Standardverfahren zur Ermittlung von Sanierungszielen (SES)

Zusammenfassung

Sanierungsziele für kontaminierte Umweltmedien ergeben sich aus der Rückwärtsverfolgung der duldbaren Belastung der Schutzgüter zu den kontaminierten Umweltmedien über die Expositionspfade. Das hier vorgestellte “Standardverfahren zur Ermittlung von Sanierungszielen” (SES) dient der Standardisierung und damit der Erleichterung dieses Prozesses. In seinem Rahmen werden Schadstoffe, Kriterien für die Empfindlichkeit des jeweiligen Schutzgutes und Expositionspfade miteinander verknüpft. Diese drei Kategorien können als Dimensionen einer 3-dimensionalen Matrix aufgefaßt werden. Die Folgenutzung einer Altlast ist eine politische Entscheidung. Durch die künftige Nutzung und die standortspezifischen Rahmenbedingungen werden die Schutzgüter (Kleinkinder oder Arbeiter in den besten Jahren; ein naturnahes Ökosystem oder eine Industrieansiedlung) festgelegt und damit die maßgeblichen Wirkungswerte sowie die relevanten Expositionspfade ausgewählt, die unter anderem auch verhaltensabhängig sind. Daher kann das hier vorgeschlagene SES nur einzelfallspezifisch zur Anwendung kommen. Anhand zweier Beispiele, einer Quecksilber-Altlast und eines Emissionsschadensfalles durch Dioxine, wird das SES erläutert.