Gedankenmeere

Zusammenfassung

Das England des siebzehnten Jahrhunderts — zerrissen von Bürgerkriegen, politischen Unruhen, religiösem Fanatismus und philosophischer Unsicherheit — war ein Land extremer Kontraste. Es gab großen Wohlstand und bittere Armut, unerschütterlichen Aberglauben und lebendige wissenschaftliche Forschung, konservative Sitten und raschen gesellschaftlichen Wandel. Die besonders in den Städten spürbare Zunahme des Handels und der wachsende Einfluß des Bürgertums bedrohte die herkömmliche Gesellschaftsordnung. Kaufleute kamen zu Wohlstand und gewannen einen Einfluß, der es mit dem des Adels aufnehmen konnte. Rechtsanwälte ernteten die Früchte eines höchst streitsüchtigen Zeitalters und hinterließen ihre Spuren an den Fürstenhöfen und in der Politik. Ärzte lernten die Grundlagen der menschlichen Physiologie kennen, konnten aber wenig gegen die Flut der verheerenden Plagen und Epidemien ausrichten, die über Europa hinwegraste. Obwohl die meisten Menschen nur selten über die Felder hinauskamen, die die über das Land verstreuten Dörfer umgaben, bereisten doch viele das gesamte Königreich. Andere blickten auf die Länder jenseits des Meeres und gründeten und bevölkerten Siedlungen in Amerika und anderswo.

Und wenn ich nachts heim Schein des Mondes oder

Bei hellem Sternenlicht von meinem Kissen

Hinaussah, hatte ich das Vestibül

Vor meinem Blick, in dem die Statue Newtons

Das Prisma hochhält mit verschloß’nem Antlitz:

Das Marmordenkmal eines Geistes, der

Für ewig einsam auf der Reise war.

William Wordsworth (1770–1850), The Prelude