Der Weg zum «Convivium»

Zusammenfassung

Die Genesis der vorliegenden Studien zur Kosmologie geht auf folgenden Anlaß zurück: Im Wintersemester 1971/72 hat sich im Rahmen meiner philosophischen Lehrveranstaltungen an der Universität Freiburg i. Br. ein interdisziplinärer Arbeitskreis gebildet aus Kollegen, Doktoranden, Studenten und philosophisch interessierten Gästen, in dessen Mittelpunkt das Thema «Grundtypen der Kosmologie» stand. Da es die Absicht des Arbeitskreises war, die Kosmologie nicht nur in ihrer philosophischen, sondern auch in ihrer wissenschaftlichen Grundtypik zu erörtern, wandte er sich an Helmut Hönl mit der Bitte, die Einführung in die Errungenschaften der kosmologisch orientierten Physik zu übernehmen. HÖNL hat sich in zwei Semestern dieser Aufgabe in einer Weise bemächtigt, die eindeutig erkennen ließ, welche Unterschiede, aber auch welche erstaunliche Kontinuität die Fragestellung der philosophischen und der wissenschaftlichen Kosmologien beherrschten. Seinem klaren Sinn für die Geschichte des Denkens und der Wissenschaft ist es zu verdanken, daß — sei es am Leitfaden des Problems der Endlichkeit oder Unendlichkeit des Kosmos, sei es hinsichtlich des herakliteischen Gedankens der άρμονίη άφανής — der Dialog zwischen den voneinander entfremdeten Weltsystemen der Antike und der Neuzeit, einschließlich der Gegenwart, neu hergestellt und fruchtbar gemacht werden konnte.

All science is cosmology, I believe, and for me the interest of philosophy, no less than of science, lies solely in its bold attempt to add to our knowledge of the world, and to the theory of our knowledge of the world.

Karl R. Popper, Conjectures and Refutations