Zusammenfassung
Auch wenn die Skandinavier scheinbar die einzige Volksgruppe waren, die die Möglichkeiten des Kleinen Optimums voll ausschöpfte, soll hier nicht der falsche Eindruck erweckt werden, der Rest Europas habe von den günstigen Umständen überhaupt nicht profitiert. Die warme Witterung hielt sich offenbar in Europa noch etwas länger als in Grönland (bis etwa 1300) und fiel im übrigen mit dem Aufblühen der europäischen Kultur zusammen, die bis zum heutigen Tag andauert. Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung stetig an, und parallel dazu verbesserten sich auch die Anbaumethoden in der Landwirtschaft. Daraus entwickelte sich eine Periode, in der die großen gotischen Dome und Kathedralen gebaut wurden, und die mit den Kreuzzügen, in denen Europa versuchte, das heilige Land aus der Hand der Araber zurückzugewinnen, zu Ende ging. Die normannische Besetzung Englands durch Wilhelm den Eroberer und die neue englische Kultur, die sich im Anschluß daran bildete, waren im Rahmen dieser Entwicklung eher unbedeutend. Um 1300, ja vielleicht sogar noch etwas früher, neigte sich diese Phase der europäischen Expansionspolitik ihrem Ende zu.
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Literatur
Bei vielen Seuchen mag diese Behauptung stimmen, aber die Beulenpest ist ausnahmsweise eine der wenigen Krankheiten, die auch robuste und immunstarke Menschen hinwegraffte - unabhängig davon, ob sie arm oder reich, satt oder hungrig, alt oder jung waren. Als Faustregel gilt, daß ein Drittel einer Population nicht befallen wird und zwei Drittelerkranken, von denen wiederum die Hälfte stirbt. (Anm. d. Übers.)
Selbst noch im 20. Jahrhundert war die Grippe durchaus mörderisch. So fielen in Europa kurz nach Ende des 1. Weltkriegs mehr Menschen einer Grippeepidemie zum Opfer, als Soldaten auf den Schlachtfeldern des Krieges gefallen waren.
Man muß sich dabei vor Augen halten, daß die für die Kleine Eiszeit charakteristischen Witterungszonen sich von China ausgehend nach Westen verlagerten; daher war Indien noch vor Europa von der Klimaverschlechterung betroffen.
Der Begriff Dorf erweckt hier vielleicht den Anschein, es habe sich lediglich um kleine Orte gehandelt. Cahokia, die größte und bedeutendste Siedlung dieser Indianerkultur, lag östlich vom heutigen St. Louis in Illinois und zählte in ihrer Blütezeit etwa 40 000 Einwohner. (Anm. d. Übers.)
Fälschlicherweise werden die Bisons in den meisten Western als Büffel bezeichnet.
Deutscher Titel: Verlorene Liebesmühe
Der Abzählreim lautet folgendermaßen: London Bridge is falling down, falling down, falling down, London Bridge is falling down, myfair Laay. [aus: The Mother Goose BookJ. (Anm. d. Übers.)
Lorna Doone von Richard Doddridge Blackmore (1825–1900) [deutscher Titel: Lorna Doone. Eine romantische Erzählung aus Exmoor] ist ein dreiteiliger Roman, der 1869 veröffentlicht wurde. Lorna Doone gilt als der populärste viktorianische Trivialroman und vereinigt sämtliche Motive und IGischees jenes Genres: Rache, heimliche Liebe, Kindesraub, himmelschreiende Tyrannei, unbändige Tapferkeit, Zweikampf und romantische Vereinigung Liebender verschiedenen Standes. (Anm. d. Übers.)
Die unzähligen Kriege und Unruhen jener Epoche, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) in Deutschland, entstanden zumindest teilweise infolge der allgemeinen Klimaverschlechterung.
Um nach Spanien zu gelangen, mußten die Araber natürlich auch per Schiff über die Straße von Gibraltar setzen, als aber 1492 mit der Eroberung Granadas durch die Kastilier der letzte islamische Vorposten in Spanien fiel, war das ja auch nicht mehr nötig. (Anm. d. Übers.)
Außer den mehrfach genannten klimatischen Gründen war die freie Ausübung der Religion sicherlich für viele Deutsche ein starker Beweggrund, nach Amerika zu emigrieren - so z.B. bei deutschstämmigen Mennoniten, deren Nachkommen heute in Pennsylvania wohnen. Das für viele Bauern sehr ungünstige Erbrecht in Süddeutschland mag ebenso ein Motiv gewesen sein wie die Furcht davor, in den Militärdienst gepreßt oder gar als Söldner verkauft zu werden. (Anm. d. Übers.)
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Gribbin, J., Gribbin, M. (1992). Milcheis und Bisonherden. In: Kinder der Eiszeit. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6138-0_8
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