Bildung — Motor oder Hemmnis für nachhaltige Entwicklung?

Zusammenfassung

Das weltweite Wissen verdoppelt sich alle fünf bis zehn Jahre. Das explodierende Weltwissen findet seinen Weg zu den interessierten Lesern und Leserinnen in einer Flut von Publikationen und Datenbanken: In den letzten fünf Jahren hat sich dementsprechend die Zahl der wissenschaftlichen Zeitschriftentitel um 26 Prozent auf rund 147 000 erhöht. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Fachdatenbanken um 30 Prozent auf ungefähr 8800. Weltweit erscheinen vermutlich zwischen 100 000 und 300 000 Zeitschriften, in denen insgesamt drei bis zehn Millionen Aufsätze nachgelesen werden können. Täglich werden 2000 Bücher veröffentlicht — ein Drittel davon in den Sprachen Englisch, Deutsch oder Französisch — und 7000 wissenschaftliche Arbeiten fertiggestellt, jährlich circa 800 000 Patente angemeldet (vgl. Sax 1997, S. 100).

„Die Situation ist paradox: Es gibt zuviel und zuwenig Wissen. Es gibt in der Bevölkerung eine Fülle von vagabundierendem Wissen über ökologische und soziale Gefahren, es gibt Warnungen zuhauf, es gibt ganze Kataloge uon dem, was anders werden muß. Und das alles schwirrt den Leuten im Kopf herum. Aber es ist eine Art Eunuchen- Wissen, Kenntnisse ohne Konsequenz. Das uerbreitete Gefühl: Ich kann ja nichts andern, ist nur zu überwinden, wenn lebensreleuante Informationen über das, was uerandert werden muß, uerbunden werden mit Handlungsanleitungen.“

(Manfred Linz, Publik-Forum 1/1998, S. 8)