Zusammenfassung
Alle Lebewesen bringen nur ihresgleichen als ihre Nachkommen zur Welt, auch die Menschen also nur Menschen, wobei die Nachkommenschaft ihren Eltern jeweils mehr gleicht als die Kinder anderer Eltern. Diese über Generationen andauernde Weitergabe ähnlicher Merkmale bezeichnen wir als Vererbung. Die Eltern statten ihre Nachkommen also mit einer kodierten Form von Erbeinheiten aus, die wir als Gene bezeichnen. Jeder Mensch besitzt vermutlich um die 65.000-80.000 Gene, die zusammengefasst sein Genom bilden. Das Genom besteht jeweils zur Hälfte aus väterlichen und mütterlichen Genen, und dies ist derwesentliche Grund dafür, dass die Nachkommen nicht nur Ähnlichkeit, sondern auch Variabilität aufweisen. Die genetisch bedingte Individualität kann durch Lernen und Umwelteinflüsse weiter angeregt oder verändert werden. Umgekehrt beeinflussen wir mit unseren vererbten Eigenschaften unsere Umwelt wie auch die unserer Nachkommen. Wie in diesem Kapitel zu zeigen sein wird, sind viele physiologische Reaktionen und Verhaltenswiesen, sowie physische und psychische Erkrankungen durch eine Kombination von Genkonfigurationen und Umwelteinflüssen bedingt.
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(2006). Vererbung. In: Biologische Psychologie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-30350-2_23
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