiert ein weiteres Blatt in ähnlichem Stil und Technik, das von G. Lory stammt (Rosenlauigletscher).

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  88. Jean Antoine Linck (1766–1843), vgl. v. a. Sandoz 1971: 214–225.

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  89. Relativ grosses Aufsehen erregte 1821 der tödliche Unfall des Herrn Mouron auf dem «Eismeer» des Unteren Grindelwaldgletschers. Zwei Jahre später, d.h. 1823, gelang es offenbar, die Leiche zu bergen (vgl. dazu K. 310 sowie die Dokumentation im Ämterbuch Interlaken 4 [1819–23]: 88–102, SAB).

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  90. Samuel Birmann (1793–1847), ältester Sohn des Landschaftsmalers und Kunsthändlers Peter Birmann (1758–1844), verbrachte einen grossen Teil seines Lebens in Basel. Entscheidende Impulse erhielt Birmann durch eine erste Italienreise sowie durch seinen eigentlichen Lehrmeister, den Holländer Martin Verstappen, einen Landschaftsmaler alter Schule. Zahlreiche Reisen führten Birmann ins Ausland, v. a. auch ins Hochgebirge (besonders in die Berner Alpen). Birmanns Aquarelle gehören zu den poetischsten Darstellungen der Schönheiten der Alpen und stehen ganz in der Tradition der frühen Schweizer Kleinmeister wie beispielsweise Aberli. Indem Samuel Birmann den eigenen künstlerischen Nachlass (v. a. 1745 gezeichnete und kolorierte Studien, 26 Panoramen, 7 Ölgemälde) sowie die nicht viel weniger umfangreiche Sammlung seines Vaters der öffentlichen Kunstsammlung in Basel vermachte, wurde er zum entscheidenden Gründer des heutigen Basler Kunstmuseums. Lit: Ganz 1911:19–47; Fromer-Imobersteg 1945:101–113; Boerlin-Brodbeck 1977.

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  91. Carol irrt, wenn er meint, es handle sich bei seinem Abstieg im November 1943 in das Innere des Unteren Grindelwaldgletschers «um die erstmalige Erkundungund Dokumentation eines Strudelloches» (Carol 1945:183). Bereits 1841, also mehr als hundert Jahre früher, Hess sich L. Agassiz auf dem Unteraargletscher ebenfalls ca. 120 Fuss (ca. 40 m) tief in ein Strudelloch abseilen (vgl. u. a. Desor 1844:302–305).

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  92. Samuel Birmann (1793–1847). — M.: Zunge des Rosenlauigletschers; Bez. u. 1.: «Rosenlaui-Gletscher. S.B.F. 1828». — T.: Bl. Aq. 15,6 x 213 cm. — B.: KKB Basel, KKInv. Bi. 345.7.

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  93. Samuel Birmann (1793–1847). — M.: Gletschertisch auf dem Findelengletscher; Bezol.: «19. Juli: Findel Gletschen>. — T.: Bl. Aq. 14,5 x 10,3 cm. — B.: KKB Basel, KKInv. Bi. 339.19.

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  94. (K. 76a* S. 232) Samuel Birmann (1793–1847). — M. : Geltengletscher vom Rottal aus gesehen; Bez. o. r. : «Jm rothen Thal Juni 17.1825». — T.: Bl. Aq. Gu. 20,8 x 28,8 cm. — B.: KKB Basel, KKInv. Bi. 340.22/23.

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  95. Louis Agassiz (1807–1873), vgl. v. a. Surdez 1974; Portmann 1975.

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  96. Gottlieb Studer (1804–1890). Sein umfangreicher zeichnerischer Nachlass sowie die Tagebücher sind im Besitz der SAC-Bibliothek Bern (SAC-Bibl. Kat. 1913 T. II). Zu den Darstellungen von 1841 vgl. die handschriftlichen Tagebücher von Studer (1841, 6:207–216) vom 3. August 1841 (Grindelwald, Zesenberg).

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  97. Die Turner-Skizzen (K 99.1–6) wurden im Print- and Drawing Room des British Museum in London eingesehen. Aus technischen Gründen konnten sie nicht fotografiert werden.

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  98. David Alois Schmid (1791–1861), bekannt geworden als Kupferstecher, Panoramenzeichner und Maler von Trachtenbildern, vgl. Brun 1908,3:65–68; Nagler 1845,15:297.

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  99. Bildtabelle 3, vgl. S. 104.

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  100. Auf das Gemälde von J. M. Sattler hat mich in frdl. Weise Dr. P. Messerli, Bern, aufmerksam gemacht. Lit. vgl. Thieme-Becker 1935,29:487.

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  101. Zur Frühgeschichte der Fotografie in der Schweiz vgl. Gernsheim (1974:40–57). Als Daguerrotypie (nach dem Franzosen Daguerre benannt und 1839 bekannt geworden), die auf Nicé-phore Niépces früherer Erfindung der Heliographie (1822 entdeckt, auf Asphalt aufbauend) beruht, entstand die Aufnahme auf einer versilberten Kupferplatte. Das latente Bild wurde nachträglich durch Quecksilberdämpfe sichtbar gemacht. Es war ein direktes Positivbild auf Metall, das sich nicht vervielfältigen liess, somit war jede Aufnahme ein Unikat. Franziska Möllinger (1817–1880) veröffentlichte aus reiner Freude, als Amateurin, die «Daguerrotypierten Ansichten der Hauptstädte und der schönsten Ansichten der Schweiz». Von jedem der Sujets machte Franziska Möllinger mehrere Aufnahmen. Ursprünglich war eine Folge von 120 Ansichten in 30 Lieferungen von je 4 Blättern vorgesehen gewesen. Da die Ansichten nicht den erwarteten Anklang fanden, erschienen nur 15 Blätter 1844 und 1845 in Solothurn. Es sind qualitativ relativ gute Lithographien von J. F. Wagner (Bern). Von Möllingers Originalen ist lediglich ein einziges erhalten geblieben, eine Ansicht des Thuner Schlosses.

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  102. Von Anton Winterlin (1805–1894) existiert eine grosse Zahl von Skizzenbüchern im Kupferstichkabinett des KKB Basel.

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  103. Johann Rudolf Dikenmann (1793–1884) und seine beiden Söhne Johann Caspar (1823–1861) und Rudolf (1832–1888), beide im Verlagshaus tätig, vgl. Brun 1905,1:362.

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  104. Es ist nicht ganz eindeutig ersichtlich, ob es sich beim Gebäude im rechten Vordergrund von K 312 (*S. 249) um das Hotel Adler oder die Dépendance Ober-Huus des Hotels Adler handelt. Falls es sich um das Hotel Adler handelt, entstand die Aquatinta vor 1854 (vgl. Zeichnung vonMeyer K 477.1* S. 273), da in diesem Jahr das Hotel Adler bereits seine Seitenflügel besessen hat (vgl. K 314). Später ist dann noch ein Pavillon beigefügt worden (K 315.1/2, vgl. Friedli 1908:510/511).

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  105. Vgl. zu F. W. Delkeskamp. Brun 1905,1:352; Wolf 1879:212–213.

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  106. Zur Datierung des Gletscherstandes auf dem Blatt «Westlicher Theil des Berner Oberlandes mit dem Brien-zer und Thuner See» von F. W. Delkeskamp (Wolf 1879:212–213): In den Jahren 1830–1835 entstand nach der 1828–1830 auf Reisen in der Schweiz geschaffenen Grundlage ein aus 9 Blättern bestehendes «Malerisches Relief des klassischen Bodens der Schweiz. Nach der Natur aufgenommen, gezeichnet und radiert von F. W Delkeskamp — in Aquatinta vollendet von Franz Hegi und J. G. Spörlin». Das Berner Oberland ist bei dieser Arbeit nicht erfasst worden. Nach 1844 (der «Malerische Reiseatlas des Rheins von Basel bis ans Meer» war zu diesem Zeitpunkt erschienen) wandte sich Delkeskamp erneut den Alpen zu, in der Absicht, diesen Raum vom Rhein bis zum Po ganz darzustellen. Für die Vorarbeiten zu diesem Projekt benötigte Delkeskamp fünfzehn Sommer (ca. 1845–1860). Bis 1872 (dem Todesjahr des Künstler-Kartographen) erschienen von den ursprünglich 25 vorgesehenen Blättern des «Malerischen Reliefs der Schweizer- und angrenzenden Alpen» nur 10 ganze und 3 halbe Blätter (SLB Bern: Tsf. 5 Res.). Wolf (1879:213) schreibt dazu: «So verdienstlich und zeitgemäss das erste Unternehmen gewesen war, — so wenig konnte dagegen das Zweite mit dem nunmehrigen Stande der Schweiz. Topographie, und den nach und nach erscheinenden Blättern des Dufour-Atlasses concurrieren.» Die Datierung des Gletscherstandes auf dem Berner-Oberland-Blatt ergibt sich primär durch die genannten Punkte. Bei einer weiteren Betrachtung der Vogelschaukarte zeigt sich, dass beispielsweise das Berner Bundeshaus im Bau dargestellt ist, die alte Eisenbahnbrücke über die Aare bei Bern ist bereits eingetragen. Andererseits ist der Aarelauf unterhalb Thuns teilweise noch nicht korrigiert. Dies alles gestattet den Schluss, dass der Gletscherstand der späten 1850er Jahre (unmittelbar vor/um 1860) erfasst wurde (sofern es sich bei den Punkten, Bundeshaus und Eisenbahnbrücke in Bern nicht um unmittelbar beim Stich erst angebrachte Korrekturen handelt! Der Zeitraum ist sicher auf 1845–1872 zu begrenzen).

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  107. Gemäss den Angaben von Frau M. Kummer, Zürich (1975), existiert von Prof. Ludwig Rütimeyer (1825–1895) eine Zeichnung des Unteren Grindelwaldgletschers vom 7.8.1863 (T.: Bl. 8 x 12 cm). Dem jetzigen Betreuer des Rütimeyer-Nachlasses, Dr. B. Rütimeyer, Basel, ist eine solche Skizzenbuchansicht nicht bekannt. (Frdl. Mitt. Okt. 1977.)

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  108. Das Museum der Stadt Solothurn ist im Besitz eines grossen Teils der Werke und des Nachlasses von Otto Frölicher. Frölicher unternahm sicher mehrere Reisen in das Berner Oberland. Das Skizzenbuch Nr. 45 aus dem Jahr 1867 enthält eine besonders grosse Zahl von Zeichnungen aus dem Berner Oberland (Schmadri-bach, Rosenlauigletscher, Meiringen usw.), so dass die Vermutung naheliegt, das Gemälde zeige den Stand des Unteren Grindelwaldgletschers in jenem Jahr. Bestätigung findet diese Hypothese auch durch eine Fotografie aus dem Jahr 1869 (K. 120* S. 245), welche das Gletscherzungenende bereits stark zurückgeschmolzen zeigt.

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  109. Die Fotos von Jules Beck sind heute im Besitz der SAC-Bibliothek Bern. Die Kollektion der Hochgebirgs-fotografien von Jules Beck umfasst ca. 1000 Nummern (Format ca. 13 xl7 cm, vgl. SAC-Bibl. Kat. 1913 II; Dübi 1904:5–7).

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  110. Es ist vorgesehen, zu einem späteren Zeitpunkt auf diese Volumenverluste noch genauer einzutreten, d. h. die Reduktion mathematisch zu erfassen.

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  111. Der von V. Rebmann (1620:489) gegebene Hinweis auf die «Allmend», welche durch den Oberen Gletscher zerstört worden sein soll, konnte nicht überprüft werden.

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  112. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Jahreszahl 1720 verwechselt wurde mit 1620 (vgl. dazu Besson in Zurlauben 1780,1:XLIX «... il est prouvé qu’il [le glacier] était au pied de cette marème en 1620»).

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  113. B. F. Kuhn begründet die Vorstossbewegungen der Gletscher auf folgende Weise: Da auf den Höhen ständig mehr Schnee fällt als abschmelzen und verdunsten kann, trotzdem aber das Gebirge noch nicht vollständig mit Schnee zugedeckt ist, in den Tiefen aber im Sommer aller Winterschnee wegschmilzt, so ist die Existenz eines Talgletschers nur dank dem Zuwachs von Schnee- und Eismassen aus höher liegenden Gebieten möglich. Demnach ist die Gletscherbewegung auf folgende Weise zu erklären: «Ich habe schon oben bemerkt, dass das Gewicht der obern Massen unter gewissen Bedingungen die vornehmste würkende Kraft ist, welche die Fortbewegung der tiefern Gletscher verursacht. Nun ist dieses Gewicht in einem beständigen Verhältnis mit der auf den Gebürgen vorhandenen Schneemenge. Da sich nun diese von einem Jahr zum andern ungleich ist, so muss eine beständige Anomalie in der Geschwindigkeit des Fortrückens der Gletschermassen eine unausbleibliche Folge davon seyn. Wenn deswegen die Schneemenge auf den Gebürgen unter ein gewisses Verhältnis herabfällt, so müssen sich die Gletscher notwendig vermindern. Wenn sie aber dasselbe überschreitet, so nemmen die Gletscher zu» (Kuhn B. F. 1787,1:131). Kuhn irrte sich jedoch, wenn er glaubte, diese Bewegung geschehe mit einem donnerähnlichen Knall.

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  114. Die «Vertraulichen Erzählungen...» von Ploucquet veranlassten B. F. Kuhn zu einem «Nachtrag zu dem Versuch über den Mechanismus der Gletscher im ersten Band dieses Magazins» (Höpfner 1788, 3:427–435). Dies wiederum veranlasste Ploucquet (1789) zu einer Gegenantwort «Über einige Gegenstände in der Schweiz», einige inhaltlich unbedeutende Briefe (vgl. Studer 1863:528).

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  115. Die dem Zurlaubenwerk beigegebenen zwei Radierungen der Grindelwaldgletscher von Jean-Jacques François le Barbier l’aîné (1738–1826), der sich 1776 und vielleicht vorher schon in der Schweiz aufhielt (Weber 1973:21), sind in bezug auf die Topographie so ungenau, dass man nicht eindeutig bestimmen kann, ob der Obere oder Untere Gletscher gemeint ist. Diese Ungenauigkeit zeigt sich auch bei der Rhonegletscher-Radierung. Auffallend sind die qualitativen Unterschiede vor allem bei einem Vergleich mit den Darstellungen von Besson. Letzterer ist auch in der Beschriftung der Titel präziser. Die Abbildung «Vue de la grande glacière de Grindelwald de côté» (Nr. 13 in Zurlauben 1780, K. 301* S. 249) scheint eher den Unteren Gletscher darzustellen. Der Obere Eisstrom wäre jedoch auch denkbar. K 302 (*S. 249, Nr. 118 in Zurlauben 1780) deutet von der Topographie her eher auf den Unteren Gletscher. Aber auch bei dieser Abbildung lässt sich der Obere Gletscher nicht eindeutig ausschliessen (Aufnahmestandort: zwischen/unterhalb Enge und Ischboden, d. h. Blick auf den Gletscher von N/NE her gegen den Mettenberg). Die unterschiedliche Titelbeschriftung «grand ...» und «petit» sagt wenig aus, können doch diese Titel vertauscht worden sein. Für unsere Fragestellung sind die zwei Blätter von Le Barbier nicht auswertbar. Aber auch in künstlerischer Hinsicht überzeugen die Blätter nicht. Sie wirken akademisch.

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  116. Frdl. Mitt. von Dr. phil. habil. E.H. Lemper, Görlitz/DDR.

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  117. Die topographischen Begriffe wurden vom Blatt 396 Grindelwald des Geol. Atlas der Schweiz 1:25000, erschienen 1938, übernommen. Detailangaben stammen von der bei Lütschg (1944: 94/95, Taf. 7) abgebildeten Karte.

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  118. Frdl. Mitt. von Dr. Ch. Pfister, Bern.

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  119. Erstmals berichtet H. C. Escher am 21.8.1794 beim Abstieg von der Grossen Scheidegg vom Oberen Grindelwaldgletscher, den er offenbar von weitem sah: «Der Auslauf des obern Grindelwald Gletschers ist äusserst gedrängt, indem er in einer tiefen Schlucht liegt, die der Fuss der Scheidek ihm unveränderlich zu seinem Platz angewiesen hat» (Escher 1794,1:91). 3 Jahre später, am 20.7.1797, besuchte Escher erneut Grindelwald. Über den Stand des Oberen Gletschers fehlen jedoch genaue Angaben. «Bald erblickt man zwischen dem Wetterhom u: dem Mettenberg den obern Grindelwaldgletscher, dessen blendendes Weiss prächtig mit dem dunklen steilen Fuss seiner beydseitigen Gebirge contrastirt» (Escher 1797,3:11).

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  120. Franz Nikiaus König (1765–1832), vgl. Bourquin 1963.

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  121. Diese Zweiteilung der Zungenendpartien bei der Nollenfelswand zeigt sich auch bei den Fotos des 1920er Vorstosses (vgl. Foto Archiv Abt. Glaziologie ETHZ). Ersichtlich ist sie auch auf den Karten 1:5000 von 1919 und 1925 des Zungenendes bei Lütschg (1944, Taf. 7/8, Fig. bzw. Foto 20).

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  122. Die Datierung der grossformatigen Transparentansicht von F. N. König (K 428* S. 259) auf 1810 ist nicht ganz eindeutig belegbar. Von 1797 bis 1809 lebte König in Interlaken und Unterseen, wobei er sicher auch Grindelwald besuchte (Bourquin 1963:11/12,37 f)- Im Vergleich zu Caspar Wolf begann König erst spät Bilder unmittelbar in der Natur zu malen. Erstmals ist dies belegt für den am 16. Juni 1804 gezeichneten Triftgletscher (Bourquin 1963:43, T.: Bl. Ts. Sp. 39,0 x 24,9 cm KMB.,Bern: Inv. A (V)-828). Die erste Transparentansicht von König entstand 1811 (Bourquin 1963:12), dies bedeutet jedoch nicht, dass die Darstellung des Oberen Grindelwaldgletschers auf später zu datieren ist, interessiert uns doch das Entstehungsjahr der Zeichnung nach der Natur! Bei der Eröffnung des ersten Transparenten Kabinetts in Bern vom 20. Juli 1815 zeigte König acht Ansichten, ein Bild des Oberen Gletschers wird dabei jedoch nicht erwähnt (Bourquin 1963:53,75 Anm. 15; König 1832/33).

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  123. Mit diesen Transparentdarbietungen scheint F.N.König durchaus den Geschmack der Zeitgenossen getroffen zu haben, wobei neben der künstlerischen Darstellung vor allem die technische Sensation zählte. «Vorbilder für Königs grosse Transparente waren Guckkastenbilder, Lichtschirme und bewegliche Bilder, wie sie etwa J. P. Loutherbourg (1740–1812) und vor allem Philipp Hackert (1737–1807) ausgeführt hatten. In dieser Bildgattung lebte noch der Abglanz des barocken Bühnenzaubers nach und es lässt sich eine stete Entwicklung über die Transparente hinaus... zur Laterna Magica, ja bis zum Film unserer Tage verfolgen» (Glaesemer 1974).

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  124. Escher vermerkt in seinen Notizen, er habe am 21.7.1813 wegen schlechter Witterung nur das Wetterhom gezeichnet. Zu Recht vermutet Escher die südlich eingesenkten «Schichten» des Wetterhornes (d. h. südlich der heutigen Glecksteinhütte) gehörten wahrscheinlich schon zur Urformation (Escher 1813,8:147).

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  125. Wyss erklärt hier die beiden volkstümlichen Begriffe für das Vorstossen («Nase im Boden») und Abschmelzen («Nase in der Luft tragen») des Gletschers, Ausdrucksweisen, die schon früh (um 1600) in den Grindel-waldner Chroniken anzutreffen sind. Das Abschmelzen beschreibt Wyss auf folgende Weise: «oder diese Kanten sind in völliger Ruhe, schmelzen, da wo sie den Boden anrührten, nach und nach ab, lassen einen leeren Raum entsteh’n, und zeigen in Kurzem den äussersten Gletscherrand, das heisst eben die Nase in jenem sprüchwörtlichen Ausdruck, alsfrey in die Luft hinausstehend, welches denn freylich nicht unbedingt für ein Zeichen des fortdauernden Abnehmens gelten, aber doch immer eine Folge von etwa wochenlanger Ruhe seyn mag» (Wyss 1817,2:650).

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  126. Franz Joseph Hugi (1796–1855), vgl. HBLS 1927,4:315.

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  127. Auf dem Stahlstich von W. H. Bartlett (K 454* S. 272) ist der breit ausgedehnte Obere Grindelwaldgletscher vom Hotel Adler (im rechten Vordergrund randlich angeschnitten) und dem Ober-Huus (die altehrwürdige Dépendance aus dem Jahr 1779 des Hotels Adler im linken Vordergrund) aus zu sehen. Der Stich ist dem 1832 in London erschienenen Ansichtenwerk «Switzerland» von W. Beattie beigefügt. Über den Stand des Gletschers lässt sich jedoch kaum Wesentliches daraus entnehmen.

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  128. Thomas Fearnley (1802–1842, geboren in Fredrickshald, Norwegen, gestorben in München) gilt zusammen mit seinem Landsmann J. C. Dahl als Begründer der norwegischen Landschaftsmalerei. Nach einem zweieinhalb Jahre dauernden Italienaufenthalt besuchte Fearnley im Sommer 1835 (Juni bis August) die Schweiz. Am 17.8.1835 entstand die Studie zu dem imposanten Gemälde des Oberen Grindelwaldgletschers, heute in der Norwegischen Nationalgalerie (vgl. Thieme-Becker 1915,11:323/324).

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  129. Das Aquarell (K 467.1* S. 272) stellt verschiedene nicht eindeutig lösbare Fragen. In der Literatur (Galerie Stuker Bern, 1970 [Aukt.Kat.99]:256 Nr. 3735) wird das Blatt, obwohl offenbar unsigniert, Samuel Frey (1785–1836) zugeschrieben. Immerhin handelt es sich dabei um einen Zeitgenossen von Julius P. Arter. Die Lithographie (Bez. u.l.: «I. Arter fee», K 467.2* S.272) spricht jedoch gegen diese Vermutung. Wie wir gesehen haben, ist auch die Datierung nicht eindeutig; allein vom Gletscherstand aus gesehen, wären für die Entstehung auch die Jahre um 1820/22 denkbar. Die verwendete Steindrucktechnik lässt dies jedoch als weniger wahrscheinlich erscheinen. Trotzdem ist damit das Aufnahmedatum des Aquarells nicht festgelegt. Der Vordergrund der feinen Zeichnung erinnert stilistisch an J. J. Biedermann (vgl. K. 430.1* S. 260).

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  130. Ob die von Agassiz genannte Verschiebung eines grossen Steinblocks durch den «Grindelwaldgletscher» sich auf den Oberen oder Unteren Gletscher bezieht, ist nicht eindeutig ersichtlich (Agassiz 1841:232). Der Untere Grindelwaldgletscher ist jedoch wahrscheinlicher, da hier die linke Seite meistens stärker vorstiess.

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  131. Es war nicht möglich, den Besitzer ausfindig zu machen.

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  132. Lütschg (1944:82) nennt als Ende des Vorstosses das Jahr 1854. Forel (1881,1:44) dagegen nach E. Hagenbach und Ch. Grad (Forel 1882,2:141) 1855. Bei Lütschg fehlt eine genaue Quellenangabe.

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  133. Der Plan 1:2500 gibt für die Häusergruppe ‘Im Brand’ eine Höhe von 1232,5 m an, die heutige LK. (1:25 000 Grindelwald Nr. 1229) eine Höhe von 1223,0 m, d.h., es resultiert eine Höhendifferenz von -9,5 m. Das Gletscherzungenende an der Westseite hat auf dem Plan von 1862 eine Höhe von 1198,6 m, d.h. mit heutigen Werten 1189,1 m.

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  134. Über den Schaffhauser Kleinmeister Konrad Corradi (1813–1878) ist nur wenig in der Literatur vermerkt (vgl. Isler-Hungerbühler 1953:73–80).

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  135. Blatt K 488 (*S. 277) ist weder datiert noch signiert. Möglicherweise lassen sich durch das von Corradi angefertigte «Verzeichnis von meinen nach der Natur aufgenommenen Ansichten» mit 119 Werknummern weitere Angaben ermitteln. Dieses Verzeichnis soll sich im Besitz von E. Müller-Reifler, Schaffhausen, befinden (vgl. Isler-Hungerbühler 1953:77), konnte jedoch nicht konsultiert werden.

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  136. Eine Datierung und Zuordnung zu einem Autor (evtl. X. Imfeid?) steht zurzeit noch aus. Der Zungenendstand des Unteren Grindelwaldgletschers (vgl. K. 118 id. K. 489) deutet auf das Jahr 1869/70 hin. Auf das in Zürich stehende Relief hat mich in verdankenswerter Weise Dr. IC Ammann, Bern, aufmerksam gemacht.

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  137. Beim Oberen Gletscher mussten nach 1954 bis ca. 1971 die Messungen am unzugänglichen Gletscherende durch Schätzungen ersetzt werden. Die in den späten 1960er Jahren eindeutig überschätzten Vorstossbeträge sind vorderhand linear reduziert worden auf das durch die Aufnahme der L+T für die LK. 1:25 000 in den Jahren 1966 und 1970 gegebene Mass (frdl. briefliche Mitteilung von Herrn M. Aellen VAW ETH Zürich).

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  138. Caspar David Friedrich (1774–1840). — M.: «Das Eismeer» oder «Die gescheiterte Hoffnung». — T.: Öl/Lw. 96,7 x 126,9 cm. — B.: Hamburger Kunsthalle, Inv.Nr.1051. — L.: Börsch-Supan 1973:109, 386/387 Kat.311, Taf. 26; Hofmann 1974:258/259 Kat. 167, Taf. XII.

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Zumbühl, H.J. (1980). Anmerkungen. In: Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher in den historischen Bild- und Schriftquellen des 12. bis 19. Jahrhunderts. Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft / Mémoires de la Société Helvétique des Sciences Naturelles. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6546-3_6

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