Zusammenfassung
Vor mehr als zweitausenddreihundert Jahren trug man eine Reihe von «mechanischen Problemen» und deren Lösungen zusammen. Obwohl Kenner der Klassik die Sammlung oft eher der aristotelischen Schule als Aristoteles selbst zuschreiben, wird die Ars Mechanica gewöhnlich den kleineren Werken des berühmten Philosophen zugeordnet und erfährt durch die Gelehrten nur geringe Beachtung. Aber die fünfunddreißig Fragen des Werkes zeigen das beachtliche Interesse an technischen Angelegenheiten, das im alten Griechenland an der Tagesordnung war, wie es auch in jeder Zivilisation an der Tagesordnung sein muß, die mit einem gewissen Anschein von physikalischen Errungenschaften, Komfort, Bequemlichkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit funktionieren will. Der einleitende Satz in der Ars Mechanica zeigt in der Tat, daß die Idee der Technik zur Zeit des Aristoteles nicht anders war als heute auch. Während Aristoteles seine Einführung mit der Erkenntnis begann, daß das, «was natürlich abläuft», unsere «Verwunderung» erregt, «solange man den Grund nicht kennt», gestand er zugleich zu, daß dies auch durch das geschieht, «was der Natur entgegen ist, sobald es durch unsere Kunst der Menschheit zum Nutzen sich abspielt». Diese Kunst, von der Aristoteles schrieb, ist es, die als Technik bekannt wurde, deren formale Definition in der Charta von 1828 der «British Institution of Civil Engineers» alle, außer den militärischen Anstrengungen umfassen sollte:
Das Ingenieurwesen ist die Kunst, die großen Kraftquellen in der Natur so zu steuern, daß der Mensch sie zu seinem Vorteil nutzen kann. ...
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Anmerkungen
«Was natürlich abläuft»: Aristoteles, S. 21.
«Das Ingenieurwesen ist die Kunst»: bei J.G. Watson, S. 9; vgl. Garth Watson, S. 19.
«Das Ingenieurwesen ist ein Berufszweig»: American Society of Civil Engineers, Official Register 1992, S. 293.
«Warum macht man Betten»: Aristoteles, S. 53.
«Man spannt nicht diagonal»: ebd., S. 53f.
aus den Teilen eines Olivenbaumes: Homer, S. 301f.
amerikanische Seilbetten: Graves, S. 59.
«Es wäre gut»: zitiert in Engineering Education, Juli-August 1990, S. 524.
«Bei der Suche nach einem Patent hofft man im Idealfall»: Edelson, S. 97f.
die Akten auf Computer umzustellen: Design News, 15. November 1990, S. 96f.
Robert Kearns: Durham, North Carolina, Morning Herald, 18. November 1990, S. A8.
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Petroski, H. (1994). Mit kleinen Änderungen das grosse Geld verdienen. In: Messer, Gabel, Reissverschluss. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6189-2_12
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