Zusammenfassung
Die Analyse und Beurteilung tatsachlich gehaltener Reden oder niedergeschriebener Texte bildet die Grundlage jeder rhetorischen Theorie. Diese ist demnach ein nachträglicher Reflex auf die praktische Beredsamkeit, wobei allerdings die Theorie der Redewirklichkeit nicht in allen Aspekten entsprechen muss, sondern zu einem umfassenden, systematisierten und teilweise auch idealisierten Theoriegebäude ausgearbeitet werden kann. Ein solches, in sich geschlossenes System der Rhetorik ist erstmals von Aristoteles aufgestellt worden, der in seiner rhɵtorikɵ tȳlchnɵ keine aus konkreten Erfahrungen gezogene Anweisungen an einen Rhetorikschüler gibt, sondern das Zustandekommen der Rede und ihre Wirkungsmechanismen wissenschaftlich untersucht. Um das komplexe Lehrgebäude der Rhetorik in allen seinen Facetten anschaulich darstellen zu können, wahlt Aristoteles — und nach ihm auch alle anderen Theoretiker der Rhetorik — unter sämtlichen Redeformen drei Redegattungen aus (gȳnɵ tōn lɃgɵn; genera causarum, auch genera rhetorices genannt):
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Ottmers, C. (2007). Die rhetorischen Gattungen. In: Rhetorik. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05079-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05079-3_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-12283-4
Online ISBN: 978-3-476-05079-3
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