Zusammenfassung
Anfang der siebziger Jahre entstand in Plasselb im Schweizer Kanton Freiburg eine neue Feriensiedlung. Bergfreunde aus dem In- und Ausland erfüllten sich den Wunsch vom eigenen Chalet in idyllischer Hanglage. Sie dachten nicht im Traum daran, daß die Natur ihnen einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Dabei hätte sie der Flurname warnen sollen, den Einheimische dem Baugrund vor Urzeiten gegeben hatten: «Falli-Hölli». Der Hang fällt zwar nicht geradewegs zur Hölle, rutscht aber langsam ins Tal des Höllbachs ab. Jahrelang krochen die Gesteinsmassen nur wenige Zentimeter pro Jahr dahin, zu träge, um Schaden anzurichten. Aber im Sommer 1994 beschleunigten sie unvermittelt, entwickelten ein Tempo von einem halben Meter pro Tag und mehr. Die Häuser, die huckepack mitfuhren, brachen auseinander. Den verstörten Besitzern wurde der Zugang versperrt. Denn schon bald, so befürchteten die Behörden, würde der ganze Hang in einem gewaltigen Bergrutsch hinabpoltern und dem Höllbach den Lauf versperren.
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Jacob, K. (1995). Auf der Kippe. In: Entfesselte Gewalten. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5687-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5687-4_7
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