Zusammenfassung
Die Selbstreflexion ist eine Eigenschaft eines ganz bestimmten Types von selbsttätigen Regelungssystemen. Die Beschreibung eines solchen Systems mit den Methoden der Regelungstechnik, d. h. der angewandten Kybernetik, war die ursprüngliche Absicht dieser Untersuchung und der erste Teil davon, der geschrieben wurde. Das Belegen der dadurch entstandenen Klasse technischer Systeme mit den Ergebnissen der eng verwandten philosophischen Spekulationen des deutschen Idealismus über das Selbstbewußtsein, war zunächst als eine höfliche, aber im Grunde unerhebliche Konzession an eine sekundärliterarisierende Tradition gedacht, die mangels neuer eigener Gedanken einfach ältere fremde neuordnete und kommentierte.* Damit sollte auch dem Vorwand begegnet werden, der vorgelegte Entwurf sei gegenüber älteren Modellen der Subjektivitätsphilosophie terminologisch nicht nachprüfbar. Nachträglich zeigte sich aber, daß die weitschweifige, unscharfe Sprache der idealistischen Philosophen einen sehr anregenden und sinnvollen Versuch darstellte, mit den unzulänglichen Mitteln der deutschen Umgangssprache einen technischen Prozess zu beschreiben, für den die Technik im 18. Jahrhundert weder das Gehör noch die Termini besaß.
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Hinweise
Immanuel Kant: “Kritik der reinen Vernunft”, Reclam-Verlag, Leipzig, 1956, 2. Auflage, Seite 491, entsprechend Seiten A 399-400 der 1. Kant-Ausgabe von 1781 (mit A vor der Seitenzahl gekennzeichnet). Texte der erweiterten 2. Auflage von 1787 werden mit einem B vor der Seitenzahl, der Überlieferung entsprechend, gekennzeichnet.
Claude E. Shannon and Warren Weaver: “A Mathematical Theorie of Communication”, The University of Illinois Press, Urbana, 1949; zuvor erschienen in Bell System Technical Journal, Jahrgang 27 (1948), Seiten 379-423 und 623-656.
Johann Gottlieb Fichte: “Erste und zweite Einleitung in die Wissenschaftslehre” und “Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre”, herausgegeben von Fritz Medicus, Philosophische Bibliothek, F. Meiner-Verlag, Hamburg, 1961, Abschnitt 7, Seite 79.
Im Falle pi = O ist Hi = O·(-∞) eigentlich nicht definiert, sondern unbestimmt. Aber in beliebig großer Nähe von pi = O ist die Funktion Hi ebenfalls fast Null (vergleiche Tabelle dieser Funktion im Anhang des Buches von W. Meyer-Epler “Grundlagen und Anwendungen der Informationstheorie”, Springer-Verlag, Berlin, 1959, S. 402–403.
bzw. des Berichtes von L. und M.P. Dolansky “Table of log2 1/p”, Technical Report No. 227, Research Labor of Electronics, MiT, Cambridge, Massachusetts, 1952, zitiert von Meyer-Epler, ebenda, S. 56). Zum Beispiel ist bei Pi = 0,0001 Hi = 0,00133 und log p = −13,3, d. h. pi nähert sich wesentlich schneller dem Nullwert an, als log p dem Wert von-∞.
S. Frisch und A. Timorewa: “Lehrgang der Allgemeinen Physik”, Teil I, Deutscher V/erlag der Wissenschaft, Berlin, 1955, Seite 270.
Vgl. A. G. MacFarlane: “Analyse technischer Systeme”, Hochschultaschenbücher Nr. 81, Bibliographisches Institut, Mannheim, 1967, Seite 56.
Vgl. Ernst Bloch: “Das Prinzip Hoffnung”, Suhrkamp-Verlag, 1959, besonders Band I, “Die Schichten der Kategorie Möglichkeit”, Seiten 258-287, sowie Ernst Bloch: “Zur Ontologie des Noch-Nicht-Seins” in “Philosophische Grundfragen”, Band I, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt, 1959, Seiten 11–40.
Vgl. Karl W. Deutsch: “The Nerves of Government, Models of Political Communication and Control”, MacMillan, New York-London, 1963, Seite 107.
Vgl. W. Ross Ashby: “An Introduction to Cybernetics”, University Paperbaks, Methuen & Co., London, 1965, Seite 206.
Vgl. Hugo Wittmers: “Einführung in die Regelungstechnik”, Vieweg-Verlag, Braunschweig, 1965, Seiten 138, 118 und 153.
Vgl. Kurt Gödel: “Über einige formal unentscheidbare Sätze der ‘Principia Mathematica’”, in Monatshefte für Mathematik und Physik, Jahrgang 38, 1931, S. 173–198.
Vgl. Ludwig Wittgenstein: “Tractatus logico-philosophicus”, Suhrkamp-Verlag, Frankfurt, 1960.
Vgl. Hugo Wittmers, “Einführung in die Regelungstechnik” Vieweg-Verlag, Braunschweig, 1965, Seite 164
Vgl. W.L. Smirnow: “Lehrgang der höheren Mathematik”, Teil I, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1956, Seiten 254 und 272.
Vgl. Heinz von Foerster, Herausgeber: “Principles of Self-Organization”, Pergamon Press, New York, 1960, Yovitts M. and Cammeron S., Herausgeber: “Self-Organizing Systems”, ebenfalls Pergamon, 1960.
Vgl. J.C. Eccles: “The Neurophysiological Basis of the Mind, The Principles of Neurophysiology”, Oxford Publishers, New York, 1953; Wolfgang Wieser: “Organismen, Strukturen, Maschinen”, Fischer-Taschenbuch Nr. 230, Frankfurt, 1959.
Vgl. Max Bense: “Aesthetica”, 4 Bände, Agis-Verlag, Baden-Baden, 1954-56-58-60.
Rul Gunzenhäuser: “Informationstheorie und Ästhetik” in Helmar Frank, Herausgeber, “Kybernetik”, Umschau-Verlag, Frankfurt, 1966.
Vgl. Wolfgang Metzger: “Psychologie”, 3. Auflage, Steinkopf-Verlag, Darmstadt, 1963.
Vgl. Reger, Rudolph und Vollmeyer: “Übertragungstechnik”, in K. Steinbuch, Herausgeber, “Taschenbuch der Nachrichtenverarbeitung”, Springer-Verlag, Heidelberg, 1967, Seite 830.
Vgl. Wilhelm Reich: “Masschenpsychologie des Faschismus”, II. Auflage, Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen, 1934, privater Nachdruck, 1968, Seite 98.
D. Henrich: “Fichtes ursprüngliche Einsicht” in “Subjektivität und Metaphysik — Festschrift für Wolfgang Cramer”, Klostermann-Verlag, Frankfurt / Main, 1966.
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Klaczko-Ryndziun, S. (1975). Kybernetische Elemente in der philosophischen Bewußtseinstheorie. In: Systemanalyse der Selbstreflexion. Interdisziplinäre Systemforschung / Interdisciplinary Systems Research. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5755-0_2
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