Zusammenfassung
Zwei Kommunikationssysteme dienen dem Informationsaustausch zwischen den einzelnen Organen des Körpers: das Nervensystem, insbesondere das im Kap. 6 vorgestellte vegetative Nervensystem, und das endokrine System. Beide Systeme sind funktionell eng miteinander verknüpft. Zusammen regeln und koordinieren sie die Funktion von zum Teil weit voneinander entfernten Organen. Während aber das Nervensystem seine Botschaften in elektrischen Impulsen verschlüsselt über die Nervenfasern zu den einzelnen Organen schickt, bedient sich das endokrine System chemischer Stoffe, der Hormone, um sich mit den Erfolgsorganen zu verständigen. Letztere verfügen über Rezeptoren (▸ unten) für die entsprechenden Hormone, mit denen sie die chemisch kodierte Nachricht des Hormons „lesen“ können. Der Unterschied zwischen den beiden Systemen liegt also hauptsächlich in der Technik und in der Geschwindigkeit der Informationsübertragung, die bei der nervösen Übertragung im Millisekundenbereich, bei der hormonellen aber im Minuten- bis Stundenbereich liegt.
Endokrines System und autonomes Nervensystem verbindet noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide haben bei aller Vielfalt ihrer unterschiedlichen Einzelaufgaben das übergeordnete Ziel, den Körper kontinuierlich an wechselnde Belastungen anzupassen, also die „Homöostasedes inneren Systems“ zu wahren. Dazu gehört, die Zusammensetzung der Extrazellulärflüssigkeit immer dann wieder herzustellen, wenn sie von außen gestört worden ist. Dazu gehört aber auch, sich rechtzeitig auf vorhersehbare Änderungen oder Störungen der Homöostase einzustellen, also beispielsweise das Herzminutenvolumen schon vor Beginn einer willkürlichen körperlichen Anstrengung zu erhöhen (Abschn. 10.6.3), oder schon vor dem morgendlichen Aufwachen die Körperorgane in erhöhte Arbeitsbereitschaft zu bringen (zirkadiane Periodik, Abschn. 22.3.1).
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Literatur
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(2006). Endokrine Systeme (Hormone). In: Biologische Psychologie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-30350-2_7
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