Zusammenfassung
Die ewige Schlacht zwischen Ordnung und Unordnung, zwischen Harmonie und Chaos, muß eine tief empfundene menschliche Vorstellung vom Universum sein, da sie so vielen Schöpfungsmythen und Kulturen gemein ist. In der Kosmologie der alten Griechen verkörperte das Chaos sowohl die ursprüngliche Leere des Universums als auch die Unterwelt, in der die Toten gewohnt haben. Im Alten Testament steht: «Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe.» In einem frühen babylonischen Epos entsteht das Universum aus dem Chaos; das wiederum wurde geschaffen, als eine ungebärdige Familie von Göttern der Tiefe von ihrem eigenen Vater vernichtet wurde. Chaos ist die ursprünglich formlose Masse, aus der der Schöpfer das geordnete Universum modelliert hat (Abbildung 1). Ordnung steht für das Gute und Unordnung für das Böse. Ordnung und Chaos werden als Gegensatz gesehen, als Pole, um die sich unsere Interpretationen der Welt drehen.
Wann denn diese Zeichen das große Jahr verkündigen, wenn die dummen Sterne herum laufen, und wieder kommen, so müsse Finsterniß seyn! (wird die schröckliche Macht sagen) alles Finsterniß seyn, als wäre niemals Tag gewesen; die eitlen Geschöpfe, die Witzlinge werden in ihr erstes Chaos zurück fallen, und allgemeine Finsterniß wird alles decken.
Alexander Pope, The Dunciad
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References
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Stewart, I. (1990). Wie aus Ordnung Chaos entsteht. In: Spielt Gott Roulette?. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6154-0_2
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