Zusammenfassung
Homologie der Merkmale gestattet uns die Bildung von Ähnlichkeitsklassen, die wir als Verwandtschaftsgruppe interpretieren. Die Wahrnehmung im Sinne von ähnlich und unähnlich schlägt sich in einer hierarchischen Klassifikation nieder, die als dichotomes Verzweigungsschema darstellbar ist. Biologisch relevant sind nur jene Ähnlichkeitsklassen, die im Rahmen ihrer jeweiligen Hierarchiestufe durch Spezialhomologien gekennzeichnet sind, denn nur sie sind auf einen unmittelbaren hypothetischen gemeinsamen Vorfahren zurückführbar. Solche durch Spezialhomologien gekennzeichnete Gruppen mit hypothetisch unteilbarem Ursprung werden monophyletisch genannt. Wenn innerhalb der hierarchisch-dichotomen Klassifikation eine monophyletische Gruppe in zwei jeweils für sich wieder monophyletische Subgruppen zerfällt, so werden diese Subgruppen auch als Schwestergruppen bezeichnet, sind sie doch miteinander näher verwandt als eine der beiden mit einer dritten Gruppe. Ein aus der hierarchischen Klassifikation monophyletischer Gruppen sich ergebendes dichotomes Verzweigungsschema bringt nur relative Verwandtschaft zum Ausdruck und impliziert nur hypothetische gemeinsame Vorfahren. Abstammungsaussagen sind nicht gegeben.
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Rieppel, O. (1983). Das dichotome Verwandtschaftsschema. In: Kladismus oder die Legende vom Stammbaum. Offene Wissenschaft. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5380-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5380-4_7
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-5381-1
Online ISBN: 978-3-0348-5380-4
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