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Interessen, Werthaltungen und Leistungsmotivation – eine Typologie künftiger Lehrer*innen

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Zusammenfassungen

In dieser Untersuchung werden Lehramtsstudierende hinsichtlich ausgewählter Persönlichkeitseigenschaften – berufliche Interessen, berufliche Werthaltungen und Leistungsmotivation – beschrieben und im Anschluss daran Untergruppen (Cluster) identifiziert, die sich in Bezug auf diese Persönlichkeitseigenschaften voneinander unterscheiden. Die Untersuchungsgruppe bilden 2289 Lehramtsstudierende (72 % weiblich), die in den Jahren 2007 bis 2012 an einem Beratungsprojekt teilgenommen haben.

Für die Untersuchungsgruppe zeigt sich ein Persönlichkeitsprofil, das hinsichtlich Interessen in sozialen und künstlerisch-sprachlichen Bereichen und hinsichtlich Werthaltungen in den Bereichen Kontakt, Sicherheit und Arbeitsumwelt, Gesellschaft sowie Intellektuelles, Kreatives und Leistung durch relativ hohe Ausprägungen gekennzeichnet ist, während sich hinsichtlich Leistungsmotivation durchwegs mittlere Werte zeigen.

Anhand einer Clusteranalyse werden vier Gruppen angehender Lehrkräfte unterschieden: ein niedrig motivierter, ein sozial interessierter und motivierter, ein sachorientierter sowie ein pragmatisch-instrumenteller Typ. Diese vier Gruppen werden hinsichtlich ausgewählter Hintergrundvariablen sowie berufsbezogener Einstellungen und berufsbezogener Interessen beschrieben und verglichen. Dabei zeigen sich einige gut interpretierbare Unterschiede zwischen den Typen.

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Notes

  1. 1.

    In diesem Beitrag sind in Folge mit Interessen die beruflichen Interessen und mit Werthaltungen die beruflichen Werthaltungen gemeint.

  2. 2.

    Insgesamt haben 3065 Personen im Laufe der Jahre 2006 bis 2012 an den Erhebungen im Rahmen der Beratungstests teilgenommen, wobei nicht alle Angaben vollständig sind. Der Datensatz für die Analyse reduziert sich durch Nichtvorgabe des Fragebogens zu den Werthaltung im ersten Untersuchungsjahr um 243 Personen und darüber hinaus durch unvollständige Daten bei Interessen (116), Werthaltungen (382) und Leistungsmotivation (403), die überwiegend darauf zurückgehen, dass vor allem an der Pädagogischen Hochschule aufgrund der Freiwilligkeit der Teilnahme das Ausfüllen des Begleitfragebogens vorzeitig abgebrochen wurde.

  3. 3.

    In diesem Semester besuchten die Studierenden die erste direkt für das Lehramt spezifische Lehrveranstaltung, sodass sichergestellt war, dass sie das Lehramtsstudium aufgenommen hatten.

  4. 4.

    Diese adaptierte Version kam erst ab dem Studienjahr 2010/2011 im Beratungsprojekt zum Einsatz, sodass es bei den Analysen in Bezug auf APK in etwa zu einer Halbierung der Daten kommt (siehe auch n-Angaben in Abb. 4).

  5. 5.

    Cohen’s d als Effektstärkemaß für die Mittelwertsdifferenz zweier unabhängiger Gruppen.

  6. 6.

    Die österreichischen Lehrer*innen sind mit ihrem Beruf im EU-Schnitt überproportional zufrieden (siehe beispielsweise Wallner-Paschon et al. 2019, S. 34).

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Bergmann, J., Malkoc, S., Eder, F. (2021). Interessen, Werthaltungen und Leistungsmotivation – eine Typologie künftiger Lehrer*innen. In: Eder, F., Hörl, G. (eds) Die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-33595-3_4

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