Zusammenfassung
Geschmack und Geruch sind chemische Sinnessysteme, die entwicklungsgeschichtlich zu unseren ältesten Sinnen gehören. Selbst sehr einfache Lebewesen verfügen bereits über Chemosensoren (Chemorezeptoren), mit denen sie ihre unmittelbare Umwelt analysieren und über die sie ihr Verhalten entsprechend modifizieren. Beim Menschen fällt auf, dass die zentralen Leitungsbahnen des Geruchssinns, abweichend von allen anderen Sinnen, zunächst direkt zu phylogenetisch alten Teilen der Hirnrinde ziehen, bevor sie zum Thalamus und zum Neokortex projizieren. Dies weist ebenso auf die besondere Stellung des Geruchssinns hin wie die engen Verbindungen zum limbischen System. Insgesamt dient der Geschmack als Nahsinn, während der Geruch zusätzlich auch als Fernsinn Information aus der weiteren Umgebung vermitteln kann. Der „Geschmack“ eines Gerichts hängt von der Zusammenarbeit beider Sinnessysteme ab: Selbst das herrlichste Gericht verliert ohne seine Gerüche (z. B. bei einem starken Schnupfen, dessen Sekrete den Riechstoffen den Zugang zum Riechepithel versperren) einen Großteil seines „Geschmacks“.
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Literatur
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(2006). Geschmack und Geruch. In: Biologische Psychologie. Springer Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-30350-2_19
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