Die Umverteilungsfunktion

Zusammenfassung

In einer Marktwirtschaft bestimmen sich Lohnsatz und Arbeitseinkommen zunächst einmal im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf den Arbeitsmärkten. Damit es dort zu einer als gerecht empfundenen Entlohnung nach der Leistungsfähigkeit kommt, muss der Staat zwei zentrale verteilungspolitische Ziele umsetzen: den Abbau von Marktmachtpositionen und eine hinreichende Chancengleichheit bei der Einkommenserzielung durch eine entsprechende Förderung der Humanvermögensbildung. Neben dem Leistungsfähigkeitskriterium spielt aber bei der Einkommensverteilung auch das Kriterium der Bedürftigkeit eine akzeptierte Rolle. Diesem Kriterium muss der Staat durch eine entsprechende Umverteilungspolitik nachkommen. Neben der im politischen Prozess festzulegenden Höhe des Umverteilungsvolumens geht es bei dieser Umverteilungspolitik auch um die Wahl des Umverteilungsinstrumentariums. Wir haben gezeigt, dass hier steuerfinanzierte und ungebundene Sozialtransfers zu bevorzugen sind. Als aus ökonomischer Sicht völlig ungeeignet erwiesen sich dagegen direkte Interventionen in Form von staatlichen Mindestlohnsätzen und Höchstpreisen. Diese führen nicht nur zu erheblichen allokativen Verzerrungen in Form von Rationierungen, sondern verfehlen zudem auch noch das eigentliche Verteilungsziel: Während offen ist, ob die Zielgruppe insgesamt überhaupt profitiert, steht in jedem Fall fest, dass es innerhalb der Zielgruppe eine Umverteilung von unten nach oben gibt.