Zusammenfassung
Die Ehe kann wegen eines schweren schuldhaften Fehlverhaltens des anderen Ehegatten (Eheverfehlung iwS) geschieden werden, wenn dies zur unheilbaren Zerrüttung der Ehe geführt hat. Letzteres wurde bis zum EheRÄG 1999 bei Ehebruch (§ 47 alt) und bei Verweigerung der Fortpflanzung (§ 48 alt) nicht verlangt (daher bis dahin „absolute Scheidungsgründe“). Mit der Aufhebung dieser beiden Paragraphen wurde lediglich die zusätzliche Voraussetzung der Zerrüttung auf die beiden Scheidungsgründe erstreckt, ohne diese als solche zu beseitigen, obwohl nur der Ehebruch in den Wortlaut des neu gefassten § 49 aufgenommen wurde (ErläutRV 1653 BlgNR 20. GP 10 ff; s Rz 5; zu den Vorteilen dieser Neuregelung Hopf/Stabentheiner, ÖJZ 1999, 862). Zu den Eheverfehlungen iwS gehören Eheverfehlungen ieS (Rz 6) und „ehrloses oder unsittliches Verhalten“ (Rz 7).
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(2005). Ehescheidungsgründe. In: Koziol, H., Bydlinski, P., Bollenberger, R. (eds) Kurzkommentar zum ABGB. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-28200-9_49
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