Zusammenfassung
Zwischen der nahezu gleichzeitigen Geburt der grossen Physik unter Galilei und der grossen Musik unter Monteverdi gibt es einen Zusammenhang. Bisher fragte man vernehmlich nach den physikalischen Gesetzen der Musik. Dies heisst im Grunde, die Musik physikalisieren. Dann aber wird das Eigentliche abgeschnitten, was sie gerade als Musik ausmacht. Mathematische Schwingungsgleichungen enthalten nichts mehr von den Wirkungen der Musik auf den Menschen. Ebensowenig enthält die Zerlegung eines menschlichen Körpers in seine Moleküle und deren Funktionen etwas von den Wirkungen, die der Betreffende als Persönlichkeit auf seine Umwelt ausübt. Hier gibt es eine grundlegende Komplementarität zwischen dem Erlebnis der sichtbaren Seite eines Phänomens und seiner unsichtbaren.
Es gibt ein Ding, das ist unterschiedslos vollendet.
Ehe Himmel und Erde waren, ist es schon da, So still, so einsam.
Allein steht es und ändert sich nicht.
Im Kreise läuft es und gefährdet sich nicht.
Man kann es nennen die Mutter der Welt.
Ich weiss nicht seinen Namen.
Ich bezeichne es als Tao.
Lao Tse, Tao Te King, Spruch 25
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Anmerkungen
Heisenberg, Werner: Der Teil und das Ganze. Gespräche im Umkreis der Atomphysik. München 1969, S. 315.
a.a.O, S. 315 f.
Siehe dazu Heisenberg, Werner: Physik und Philosophie. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1981, S. 72 - 79.
a.a.O, S. 79.
Eliot, Alexander: Mythen der Welt. Zürich 1978, S. 62.
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Markus, S.M. (1986). Im Anfang war die Harmonie. In: Der Gott der Physiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5193-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5193-0_3
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