Zusammenfassung
Der jeweilige Entwicklungsstand der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Technik) ist keine ausreichende Erklärung für die vorfindliche Nutzung dieser Technik in öffentlichen Verwaltungen, und dies aus mehreren Gründen:
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1.
Für nahezu jede Anwendung besteht ein mehr oder weniger hoher Anpassungsbedarf der am Markt angebotenen Hard- und Software, der am Markt verfügbaren Dienste an die zu bewältigenden Aufgaben. Ein für den Markt gefertigtes System ist nur in trivialen Fällen (z.B als Schreibmaschine, Tischrechner, als Gerät für einfache numerische Aufgaben) ohne zusätzlichen Aufwand direkt zu verwenden. Mit der Investitionsentscheidung sind daher auch Gestaltungsentscheidungen zu fällen, die nicht determiniert sind.
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2.
Bis in die jüngste Zeit hinein war jede Entscheidung über neue IuK-Technik auch eine Entscheidung über den physischen Standort dieser Geräte, da die naheliegende Lösung - die Maschine am Arbeitsplatz - aus mehreren Gründen nicht in Betracht kam (Raumbedarf, Energieversorgung, Klimatisierung, Emissionen, Mehrfachnutzung, Peripheriegeräte ...).
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3.
Da sich die für einen hochtechnisierten Arbeitsprozeß erforderliche Qualifikation grundlegend von der für die manuelle Bearbeitung unterscheidet, die neue IuK-Technik in der Regel also nicht ohne weiteres von dem vorhandenen Personal benutzt werden kann, muß die Frage nach der Entwicklung und Verteilung von Qualifikationen entschieden werden.
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4.
Angesichts der Universalität der IuK-Technik ist die Auswahl der zunächst zu maschinisierenden Verwaltungsaufgabe bzw. des zu maschinisierenden Teilschritts einer Aufgabe nicht technisch vorgegeben. Soweit Aufgaben algorithmisiert bzw. algorithmisierbar sind, eignet sich jeder Datentyp (Buchstaben, Zahlen, Bilder) und jeder Prozeßtyp (Erfassen, Speichern, Verarbeiten, Übermitteln) für den Einsatz der Technik. Es sind daher Auswahlentscheidungen zu treffen über Prioritäten, die von dem Stand der Technik her nur schwach determiniert sind.
Der Beitrag gibt ein Thesenpapier wieder, das in dem von der DFG geförderten Forschungsverbund “Informationstechnik im tertiären Sektor” 1985 diskutiert wurde.
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Brinckmann, H. (1986). Steuerungs- und Integrationsprobleme als Bestimmungsfaktoren des IuK-Technikeinsatzes. In: Grimmer, K. (eds) Informationstechnik in öffentlichen Verwaltungen. Policy-Forschung, vol 3. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5164-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5164-0_7
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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