Abstract
This chapter introduces the ideas of the German headmaster, educator and author Heinrich Scharrelmann. His thinking is characterized by the conviction that the church in modernity has lost its function as a point of orientation for the individual and society. Scharrelmann understands religion primarily as an individual experience, whereby every approach to religion is characterized as free and equal. This, however, confronts the individual with the challenge of finding meaning for his or her own life. Scharrelmann provides readers with one promising way to solve this problem—or at least to deal with it in a proper way.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
“Uns modernen Menschen ergeht es sonderbar mit den Kirchen. Wir finden keine richtige Stellung mehr zu ihnen. Was sie uns sein sollten, sind sie uns nicht mehr, und bei ihrem ausgeprägten, absonderlichen Charakter wollen Kirchen zu nichts anderem richtig taugen. … Und was hat die Kirche einst für die Gemeinde für eine Bedeutung gehabt! Ja, ja, die Zeiten ändern sich” (Scharrelmann 1912/1922, S. 163–164).
- 2.
- 3.
- 4.
“In Jesus Christus haben wir bis jetzt den Kulminationspunkt des religiösen Lebens erreicht” (Scharrelmann 1912/1922, S. 166). Letztlich bleibt jedoch auch der Verweis auf Jesus Christus eine austauschbare Chiffre, denn Jesus Christus ist weder durch bestimmte Lehren von ihm noch über ihn, sondern einzig durch den “Weg zum bewussten, persönlichen Verkehr mit der Gottheit” (Scharrelmann 1912/1922, S. 166).
- 5.
- 6.
- 7.
- 8.
“Einen objektiven biblischen Geschichtsunterricht erteilt kein Lehrer, kann kein Lehrer in der Volksschule erteilen; denn jeder wird, wenn auch unwillkürlich, beeinflusst durch seine religiösen Vorstellungen und die Kinder merken ja bald, auf welcher Seite der religiösen Auffassung ihr Lehrer steht” (Scharrelmann 1906, S. 147).
- 9.
- 10.
“Resultate, Resultate! Alle Welt will Resultate sehen. Darum muss alles examiniert werden. Verpönt, verlacht, verachtet wird das Latente, das Unkontrollierbare” (Scharrelmann 1902, S. 14).
- 11.
- 12.
“Satteste Detaillierung, ausreichendste Motivierung und kindlichste Modernisierung - das sind die drei großen Gesichtspunkte, die mich durch die kulturgeschichtlich fremde, sittlich so anfechtbare, orientalische Wunderwelt der biblischen Erzählungen leiten. Wo bleibt da die wörtliche, bibeltreue Darstellung? Wo bleibt das Memorieren? Wo bleibt der Wissensstoff? Wo bleibt vor allem die historische Treue? Wo bleibt die geschichtliche Wahrheit? ----- Ja! Ja! Ohne ein Aufgeben dieser Ideale wird es nicht gehen” (Scharrelmann 1904/1910, S. 32).
- 13.
- 14.
“Die Erziehung hat keine andere Aufgabe als die Entwicklung dieser Gotteskraft im Menschen. Das heißt die Entwicklung jener Kraft, die aus der geheimnisvollen Tiefe unseres Inneren aufsteigt und lebendig wird und sich äußert als Erleuchtung, Intuition, magische Macht, Gesundheit, Schönheit, Glück, kurz als alles über gewöhnliches Maß Hinausgehende” (Scharrelmann 1912/1922, S. 275f.).
- 15.
“Das Ziel kann doch nur der Sieg des Geistes über die Materie sein. Wenn der Mensch die Welt überwindet, hat er sein Lebensziel erreicht” (Scharrelmann 1927, S. 91).
- 16.
“Nicht weil wir die Kinder unserer fleischlichen Eltern sind, sind wir ihnen ähnlich geworden, sondern umgekehrt: weil wir in dem Augenblicke, als unsere Eltern sich in Liebe zu unserer Zeugung vereinigten, ihnen ähnlich waren (infolge des Verlaufs unserer voraufgegangenen Lebensläufe), weil wir von allen Seelen, die sich neu inkarnieren wollten, unsern Eltern am wahlverwandtesten waren, wurden wir als ihre Kinder geboren. Die Eltern schaffen nur den physischen Körper” (Scharrelmann 1904/1910, S. 275).
- 17.
- 18.
“Im Februar 1905 war in Bremen die ‘Vereinigung für Schulreform’ mit dem Ziel gegründet worden: ‘an der Beseitigung der öffentlich erkannten Mängel unseres Schulwesens und an einer gesunden Entwicklung desselben kräftigst mitzuarbeiten’” (Gansberg 1906, S. V).
- 19.
Auf einer allgemeinen Lehrerversammlung in Bremen im Mai 1905 “gelang es den Radikalen in der zweiten Verhandlungsphase, die übergroße Mehrheit nunmehr auch für den zweiten Antrag zu gewinnen, der gewählten Kommission zugleich die Ausarbeitung einer Denkschrift über die Abschaffung des Religionsunterrichts zu übertragen” (Wulff 1950, S. 415).
- 20.
“Die Schule will planmäßig, lehrplanmäßig Andacht erwecken, Stimmung erzeugen – dass sie da genau ebenso oft Mißstimmung und Abscheu erweckt, das unterliegt gar keinem Zweifel” (Gansberg 1906, S. X).
References
Selected Sources
Aus meiner Werkstatt. Präparationen für Anschauungsunterricht und Heimatkunde (1909/1920). Braunschweig.
Die große Umkehr. 1924.
Die Technik des Schilderns und Erzählens (1923). Braunschweig.
Diskussionsbeitrag in: Gansberg, Fritz (Ed.), Religionsunterricht? Achtzig Gutachten. Leipzig 1906, pp. 144–148.
Erlebte Pädagogik. Gesammelte Aufsätze und Unterrichtsproben (1912/1922). Braunschweig.
Goldene Heimat. Für den Anschauungsunterricht und die Heimatkunde (1908/1920). Hamburg.
Herzhafter Unterricht. Gedanken und Proben aus einer unmodernen Pädagogik (1902). Hamburg.
Vom strahlenden Leben. Versuch einer neuen pädagogischen Teleologie. Braunschweig 1927.
Von der Lernschule über die Arbeitsschule zur Charakterschule. Braunschweig 1937.
Weg zur Kraft. Des “herzhaften Unterrichts” zweiter Teil (1904/1910). Hamburg.
References
Gansberg, F. (Ed.). (1906). Religionsunterricht? Achtzig Gutachten. Leipzig: Voigtländer.
Koerrenz, R., & Collmar, N. (Eds.). (1994). Die Religion der Reformpädagogen. Weinheim: Deutscher Studienverlag.
Koerrenz, R. (2014). Reformpädagogik. Eine Einführung. Paderborn: Schöningh.
Koerrenz, R., Blichmann, A., & Engelmann, S. (2017). Alternative Schooling and New Education: European Concepts and Models. London: Palgrave.
Wulff, H. (1950). Geschichte und Gesicht der bremischen Lehrerschaft. Gestalten und Generationen aus hundert Jahren (1848–1948). In Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Volksschule. 1. Band. Bremen: Hans Krohn Verlag.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
Copyright information
© 2019 The Author(s)
About this chapter
Cite this chapter
Koerrenz, R., Engelmann, S. (2019). Heinrich Scharrelmann and the Art of Storytelling. In: Forgotten Pedagogues of German Education. Palgrave Studies in Alternative Education. Palgrave Pivot, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-29570-7_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-030-29570-7_5
Published:
Publisher Name: Palgrave Pivot, Cham
Print ISBN: 978-3-030-29569-1
Online ISBN: 978-3-030-29570-7
eBook Packages: EducationEducation (R0)