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Die Zünfte zu Kürschnern und zu Schneidern

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Zunftkraft und Zunftstolz
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Zusammenfassung

Die Zunft zu Kürschnern kann sich rühmen, den ältesten Stiftungsbrief aller Basler Zünfte zu besitzen, ja überhaupt die früheste Zunfturkunde, die im Gebiet der heutigen Eidgenossenschaft ausgestellt wurde und erhalten blieb. Der Kürschner-Zunftbrief stammt von 1226, also aus dem Jahr nach dem Bau der Mittleren Rheinbrücke; verliehen wurde er durch deren Erbauer, den weitblickenden Bischof Heinrich von Thun. Gleich wie er als Stadtherr darnach trachtete, durch den Brückenschlag die bevorzugte Stellung Basels im Netz der mittelalterlichen Verkehrsadern Europas fest zu verankern, so wünschte er durch die Hebung von Handwerk und Gewerbe die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu fördern. In diesem Licht ist auch die Gründung der Zunft der Kürschner zu betrachten. Angehörige dieses Berufes hatte es in Basel natürlich schon zuvor gegeben; denn das Pelzwerk spielte im Mittelalter für die Bekleidung aller Stände der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Jetzt aber stellten die Kürschner durch eine solidarische Vereinbarung eine Ordnung über den Betrieb ihres Handwerks auf, welche der Bischof, der sich davon eine Belebung und Bereicherung des Marktes versprechen mochte, zu Ehren und Nutzen der Stadt bestätigte. Der Zweck dieser Ordnung war die Förderung aller Zunftgenossen durch die gemeinsame Regelung des Einkaufs der Rohstoffe wie des Verkaufs der Fertigware, vor allem aber der Zunftzwang: Kein Kürschner sollte fortan berechtigt sein, dieses Handwerk in Basel zu betreiben, ohne der Zunft anzugehören; wer außerhalb der Zunft stand, blieb vom Recht der Arbeit wie vom Markt in Kauf und Verkauf und von aller Gemeinschaft mit seinen Berufsgenossen ausgeschlossen. Nur dem Zunftbruder sollte Schutz und Schirm der gewerblichen Korporation zuteil werden.

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© 1976 Springer Basel AG

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Wanner, G.A. (1976). Die Zünfte zu Kürschnern und zu Schneidern. In: Zunftkraft und Zunftstolz. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6295-0_15

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