Zusammenfassung
Schüler haben häufig große Schwierigkeiten, sich die Auswirkungen von Inflation auf das eigene Geld vorzustellen. Zwar fällt es natürlich leicht, Preissteigerungen zu benennen, jedoch ist der Transfer zu einem Kaufkraftverlust des Geldes oft schwieriger nachzuvollziehen: „Habe ich denn bei 2 % Inflation dann im Folgejahr weniger Gehalt?“ In der Unterrichtspraxis hat sich die folgende Vorstellung bewährt: Wenn die Inflation 2 % beträgt, heißt das, dass man von 100.000 Euro Einkommen „im Folgejahr für ungefähr 2000 Euro weniger Waren für dasselbe Gehalt bekommt.“ Man bekommt zwar jedes Jahr denselben Geldbetrag, genannt Nominallohn. Jedoch sinkt die Kaufkraft des Geldes aufgrund der Preissteigerungen. Wird aus dem Nominallohn die Inflation herausgerechnet, erhält man den sogenannten Reallohn. Dieser sagt aus, welche Kaufkraft in Gütern nach Abzug der Inflation erhalten bleibt. Beispiel: Eine jährliche Inflationsrate von 2 % über 10 Jahre verringert die Kaufkraft eines Nominallohnes von 100.000 Euro auf 82.034,83 Euro (100.000 ÷ 1, 0210).
Literatur
- Baßeler, U., Jürgen, H., & Utecht, B. (2006). Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft (18. Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.Google Scholar
- Bonn, M. J. (1896). Spaniens Niedergang während der Preisrevolution des 16. Jahrhunderts, Ein induktiver Versuch zur Geschichte der Quantitätstheorie. Stuttgart: Münchener Volkswirtschaftliche Studien, Verlag der Cotta’schen Buchhandlung Nachfolger.Google Scholar
- Cagan, P. (1956). The monetary dynamics of hyperinflation, studies in the quantity theory of money (S. 23–117). Chicago: University of Chicago Press.Google Scholar
- Deutsche Bundesbank. (2014). Stabiles Geld für Europa, Rede als Ehrengast bei der 470. Bremer Schaffermahlzeit, 14.02.2014 in Bremen. https://www.bundesbank.de/de/presse/reden/stabiles-geld-fuer-europa-663958. Zugegriffen am 24.04.2019.
- Dubs, R. (1998). Volkswirtschaftslehre, Eine Wirtschaftsbürgerkunde für höhere Schulen, Erwachsenenbildung und zum Selbststudium. Bern: Haupt.Google Scholar
- Hellmeyer, F. (2008). Endlich Klartext. München: FinanzBuch.Google Scholar
- Holtfrerich, C.-L. (1980). Die deutsche Inflation 1914–1923, Ursachen und Folgen in internationaler Perspektive. Berlin: de Gruyter.CrossRefGoogle Scholar
- Issing, O. (2011). Einführung in die Geldtheorie. München: Vahlen.CrossRefGoogle Scholar
- Metz, R. (1990). Geld, Währung und Preisentwicklung, Der Niederrheinraum im europäischen Vergleich 1350–1800. Frankfurt a. M.: Fritz Knapp.Google Scholar
- zu Mondfeld, W. (1981). Blut, Gold und Ehre, Die Conquistadoren erobern Amerika. München: Bertelsmann.Google Scholar
- Pieper, R. (1985). Die Preisrevolution in Spanien (1500–1640), Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Wiesbaden: Franz Steiner.Google Scholar
- Ponta, W. (1973). Systemische Darstellung. Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften (Bd. I). Wiesbaden: Gabler.Google Scholar
- Robinson, J. (1974). Ökonomische Theorie als Ideologie, Über einige altmodische Fragen der Wirtschaftstheorie. Frankfurt a. M.: Europäische Verlangsanstalt. Aus dem Englischen von Erwin Weissel.Google Scholar
- Rogall, H. (2006). Volkswirtschaftslehre für Sozialwissenschaftler, Eine Einführung. Wiesbaden: GWV.Google Scholar
- Statistisches Bundesamt (2017). https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/Verbraucherpreisindizes/Methoden/harmonisierterVerbraucherpreisindex.html. Zugegriffen am 11.11.2017.
- Stocker, F. (2014). Moderne Volkswirtschaftslehre, Logik der Marktwirtschaft. München: Oldenbourg.Google Scholar