Zusammenfassung
Die frühen Kaffee- und Teehändler priesen ihre Waren ebensosehr wegen ihrer therapeutischen Wirkung auf den Körper als auch wegen ihres stimulierenden Effekts auf den Geist. Eine Anzeige in einer Londoner Tageszeitung von 1675 verkündete begeistert, Kaffee sei „ein sehr gesundes und belebendes Getränk, das die Verdauung unterstützt, das Denken beschleunigt, das Herz leicht macht und gut ist gegen Augenentzündung, Husten, Erkältung, Schnupfen, Schwindsucht, Kopfschmerzen, Wassersucht, Gicht und Skorbut“. Solch werbewirksamer Enthusiasmus war allerdings selten durch Logik belastet: Kaffee solle den Appetit sowohl zügeln als auch anregen, die Aufmerksamkeit erhöhen, aber auch schlaffördernd wirken, „heftige” Temperamente kühlen und gleichzeitig „kalte“ Naturen erwärmen.
Kaffee macht einen traurigen Mann munter, einen trägen Mann aktiv, einen kalten Mann warm, einen warmen Mann heiß, einen entkräfteten Mann stark. Er berauscht, ohne die Polizei auf den Plan zu rufen.
John Ernest McCann, Over the Black Coffee
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Braun, S. (1998). Der Körper „unter Strom“. In: Der alltägliche Kick. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6057-4_9
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