Zusammenfassung
Einleitung: Mit der vorgestellten klinischen Studie soll die Wundheilung von operativen Defektwunden unter Hydrokolloidverbänden im Vergleich zu Weichschaumkompressen untersucht werden.
Patienten und Methode: Wir untersuchten insgesamt 47 Patienten mit einer operativen Defektwunde nach einer Tumoroperation. Ab dem 2. postoperativen Tag wurden die Wunden entweder mit einem Hydro-kolloidverband oder mit einer Weichschaumkompresse versorgt. Während der Wundkonditionierung wurden die Wundfläche, das Granulationsgewebe (Histologie), Komplikationen und Schmerzhaftigkeit der Verbandswechsel beurteilt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Patienten untersucht. Unter beiden Wundverbänden wird eine Reduktion der Wundfläche zwischen 20 und 30% erreicht. Ein statistisch signifikanter Unterschied ergibt sich nicht Die Granulation der Defektwunden nach Behandlung mit dem Hydrokolloidverband ist signifikant besser. Das lichtmikroskopische Bild des Granulationsgewebes unter dem Hydrokolloidverband zeigt, in Gegensatz zu unter der Weichschaumkompresse, auch in den oberen Schichten aktive neutro-phile Granulozyten und Fibroblasten. Bei etwa 55% der Patienten die mit einem Hydrokolloidverband behandelt wurden trat eine Follikulitis auf. Diese Follikulitis führte jedoch bei keinem Patienten zu einer Wundinfektion. Bei der Entfernung des Hydro-kolloidverbandes wurden deutlich weniger Schmerzen angegeben als nach Abnahme der Weichschaumkompresse.
Schlußfolgerung: Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß es unter dem Hydrokolloidverband im Vergleich zu der Weichschaumkompresse zu einer qualitativ besseren Abheilung der Operationswunden kommt. Dies ist schwerpunktmäßig auf eine ausgeprägtere Reduktion der Wundfläche und die schnellere Bildung von qualitativ besserem Granulationsgewebe zurückzuführen.
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Mulkens, P.J.M., Wimheuer, R., Lagarde, C., Bieber, T. (2000). Wundkonditionierung mit Hydrokolloidverbänden — eine vergleichende Untersuchung an operativen Defektwunden. In: Plettenberg, A., Meigel, W.N., Moll, I. (eds) Dermatologie an der Schwelle zum neuen Jahrtausend. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57191-6_162
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