Zusammenfassung
Ist Öffentlichkeitsarbeit ein Berufsfeld, dessen originärer Status nur von den Angehörigen des Berufsstandes selbst anerkannt wird, wie es Anfang der siebziger Jahre Harold D. Wilenski mit Blick auf deren Problemlösungskompetenz behauptet hat? Der Arbeitssoziologe kritisierte, daß sich der Berufsstand im wesentlichen auf Fähigkeiten in „menschlichen Beziehungen“ stütze, wofür das benötigte Wissen „breit und vage“ sei.1 Seit dieser Einschätzung sind mehr als zwanzig Jahre vergangen, in denen das Berufsfeld an zahlenmäßiger Größe gewann. Auch wenn der Ruf bisweilen zweifelhaft blieb und es selbst Fachleuten Schwierigkeiten bereitet, ihren Beruf in drei Sätzen zu erklären: Öffentlichkeitsarbeit kann als etabliert gelten. Originare Berufsprofile allerdings, die über ein Spektrum grundlegender Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten die besondere Problemlösungskompetenz ausweisen könnten, blieben schemenhaft.
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Literatur
Vgl. Wilenski, Harold D. 1972, Jeder Beruf eine Profession? In: Luckmann, Thomas/Walter Sprondel (Hg.), Berufssoziologie. Köln, S. 198–215, hier S. 199 u. 209.
Z.B.: Lucas-Bachert, Ursula 1993, PR versus Marketing, in: Horizont 41/93 v. 15.10.1993, S. 8; Merkel, Frank 1993, Kommunikation wird zum Schlüsselfaktor, in: Horizont 8/93 v. 26.2. 1993, S. 63.
Jung, Hugo 1993, PR verhindern Absacken der Konjunktur, in: Horizont 49/50/93 v. 10.12. 1993, S. 34f.
Vgl. z.B. die nach wie vor im Kommunikations-Mix des Marketing vorgenommene Einordnung der Public Relations in so populären Lehrbüchern wie: Kotler, Philipp/Friedhelm W. Bliemel 1992, Marketing-Management. Analyse, Planung und Kontrolle. Stuttgart (7.Aufl.), S. 827fí.
Einen wichtigen Zugriff, der zugleich Problemaufriß ist, leisten: Ronneberger, Franz/ Manfred Rühl 1992, Theorie der Public Relations. Ein Entwurf, Opladen.
Vgl. z.B. Schulze, Nanah 1993, Mit PR-Managern gegen Presse-Sachbearbeiter. DAPR: Die Public Relations- Ausbildung zwischen den Verbandsinteressen, in: Horizont 14/93 vom 8.4. 93, S. 41.
Vgl. z.B.: Flieger, Heinz 1994, Tummelplatz der Kommunikatoren. Presse-und Öffentlichkeitsarbeit, in: UNI. Perspektiven für Beruf und Arbeitsmarkt 1/94, S. 28–32, S. 29.
Braun, Hanns 1972, Wissenschaft und soziale Praxis, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie 2 /72, S. 342.
Vgl. Kepplinger, Hans Matthias/Inge Vohl 1976, Professionalsierung des Journalismus? In: Rundfunk und Fernsehen 4/76, S. 309–343, bes. S. 310.
Kepplinger/Vohl 1976, S. 339.
Ronneberger/Rühl 1992, S. 163–193 (Arbeit - Beruf - Profession - Professionalisierung); aber auch: Riefler, Stefan 1989, PR, eine Profession? Berufssoziologie und Public Relations, in: SchulzeFürstenow, Günter (Hg.), Handbuch für Öffentlichkeitsarbeit von Wirtschaft, Verbänden, Behörden und Institutionen. [Loseblatt-Sammlung] Neuwied, S. II/301–322.
Riefler 1989, S. 312.
Vgl. hier besonders die Position Franz Ronnebergers z.B. in: ders. 1977, Legitimation durch Information. Düsseldorf; und Ronneberger/Rühl 1992, S. 213–226 (Interessen und Gemeinwohl).
Vgl. z.B.: Szyszka, Peter 1990, Der Mythos vom `anderen’ Journalisten. Ein Berufsbild zwischen Schein und Sein, in: prmagazin 4/90, S. 27–30+35–38.
Im deutschsprachigen Raum neben der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) auch vom Public Relations Verband Austria (PRVA) und der Schweizerischen Public Relations Gesellschaft (SPRG).
Vgl. z.B. Flieger, Heinz 1988, Public Relations. Grundfragen und Antworten zu Ausbildung und Tätigkeiten von PR-Fachleuten, Wiesbaden, S. 34.
Külbs, Christian 1979, Tätigkeitsfelder im Bereich Public Relations/Öffentlichkeitsarbeit, in: Fischer, Heinz-Dietrich (Hg.), Spektrum der Kommunikationsberufe. Köln, S. 243–255, 245ff.
Leipziger, Jürg 1990, Vorwort, in: Deutsche Akademie für Public Relations (Hg.), Public Relations: Der Beruf Öffentlichkeitsarbeit. Bonn, S. 6; Jung, Hugo 1992: Die DPRG vor neuen Aufgaben. Rede zur 33. DPRG-Mitgliederversammlung, in: Deutsche Public Relations Gesellschaft (Hg.): Public Relations: Wandel–Wege–Wagnisse. Dokumentation. Bonn, S. 177–183, 178.
Deutsche Akademie für Public Relations (Hg.) 1990, Public Relations: Der Beruf Öffentlichkeitsarbeit. Bonn, S. 7–15.
Deutsche Akademie für Public Relations 1990, S. 12–15.
Ein Titel wie „Leiter Public Relations“ stellt hierfür jedoch keinen Indikator dar. Vgl. Christoph Schlautmann 1992: Sinnvoller Aufstieg? In: pr-magazin 3/92, S. 12–17.
Deutsche Akademie für Public Relations 1990, S. 12.
Grunig, James/Todd Hunt 1984, Managing Public Relations, New York u.a., S. 90f.
Vgl. Szyszka 1990.
Vgl. z.B.: Die ZEIT 23/94 v. 3.6.94, S. 46
Vgl. Wilke, Jürgen/Ulrich Müller, Im Auftrag. PR-Journalisten zwischen Autonomie und Interessenvertretung, in: Kepplinger, Hans M.(Hg.), Angepaßte Außenseiter, Freiburg/München 1979, S. 115–141, 118f.
Vgl. Haedrich, Günther/Edgar Kreilkamp/Alfred Kuß/Richard Stiefel, Öffentlichkeitsarbeit in der Wirtschaft, Wiesbaden 1982, S. 55f.
Vgl. Böckelmann, Frank E. 1988, Pressestellen in der Wirtschaft, Berlin, bes. S. XIII-13.
Riefler, Stefan 1988, Public Relations als Dienstleistung, in: pr-magazin 5/88, S. 33–44, 34f.
Szyszka, 1990.
Dorer, Johanna 1991, Einleitung, in: Dorer, Johanna/Klaus Lojka (Hg.), Öffentlichkeitsarbeit. Theoretische Ansätze, empirische Befunde und Berufspraxis der Public Relations, Wien, S. 1–3.
Den Ergebnissen der DPRG-Mitgliederumfrage 1989/90 zufolge genießt das 1971 von DPRGMitgliedern gegründete DIPR, das 21,5 % der Befragten als Absolventen seiner Grundkurse ausweisen konnte, die größte Akzeptanz, gefolgt von der 1981 gegründeten AFK mit 15,2 %. Zitiert nach: Oeckl, Albert 1991, Ein Jahrhundert Öffentlichkeitsarbeit. Der Status quo und ein Ausblick auf die Jahrtausendwende, in: DPRG (Hg.): Bericht der Jahrestagung 1991. Bonn, S. 186–197, 192.
Vgl.: Zur PR-Ausbildung in Deutschland, in: DAPR 1991, S. 16–23.
Deutsche Akademie für Public Relations 1990, 24–35+40–50.
Vgl. Schlautmann, Christoph, Sprunghaft expandiert, in: prmagazin 3/93, S. 21–23.
Bentele, Günter 1991, Public Relations in Forschung und Lehre (Prifol. Bd.1). Wiesbaden.
Vgl. in seiner Übersicht, nicht in seiner Bewertung: Saffarina, Pierre A. 1993, Determiniert Öffentlichkeitsarbeit tatsächlich den Journalismus? Empirische Belege und theoretische Überlegungen gegen die Determinationsannahme, in: Publizistik 3/93, 412–425.
Vgl. Szyszka, Peter 1993, Falsche Erwartungen? In: pr-magazin 1 /93, 48–50.
Signitzer, Benno 1992, Aspekte der Produktion von Public Relations-Wissen. PR-Forschung in studentischen Abschlußarbeiten, in: Avenarius, Horst/Wolfgang Armbrecht (Hg.), Ist Public Relations eine Wissenschaft. Eine Einführung. Opladen, S. 171–206.
Donsbach, Wolfgang 1978, Zur professionellen Kompetenz von Journalisten, in: Walter Hömberg (Hg.): Journalistenausbildung. Modelle, Erfahrungen, Analysen. München, S. 108–121, 110.
Weischenberg, Siegfried 1990a, Das Prinzip Echternach, in: ders. (Hg.): Journalismus & Kompetenz. Opladen, S. 11–41, 24. Außerdem: Weischenberg, Siegfried 1990b, Das Paradigma Journalistik, in: Publizistik 1/90, S. 45–61; und: Weischenberg, Siegfried 1992, Joumalistik 1. Opladen, S. 9–12.
Dovifat, Emil 1937, Zeitungslehre I. Bd. 1, Berlin, S. 32–44, 35; ders. (61976), S. 47–49.
Saxer, Ulrich 1979, Wie lernbar ist Journalismus? Probleme der Joumalistenaus-und -fortbildung, in: Schweizerische Gesellschaft für Kommunikations-und Medienwissenschaft (Hg.): Journalistenausbildung in der Schweiz. Sonderheft, S. 8–21.
Das hier vorgelegte Raster ersetzt die früheren Ansätze des Verfassers: Szyszka, Peter 1992, Qualifikation für die PR der neunziger Jahre, in: DPRG (Hg.), Wandel–Wege–Wagnisse, S. 155160; und: ders. 1994, Öffentlichkeitsarbeit und Kompetenz. Fragen an das Berufsbild, in: Reineke, Wolfgang/Hans Eisele (Hg.), Taschenbuch Öffentlichkeitsarbeit (2. überarb. Aufl. ), Heidelberg, S. 21–30.
Public Relations sind Interessenvertretung. Ein Streitgespräch zwischen Vertretern der Medien und der PR, in: DPRG (Hg.): Dialog für Europa. Dokumentation. Bonn 1990, S. 30–55, 34.
Analog zu Weischenberg 1990b, S. 50.
Weischenberg, Siegfried 1993, Journalismus 2000. Funktionen, Rollen und Arbeitsorganisation, in: journalist 1/93, S. 51–54+63–65, 53.
Vgl. von der Problemstellung her: Hachmeister, Lutz/Achim Baum/Matthias Schuppe 1983, Praktizismus und kommunikationswissenschaftliches Studium. Eine explorative Studie zur Theorie-Praxis-Vermittlung, in: Publizistik 2/83, S. 187–203.
Vgl. Schneider, Sigrid 1990, Ein Wegweiser durchs Labyrinth. Die hochschulgebundene Joumalistenausbildung in der Bundesrepublik, in: Weischenberg ( Hg. ), Journalismus & Kompetenz, S. 4370, 49f
Vgl. Kraffzick, Hans-Georg 1990, Das Integrationsmodell. Theorie und Praxis im Dortmunder Studiengang Journalistik, in: Weischenberg ( Hg. ), Journalismus & Kompetenz, S. 303–315.
Universität Münster, Institut für Publizistik (Hg.) 1982, Kommunikationswissenschaft in Münster 1919–1982, Münster, S. 80..
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Szyszka, P. (1995). Öffentlichkeitsarbeit und Kompetenz: Probleme und Perspektiven künftiger Bildungsarbeit. In: Bentele, G., Szyszka, P. (eds) PR-Ausbildung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94205-0_33
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