Zusammenfassung
Dies schrieb 1795 der große französische Mathematiker Pierre-Simon de Laplace, und seine großartige Aussage hatte in Europa und in Amerika weitreichenden Einfluß auf die physikalischen Auffassungen im größten Teil des 19. Jahrhunderts. Naturwissenschaftler und viele Philosophen jener Zeit betrachteten das Universum wie ein Uhrwerk. Nach ihrer Meinung bräuchte man daher nur ausreichend Informationen und müßte nur gründlich genug nachdenken, um seine gesamte Zukunft mit beliebiger Genauigkeit vorhersagen zu können. In einer solchen mechanistischen Welt war kein Platz für Gott und seine Einwirkung, und die schon seit Galileis Zeiten mit schmerzlichen Folgen bestehende Kluft zwischen Wissenschaft und Religion wurde unüberbrückbar.
Gäbe es einen Verstand, der für einen gegebenen Augenblick alle die Natur belebenden Kräfte und die gegenseitige Lage der sie zusammensetzenden Wesen kennte und zugleich umfassend genug wäre, diese Data der Analysis zu unterwerfen, so würde ein solcher die Bewegungen der größten Weltkörper und des kleinsten Atoms durch eine und dieselbe Formel ausdrücken; für ihn wäre nichts ungewiß; vor seinen Augen ständen Zukunft und Vergangenheit.(17)
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Weiterführende Literatur
I. Bernhard Cohen: Newtons Gravitationsgesetz — aus Formeln wird eine Idee. Spektrum der Wissenschaft, Mai 1981, S. 100.
Stillman Drake: Newtons Apfel und Galileis «Dialog». Spektrum der Wissenschaft, Oktober 1980, S. 124.
David Ruelle: Zufall und Chaos. Heidelberg, Berlin: Springer, 1992.
Richard S. Westfall: Never at Rest: A Biography of Isaac Newton. Cambridge: Cambridge University Press, 1980.
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© 1995 Springer Basel AG
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Newton, R.G. (1995). Chaos und der Laplacesche Dämon. In: Sternstunden der Physik. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6004-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6004-8_3
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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