Einige wohlgemeinte Empfehlungen für Raucher und Nichtraucher

Zusammenfassung

Gesundheit bekommt für jeden Menschen ihren besonderen Wert in bezug auf den Sinn, den er seinem Leben gibt (bzw. sich geben läßt) und den daraus hergeleiteten Lebenszielen. Aus unterschiedlichen Weltanschauungen ergeben sich verschiedenartige Vorstellungen und Verhaltensweisen in bezug auf Gesundheit und Krankheit, den Umgang mit Risiken oder die wünschenswerte Lebensdauer. Für eine sinnvolle Prävention ist es deshalb notwendig, erst einmal zu klären, welche Bedeutung Gesundheit und Krankheit für den einzelnen Menschen bzw. eine soziale Gruppe haben. Nur so können gesundheitsbezogene Empfehlungen dem Beratenen gerecht werden.

«Entscheidend für eine erfolgreiche Reduktion des Tabakkonsums ist der Ausschluβ jeglicher Bedrohung, Aggressionen, Restriktionen und Fremdkontrolle, denn alle diese Maβnahmen lösen letztlich die Frage aus: wie frei die Gesellschaft wirklich ist.»

(J. C. Brengelmann 1984)

«Wir sollten uns allen Ernstes fragen, ob Menschen, die im Grunde genommen gar nicht so richtig krank sind, ob solche Leute auch — und sei es auch nur im Interesse ihrer zukünftigen Gesundheit — überhaupt eine ärztliche Betreuung oder Beratung brauchen! Muβ man denn jede persönliche und soziale Abweichung versorgen, betiteln, verwalten...? Sollte man nicht dem Menschen die enteignete Gesundheit wieder anvertrauen?»

(Schipperges 1981)

«Für ihn (Don Juan) ist Krankheit eine Disharmonie zwischen dem Menschen und seiner Welt. Der Körper ist etwas, dessen man gewahr sein muβ, und er muβ untadelig behandelt werden.»

(C. Castaneda 1970)

«Wer die Gesundheit unterschätzt, ist gefährdet, ebenso aber der, der zuviel von ihr erwartet Gesundheit wird zur Ausstattung des Lebens, aber sie ist nicht dessen Ziel. Der Mensch ist mehr, als er von sich weiβ — er ist auch mehr als seine Gesundheit.»

(D. Rössler 1977)