Zusammenfassung
Damals war ich vierzehn Jahre und gehörte zum eisernen Bestand des Stabes der Theaterbillett-Aufkäufer. Mein Chef war ein Spitzbube mit ständig zusammengekniffenen Augen und einem enormen seidenweichen Schnurrbart. Er hieß Kolja Schwarz. Ich geriet in jenem unglückseligen Jahr an ihn, in dem die italienische Oper ausbrannte. Auf Grund der Zeitungskritiken hatte sich unser Impresario entschlossen, nicht Anselmi oder Tito Ruffo zu engagieren, sondern sich mit einem guten Ensemble zu begnügen. Dafür mußte er dann büßen: er machte Bankrott und wir mit ihm. Um die Sache wieder in Gang zu bringen, versprach man uns Schaljapin, aber Schaljapin verlangte für einen einzigen Abend dreitausend. Darum kam der Tragöde Di Grasso mit seiner Truppe. Man geleitete sie in den Gasthof — in offenen Wagen, vollgestopft mit Kindern, Katzen, Käfigen, in denen italienische Vögel herumhüpften.
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Babel, I., Schaub, T., Pross-Weerth, H. (1978). Isaak Babel: Di Grasso. In: Di Grasso. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6463-3_1
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