Zusammenfassung
Bevor wir an die Darstellung der biologischen Verhältnisse der Thermen herangehen, müssen wir über den Begriff der Therme im klaren sein, da darüber in der Wissenschaft keine Einigkeit herrscht. Unter dem Namen Therme bezeichnet man im gewöhnlichen Sprachgebrauch jene Gewässer, meist Quellen und seltener größere Ansammlungen von Wasser an einem Orte, die meistens eine mehr oder weniger konstante Temperatur besitzen, die dem Empfinden des menschlichen Körpers nach als warm oder heiß bezeichnet wird. In dieser Bezeichnung liegt an und für sich schon ein biologisches Moment. Um dieses auszuschließen, wird in der Geologie bzw. der Hydrologie eine exaktere Definition gegeben, nach welcher als Therme eine jede Quelle bezeichnet wird, deren Temperatur während des ganzen Jahres mehr oder weniger konstant ist und höher liegt als der Temperaturjahresdurchschnitt am Quellort selbst. Nach dieser Definition werden natürlich auch manche Quellen mit Temperaturen, die dem Empfinden nach gar nicht als warm bezeichnet werden, die sogar auch unter 10° C liegen, Thermen genannt, was allgemein paradox erscheint, worauf bereits Molisch aufmerksam gemacht hat. Viele Quellen der arktischen und alpinen Zonen wären nach dieser Auffassung thermale Wässer, obwohl sie sonst nach allen ihren Eigenschaften von sogenannten kalten Wässern der gemäßigten und auch tropischen Zonen gar nicht verschieden sind. Diese Definition ist demnach für die Biologie unbrauchbar.
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L. Geitler, Cyanophyceae, in: Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland usw., 2. Aufl. Band 14 (Akademische Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1932).
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Vouk, V. (1950). Kurzer Überblick über die biologischen Verhältnisse der Thermalquellen. In: Grundriss zu einer Balneobiologie der Thermen. Reihe der Experimentellen Biologie, vol 5. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5841-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5841-0_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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