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Passive Anzeige

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Book cover Zeichenhorizonte

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 228))

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Zusammenfassung

Im Kapitel Passive Anzeigen dient der zweite Band der Ideen als Basistext. Zunächst wird das Thema der Wahrnehmung kultureller Gegenstände und der sogenannten Wertnehmung behandelt. Husserl beschreibt diese Gegenstände als Anzeigen für eine (möglicherweise abwesende) menschliche Subjektivität. Aber in Ideen II wird diese Beschreibung de facto nicht nur für Kulturgegenstände, sondern auch für Wahrnehmungsgegenstände überhaupt in Anspruch genommen. Jedes Wahrnehmungsding nimmt die Form eines kulturellen Gegenstandes an, und zwar insofern, als jedes „Ding an sich“ ein intersubjektiv Konstituiertes ist. In Ideen II thematisiert Husserl ebenso, wie Leiblichkeit in die noematische Analyse eingeht, wodurch sich eine Brücke von Ideen I zu Ding und Raum schlagen lässt. Daher ist jede Erscheinung als eine doppelt indizierende Anzeige gedacht: Einerseits werden andere Subjekte im Sinne der intersubjektiven Konstitution angezeigt, und andererseits ist der Leib des Subjektes zur Tat aufgerufen, um das Abwesende am Gegenstand zur Anwesenheit zu bringen. Die Gesetze der Assoziation und der Motivation regeln diese anzeigenden Strukturen. Doch anders als der klassischen These von E. Holenstein zufolge kommt der Primat nicht der Assoziation, sondern der Indikation zu: Die Assoziation bestimmt den Inhalt des Horizontes, der durch die Indikation allererst eröffnet wird.

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Notes

  1. 1.

    Die These, nach der Husserls Position in den Ideen II von der Position der Ideen I abweicht, lässt sich durch werkgeschichtliche Betrachtungen nicht widerlegen. Die Ideen II sind zwar etwa zur selben Zeit wie die Ideen I (wahrscheinlich ein Jahr später, 1913 die Ideen I und 1914 die Ideen II) entstanden, enthalten aber Texte, die bis in das Jahr 1917 zu datieren sind sowie Korrekturen, die noch aus den dreißiger Jahren stammen.

  2. 2.

    Dieser Punkt wird dann im nächsten Kapitel wieder aufgenommen und ausgebaut.

  3. 3.

    Hua IV, S. 10. Vgl. für Kunstwerke auch Hua XIV, S. 187–189. Für einen Überblick über Husserls Auffassung kultureller Gegenstände vgl. S. Dubosson,Dubosson L’ontologie des objets culturels selon Husserl, in: „Studia Phaenomenologica“, vol. VIII, 2008, S. 65–81. Auf weitere Analyse des Bildbewusstseins und der Wahrnehmung von Kunstwerken kann im Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden. Darüber sind maßgebend die Texte, die im Band XXIII der Husserliana gesammelt sind. Für eine Einleitung bezüglich der Frage von Kunstwerken und ihrer apperzeptiven Horizonte vgl. E. Marbach, Einleitung des Herausgebers, S. LXXVI–LXXXI, in: Hua XXIII. Vgl. systematisch insbesondere Hua XXXIII, S. 174 ff., wo das Schema Auffassung(ssinn)-AuffassungsinhaltAuffassungsinhalt nur auf unklare Wahrnehmungen und auf das Wahrnehmen kultureller Gegenstände angewandt wird, während eine klare Wahrnehmung schlichte Wahrnehmung wäre. Zur systematischen Ungenügsamkeit einer Kunsttheorie, die sich an Symbol- und Zeichenmodellen orientiert, vgl. G. Figal, Erscheinungsdinge, S. 163–164.

  4. 4.

    Hua IV, S. 10.

  5. 5.

    Als Textbeleg ex negativo sei Folgendes angeführt: Gemütsprädikate sind „Prädikate, die in ihrem Sinn selbst auf wertende Subjekte zurückweisen und ihre wertenden Akte. Das aber im Gegensatz zu den bloß naturalen, rein sachlichen Prädikaten, die in ihrem eigenen Sinn nichts vom Subjekte und seinen Akten anzeigen“ (Hua IV, S. 15). Dass diese Position im Laufe des Textes von Husserl revidiert wird in dem Sinne, dass jedes Wahrnehmungsding auf Subjekte (und vor allem auf Leiber) zurückweist, bezeugt folgende Passage: „Wir brauchen bloß zu überlegen, wie ein Ding sich als solches, seinem Wesen nach, ausweist, und wir erkennen, dass solche Auffassung von vornherein Komponenten enthalten müsse, die auf das Subjekt zurückweisen, und zwar als menschliches (besser: animalisches) Subjekt in einem festen Sinn“ (Hua IV, S. 55).

  6. 6.

    Eine solche Auffassung der Schönheit ist insofern völlig unbefriedigend, als sie für die Naturschönheit unbrauchbar ist, obwohl es sich bei Naturschönheit und Kulturschönheit um dasselbe Phänomen handelt, nämlich Schönheit. Von der Schönheit von Naturgegenständen ist in Husserls Schriften tatsächlich kaum die Rede. Für eine phänomenologische Interpretation der Schönheit als etwas „am“ Gegenstand selbst und nicht durch die menschliche Arbeit vermittelt siehe G. Figal, Erscheinungdinge.

  7. 7.

    Hua IV, S. 96.

  8. 8.

    Hua IV, S. 15. S. oben, Fußnote 5.

  9. 9.

    Hua XXXIX, S. 467. Meine Hervorhebung. Die Analogie mit den Leibern als Ausdruck bzw. Anzeigen des Seelenlebens wird im nächsten Kapitel ausgeführt.

  10. 10.

    Hua Mat. VIII, S. 340.

  11. 11.

    Hua XXXIX, S. 275. Damit hebt sich auch der mögliche Einwand auf, Husserl beziehe sich eigentlich nur auf „Naturgegenstände“ im Sinne von Forschungsobjekten der Naturwissenschaften. Der Tisch als Summe von subatomaren Teilchen ist selbstverständlich ein Kulturgebilde, aber auch der Tisch als Tisch beruht im Endeffekt auf einer intersubjektiven Konstitution, welche als solche „kulturell“ (im weiteren Sinne des Wortes) ist. Das führt nicht auf eine Rückführung von Natur auf Kultur, sondern nur auf die Problematisierung der Unterscheidung. In diesem Sinne führt die Interpretation der Idee im kantischen Sinne als Kulturgegenstand nicht auf ein Relativismus bzw. Historizismus zurück, sondern betont nur die Rolle konstitutiver Prozesse für die Wahrnehmung, und ist damit ohne weiteres als Form des Konstruktivismus zu fassen.

  12. 12.

    Hua XXXIX, S. 266.

  13. 13.

    „Prinzipiell ist also das Ding ein intersubjektiv-identisches“ (Hua IV, S. 8). Zum Problem der Intersubjektivität siehe weiter unten.

  14. 14.

    Hua VI, S. 201.

  15. 15.

    Hua IV, S. 60. In der Diskussion der Idee im kantischen Sinne (vor allem im Bezug auf das Baumbeispiel, Hua IV, S. 203) führt Asemissen auf überzeugende Weise die Rede von „anzeigender“ oder „kundgebender“ Funktion ein, um die Rolle der Abschattung gegenüber dem Gegenstand in seiner vollen Konkretheit zu bezeichnen. Diese beiden Redeweisen sollen nach Asemissen „vorläufige, abkürzende und vereinheitlichende Bezeichnungen der mannigfachen Weise sein, in denen Wahrnehmungsobjekte anders als in der ‚Erscheinung‘ gegeben sind“; trotz der vermeinten Vorläufigkeit (die Asemissen allerdings dann im Laufe des Textes nicht mehr unter die Lupe nimmt) lässt sich systematisch festhalten, dass die Rede von Anzeigen überzeugend ist (vgl. Asemissen, Strukturanalytische Probleme der Wahrnehmung in der Phänomenologie Husserls, S. 29).

  16. 16.

    Hua IV, S. 75–76.

  17. 17.

    Diese Begriffseinführung bedeutet auch eine deutliche Revision der Lehre aus den Ideen I: In jenem Text (vgl. Hua III/1, S. 113) beschränkt Husserl die explizite Rede von „Anzeichen“ auf die Wahrnehmung des physikalischen Dinges, so wie der Physiker es sieht, während Husserl diese Beschreibung hier für die Phänomenologie durchaus positiv in Anspruch zu nehmen scheint.

  18. 18.

    Hua IV, S. 17.

  19. 19.

    Hua IV, S. 18.

  20. 20.

    Hua IV, S. 19. War die Rede einer synthetischen Funktion für die Einheitlichkeit des Dinges schon in den Logischen Untersuchungen, in Ding und Raum und teilweise auch in den Ideen I präsent, so ist das die erste Stelle, wo dieser Aspekt explizit zum Thema gemacht wird und wo der Terminus „Passivität“ (als Gegenbegriff zu „Spontaneität“) in Verbindung mit solcher Synthesis auftaucht. In der Fußnote 1 auf S. 19 weist Husserl darauf hin, dass die unterste Stufe solcher Synthesis von der „kontinuierlichen Synthesis“ dargestellt wird, ein Aspekt, der schon in Husserls frühem Werk thematisiert wurde, ohne aber je in seiner Eigentümlichkeit ausgearbeitet zu werden.

  21. 21.

    Hua IV, S. 19.

  22. 22.

    Hua IV, S. 21.

  23. 23.

    Hua IV, S. 20. C. Ferencz-Flatz Ferencz-Flatzinterpretiert Husserls Auffassung folgendermaßen: „Jeder Erscheinungszusammenhang indiziert eine jeweilige kinästhetische Situation [… und] jede kinästhetisch-praktische Vermöglichkeit zeichnet zugleich weitere Möglichkeiten der Erscheinung vor“ (C. Ferencz-Flatz, Der Begriff der „Bekundung“ bei Husserl und Heidegger, in: „Husserl Studies“, 26, 3, 2010, S. 189–203, hier S. 193). Erste Ausführungen dazu sind im Kapitel zu Ding und Raum expliziert worden.

  24. 24.

    Hua IV, S. 75.

  25. 25.

    Hua IV, S. 69. Wie auch Ferencz-Flatz merkt, ist beim Optimum der Begriff der Bekundung in Spiel: „lebensweltliche Erfahrung von Optima und kausale Realitätsauffassung beruhen laut Husserl auf einer ähnlichen Art der Bekundung in wechselnden Umständen“ (Der Begriff der Bekundung bei Husserl und Heidegger, S. 193). Der Begriff der Bekundung als Synonym für Darstellen tritt in diesem Zusammenhang u. a. in Hua IV auf S. 104 und 121 ff. auf.

  26. 26.

    Hua IV, S. 146.

  27. 27.

    Hua IV, S. 145.

  28. 28.

    Hua XXXIX, S. 201.

  29. 29.

    Hua XXXIX, S. 232. Dieser Text stammt aus dem Jahr 1930. Das „Anzeigen“, von dem hier die Rede ist, fasst Kühn korrekterweise als eine „das Mitdasein ‚anzeigende‘ Intention“ auf (R. Kühn, Husserls Begriff der Passivität, S. 145).

  30. 30.

    Hua XXXIX, S. 638.

  31. 31.

    Das Moment des Praktischen in der Horizontbildung hebt auch M. Ubiali hervor (Wille – Unbewusstheit – Motivation, S. 69), allerdings ohne den Bezug zum Leib explizit anzusprechen. Wie auch D. Franck notiert, könnte eine Abschattung keinen Sinn haben, wenn das Subjekt nicht ein Leib wäre, der dazu imstande ist, die Antizipation, die mit der Abschattung einhergeht, zu realisieren (Chair et corps, S. 20). Der Leib vereinheitlicht die Abschattungen zu einem Einheitsbewusstsein (a. a. O., S. 45): Der Interpretation von Franck folgend kann man gut sehen, wie sich eine wichtige Vertiefung der Position Husserls gegenüber Ding und Raum in den Ideen II realisiert: Das Einheitsbewusstsein ist jetzt dem Vorrang des Leibes unterstellt, und zwar nicht nur für die zwischendinglichen, sondern auch und primär für die innerdinglichen Verweise.

  32. 32.

    Hua IV, S. 35.

  33. 33.

    Ebd.

  34. 34.

    Hua IV, S. 195.

  35. 35.

    Vgl. dazu auch S. 131. Zum Ding als „Index“ für einen Stil vgl. Hua XXXIX, S. 71, aber auch Hua XIII, 179 ff., insbesondere S. 182: „Jedes erfahrene Ding [ist] als solches Index für eine gewisse Regelung des Bewusstseins, als reines Bewusstseins“. Das entspricht Husserls Beschreibung, nach der das Ding als „transzendentaler Leitfaden“ (Hua III/1, § 149–150) der Interpretation genommen werden kann. Vgl. auch Hua VI, S. 168–169, wo das Ding als „Index eines subjektiven Korrelationssystems“, aber auch als „Index seiner [scil. des Dinges] systematischen Mannigfaltigkeiten“ definiert wird (vgl. dazu B. Rang, Kausalität und Motivation, S. 44. Das ist nach I. Kerns Interpretation ein Beweis dafür, dass Husserl hier nicht den „cartesianischen“, sondern den „ontologischen“ Weg zur Reduktion Reduktioneinschlägt. Das Charakteristikum dieses Weges sei nämlich, dass alles Seiende „Index“ oder „Leitfaden“ für „das subjektive Apriori der Konstituion“ werde (R. Bernet, I. Kern, E. Marbach, Husserl. Darstellung seines Denkens, S. 68): „Es kommt in der phänomenologischen Erfahrung zur reflexiven Thematik eines ganzen, als Horizont stilmäßig bestimmten Systems sich zeitlich folgender aktueller und möglicher, miteinander intentional implizierter Erlebnisse“. Worin diese intentionale Implikation besteht, wird in diesem Text nicht weiter ausgeführt. Ein Ziel dieser Arbeit besteht darin, diese Implikation als eine zeichenhafte, indikative Implikation zu explizieren.

  36. 36.

    Hua IV, S. 41.

  37. 37.

    Hua IV, S. 307.

  38. 38.

    Hua IV, S. 127.

  39. 39.

    Ebd.

  40. 40.

    Hua IV, S. 212.

  41. 41.

    Hua IV, S. 213.

  42. 42.

    Ebd.

  43. 43.

    Hua IV, S. 106.

  44. 44.

    Hua IV, S. 286.

  45. 45.

    Hua IV, S. 340.

  46. 46.

    E. A. Behnke, Edmund Husserl’s Contribution to Phenomenology of the Body in Ideas II, in: T. Nenon, L. Embree (Hrsg.), „Issues in Husserls Ideen II“, Springer, Dordrecht 1996, S. 135–160, hier S. 144. Vgl. dazu H. Pietersma,Pietersma Intuition and Horizon in the Philosophy of Husserl, in: „Philosophy and Phenomenological Research“, Band 31/1, 1973, S. 95–101, hier S. 98: „the awareness of context consists in familiarity with the way in which objects of various kinds ‚respond‘ in their appearences to kinds of moves he [e. g. the perceiving subject] can in principle initiate“.

  47. 47.

    Hua IV, S. 41.

  48. 48.

    Hua IV, S. 86.

  49. 49.

    Hua IV, S. 170. Vgl. auch Hua IV, S. 384: Erscheinung ist Erscheinung eines „durch Denken herauszuarbeitenden an sich seienden Dinges, welches seinerseits Index für die Regelungen der Phänomene“ ist.

  50. 50.

    Vgl. Hua IV, S. 100.

  51. 51.

    Hua IV, S. 274.

  52. 52.

    Vgl. zum Thema vor allem B. Rang, Kausalität und Motivation, aber auch M. Ubiali, Wille – Unbewusstheit – Motivation.

  53. 53.

    Hua IV, S. 219 als erste Okkurenz.

  54. 54.

    Hua IV, S. 220.

  55. 55.

    Hua IV, S. 337.

  56. 56.

    Hua IV, S. 225.

  57. 57.

    Ebd.

  58. 58.

    Hua IV, S. 258.

  59. 59.

    Hua IV, S. 259. Vgl. auch Hua III/2, S. 599: „Dass Welt mehr ist als dieses strömend wechselnde Feld, verweist mich auf den ‚Horizont‘, der es weitet, und dass er in seiner wahrnehmungsmäßig unerfüllten Leere Dinghorizont ist, verweist seinerseits auf meine Möglichkeiten (auf mein Können), in diesen Horizont ‚einzudringen‘, das ist, mir durch gewisse vergegenwärtigende und nicht etwa bloß fingierende Akte eine Dingfülle zu verschaffen“.

  60. 60.

    Hua IV, S. 40.

  61. 61.

    Vgl. Hua IV, S. 276. Doxische Akte sind auch als objektivierende Akte beschrieben (S. 3), was auf eine gewisse Kontinuität mit den Logischen Untersuchungen hinweist, die sich auch in der vorliegenden Auslegung insofern widerspiegelt, als in diesem Text der objektivierende Akt mit symbolischen, in den Ideen II der doxische Akt mit anzeigenden Mitgegebenheiten zu tun hat.

  62. 62.

    Hua IV, S. 223.

  63. 63.

    Der Begriff der Assoziation spielt eine große Rolle auch in einigen Beilagen. Vgl. insbesondere den Exkurs über „Impression und Reproduktion“, S. 336–338. E. Holenstein (Phänomenologie der Assoziation, S. 6ff.) listet alle Stellen, an denen im Werk Husserls von Assoziation die Rede ist, auf. Daraus wird ersichtlich, dass zeitlich gesehen in den Ideen II der erste ausführliche und positive, obwohl „weniger einheitlich und straff geglückte“ (a. a. O., S. 10) Versuch über Assoziation zu finden ist, abgesehen von der ersten Logischen Untersuchung, wo sie aber eben als Ursprung der Anzeige eine eher negative psychologische Konnotation hatte.

  64. 64.

    Hua IV, S. 40.

  65. 65.

    Hua IV, S. 162.

  66. 66.

    Hua IV, S. 18 und 19: Die ästhetische und sinnliche Synthesis ist kein spontaner und kein aktiver Akt.

  67. 67.

    Hua IV, S. 214: Die Schicht der Akte baut sich auf „Unterschichten“ auf.

  68. 68.

    Hua IV, S. 340.

  69. 69.

    Vgl. Hua IV, S. 276–277: Diese Verhaltungsweisen sind „gewohnheitsmäßige“, wobei die Gewohnheit ein wichtiges Moment der Assoziation und der Anzeige (als Seinsüberzeugung) ist.

  70. 70.

    Hua IV, S. 86. Es geht nämlich um eine „Regel der Zusammengehörigkeit“ (Hua IV, S. 124). Vgl. auch Hua IV, S. 227.

  71. 71.

    Hua IV, S. 122.

  72. 72.

    Hua IV, S. 330.

  73. 73.

    Hua IV, S. 381. Meine Hervorhebungen. Vgl. auch S. 385: Apperzeptionen und Reproduktionen hängen von Leibern ab.

  74. 74.

    Zu der Idee des Dinges als Gebrauchsding, sowohl systematisch als auch im Hinblick auf verschiedene Interpretationen dieser Instanz in der Geschichte der Phänomenologe, vgl. G. Figal,Figal Unscheinbarkeit, S. 111 ff.

  75. 75.

    Der Begriff des Antwortens wird hier in Anlehnung an B. Waldenfels benutzt: Vgl. B. Waldenfels, Antwortregister, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007.

  76. 76.

    Hua IV, S. 330 (Zeilen 27–28). Vgl. das einleuchtende Kommentar von D. Pradelle: „tout la nature [...] se resolve en un tissue de motivations immanente“ (D. Pradelle, L’archéologie du monde, S. 233).

  77. 77.

    Hua XV, S. 246.

  78. 78.

    Hua IV, S. 293.

  79. 79.

    Ebd.

  80. 80.

    In diesem Sinne wäre es möglich, auch die ganze Kontroverse über conceptual and non-conceptual content neu zu verorten und zu problematisieren. Da beim späten Husserl ganz klar die Suche nach dem Ursprung der logischen Begriffe in der vorbegrifflichen Erfahrung als Hauptziel angesetzt wird, wäre es widersinnig, die Begriffe schon in der Erfahrung anzusiedeln; andererseits ist es auch klar, dass „vorbegrifflich“ nicht „chaotisch“, „unstrukturiert“ oder „unbedeutend“ meint, und zwar deswegen, weil das Vorbegriffliche immer vom Begriff her gedacht ist und enthält in sich Begriffe der Potentialität nach. Gerade die Untersuchung des passiven Zusammenhangs zwischen Anzeigen und Leiblichkeit in der Wahrnehmung ergibt, dass es hier um eine vorbegriffliche Strukturiertheit der Erfahrung geht (siehe auch B. Waldenfels, Das leibliche Selbst, S. 63 „Die Wahrnehmung hat eine eigene Syntax. Damit werden die Dinge zu dem, was sie sind“). In diesem Sinne ist dem Versuch M. D. Barbers Barberzuzustimmen, die Unterscheidung zwischen conceptual und non-conceptual als zu starr zu problematisieren: Die Struktur des Horizontes bei Husserl „goes beyond experiential conceptual contents and yet […] cannot be equated with non-conceptual content“ (M. D. Barber, Holism and Horizon, in: „Husserl Studies“, 24, 2008, S. 79–97, hier S. 94). Derselben Meinung ist auch M. Doyon: DoyonEr findet „a kind of lawfulness internal to the sense data prior to any egoical performance“ (Husserl and McDowell on the Role of Concepts in Perception, in: „The New Yearbook for Phenomenology and Phenomenological Philosophy“, XI, 2012, S. 43–75, hier S. 72. Zum Thema siehe neulich auch T. Mooney,Moone Understanding and Simple Seeing in Husserl, in: „Husserl Studies“, 26/1, 2010, S. 19–48). Doyon beschränkt die These aber nur auf den späteren Husserl (S. 72, 73), was nicht einzusehen ist, wenn man sich die symbolische Struktur der Wahrnehmung vor Augen führt, wie sie im zweiten Kapitel in Bezug auf die sechste Logische Untersuchung gezeigt wurde. Das heißt nicht, dass Husserls Position sich nicht entwickelt hat, sondern nur, dass die Strukturiertheit der Wahrnehmung keine großen Schwankungen im Laufe der Zeit erlebt hat – obwohl natürlich die Art und Weise sich verändert hat, wie Husserl das konzipiert, wie zum Teil gezeigt wurde und zum Teil noch zu zeigen sein wird.

  81. 81.

    Hua IV, S. 40.

  82. 82.

    Hua IV, S. 136.

  83. 83.

    Hua IV, S. 222.

  84. 84.

    Hua IV, S. 223.

  85. 85.

    Vgl. ebd.

  86. 86.

    Es geht hier um einen Hinweis auf Zusammengehörigkeit durch Motivation (Vgl. Hua IV, S. 226).

  87. 87.

    Hua IV, S. 224.

  88. 88.

    Hua IV, S. 225.

  89. 89.

    Hua IV, S. 226. Vgl. auch 251.

  90. 90.

    Hua IV, S. 21.

  91. 91.

    Hua IV, S. 39.

  92. 92.

    Das Verhältnis von Vernünftigkeit und Motivation ist in den Ideen II vielschichtig. Husserl betont nämlich, dass die Assoziation nicht vernünftig ist wie die „prägnante Motivation“ – die nämlich als „Gesetz des geistigen Lebens“ eine aktive Stellungnahme impliziert – und nennt sie doch „vernünftig“ in dem Sinne, dass sie nicht rein zufällig, sondern nach gewissen Regelungen motiviert ist (in den Ideen II vor allem durch Ähnlichkeit). Vgl. dazu vor allem Hua IV, S. 223.

  93. 93.

    Vgl. dazu Costa (Husserl, S. 58), der darauf hinweist, dass der gegenständliche Sinn, der die Auffassung eines Erscheinenden in der Erscheinung erlaubt, aus der Passivität der Assoziation entspringt.

  94. 94.

    Es „gehört nämlich zum Wesen des Bewusstseins, dass jeder Akt seinen dunklen Horizont hat“ (Hua IV, S. 107); die Mitgegebenheit als Daseinshorizont ist „erfassungsbereit bewusst“ (Hua IV, S. 186).

  95. 95.

    Hua IV, S. 279.

  96. 96.

    Vgl. die schon zitierte Passage über die symbolische Vorahnung der Erfahrung, die besonders für die Erfahrung anderer Menschen gilt (Hua IV, S. 274).

  97. 97.

    Hua IV, S. 165.

  98. 98.

    Hua IV, S. 379.

  99. 99.

    Hua IV, S. 139, meine Hervorhebung.

  100. 100.

    Damit scheint mir klar, dass Holensteins Auffassung, nach der die Assoziation den „leeren Horizont füllt“, zumindest für die Ideen II nicht korrekt sein kann (E. Holenstein, Phänomenologie der Assoziation, S. 34). Costa stellt dagegen die m. E. richtige These auf, dass die Assoziation erst Protentionen und Retentionen, also den zeitlichen Horizont, ermöglicht (V. Costa, Husserl, S. 52), ohne aber ihren Inhalt vorwegzunehmen.

  101. 101.

    Hua IV, S. 195.

  102. 102.

    Hua IV, S. 218. In einem späteren Text heißt es, dass Realitäten, „schon bevor sie thematisiert sind“, „angezeigt“ werden (Hua XXXIX, S. 432). Die Behauptung aus Hua IV gilt selbstverständlich nur, wenn man vom Welthorizont als Horizont aller Horizonte absieht. Wie schon in der Einleitung kurz erwähnt, wird der Weltbegriff aus Platzmangel beiseite gelassen.

  103. 103.

    Maßgeblich dazu ist die Beilage XXVIII in Hua XIII, die die „Natur als Index für eingefühlte Erfahrungssysteme und als Bedingung der Spiegelung der Monaden“ beschreibt. Dieser Text stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1921.

  104. 104.

    In den Ideen II weist Husserl selbst darauf hin, dass zwischen Dingkonstitution, Leibkonstitution und Intersubjektivität insofern ein „Zirkel“ bestehen könnte, als die Dingkonstitution die Intersubjektivität braucht, die Intersubjektivität aber wiederum die Leibkonstitution, die nichts anderes ist als Dingkonstitution des Dinges „Leib“ (siehe Hua IV, S. 80).

  105. 105.

    Wiegerling beschreibt das wie folgt: „Der Horizont ist Bedingung der Möglichkeit des sich äußernden und damit veräußernden intentionalen Lebens; umgekehrt ist er gesetzt durch den ursprünglichen Bezug, der sich im Leben als sich entäußernden schafft“ (K. Wiegerling, Husserls Begriff der Potentialität, S. 77). Dieser Meinung ist auch S. Geniusas: „We are facing a codetermination of appearences and horizon consciousness […]. Thus the horizon determines appareances as appearences of a particular objectivity; yet it is appearences themselves that motivate the horizons to schematize them in a called-for manner“ (S. Geniusas, The Origins of the Horizon, S. 102).

  106. 106.

    Hua IV, S. 156.

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D’Angelo, D. (2019). Passive Anzeige. In: Zeichenhorizonte . Phaenomenologica, vol 228. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-17468-2_6

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