Zusammenfassung
Fällt in einer westafrikanischen Waldsiedlung ein Goliath-Käfer aus dem Kronendach des Regenwaldes in den roten Sand zwischen den Hütten, dann staunen die Bewohner. Im Gegensatz zu den jagdbaren Tieren des Waldes haben sie den schön schwarz-weiß gezeichneten, massigsten Käfer der Erde noch nie zu Gesicht bekommen. Und doch lebt das auffällige Insekt nur 40 oder 50 m entfernt, quasi über den Köpfen dieser Leute, in den Baumkronen am Rande des Walddorfes. Mit vielen andern baumbewohnenden Arten bleibt sein Leben selbst den Sammlern und Jägern des Waldes verschlossen — und der Wissenschaft erst recht. Schließlich ist die Kenntnis der Fauna, der Ökologie und Soziologie einzelner Tierarten, fast ausschließlich eine Frage der Sichtbarkeit. Mit der Fachliteratur über das leicht beobachtbare Großwild Ostafrikas könnten bald Bibliotheken gefüllt werden — aber welcher Wissenschafter riskierte denn zum Beispiel eine ökologische Studie des Afrikanischen Linsangs (Poiana richardsoni), einer nachtaktiven Schleichkatze, die den obersten Kronenbereich afrikanischer Regenwälder als Lebensraum und Jagdgebiet nutzt?
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Martin, C. (1989). Wenig bekannte Regenwaldfauna. In: Die Regenwälder Westafrikas. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6148-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6148-9_5
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