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The Afterlife of the Dead in This World: Ghosts, Art, and Poetry in German Modernism

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Imaginations of Death and the Beyond in India and Europe
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Abstract

Flying tables, moving curtains, deceased relatives appearing out of the dark, noises of knocking, sighing, and crying coming from nowhere—in many homes in central Europe around 1900, strange things happened. From the viewpoint of today, we may consider these phenomena as mere curiosities—as phenomena which seem to be typical of an age of decadence, obscurantism, and hysteria, typical of the so-called fin de siècle in Vienna, Paris, Berlin, Munich, and Prague. The question is how the cultural practices of spiritualism and occultism are related to the syndrome of modernity, and how they were used by writers and painters to outline the basics of their aesthetic principles. Automatic writing, photographs of thoughts, and paintings of revenants: are these phenomena proof of the capability of artists and writers to ‘look behind the curtain’? To hear the voices from ‘beyond’? Or are they rather ‘old wine in new bottles’, i.e., traditional patterns of an artist’s self-fashioning? Focusing on some poems by Rainer Maria Rilke, this article looks for a new model of symbolism in art and literature by referring to spiritualism and occultism.

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Notes

  1. 1.

    “Und wie sehr ist—, wie sie’s immer, wenn ich zu Ihnen sprach, gewesen ist, Wera gegenwärtig, nicht nur den Worten gegenüber wie einst, sondern auch in und hinter ihnen. Nicht wahr, die Zeit wird kommen, da Sie mir still von ihr erzählen—; ich habe doch durch jene späte äußerste Frage nach meinem Kommen, ein kleines Anrecht angeerbt, bis ins Letzte teilzunehmen und—nachzuholen.//Und da ist eine längst vorbereitete, nun aber völlig ermutigte Bitte: […] legen Sie mir (daß ich es einmal selbst in Empfang nehme) irgendein kleines Ding zurück, das Wera lieb gewesen ist, womöglich eines, das viel wirklich bei ihr war.—Dank.” (Rilke 1940, pp. 53–55; unless otherwise specified, all translations from the German are my own).

  2. 2.

    “[…] ins Ganze, in ein viel mehr als Hiesiges. O, wie, wie liebte sie, wie reichte sie mit den Antennen ihres Herzens über alles hier Erfaßliche und Umfängliche hinaus […]. Es scheint, liebe Freundin, daß das Schicksal Wert darauf gelegt hat, Sie über den gewöhnlichen Rand hinaus, gleichsam jedesmal auf ein überhängendes Felsstück des Lebens, an die Todesschlucht zu führen […]” (ibid., p. 92).

  3. 3.

    “Sie sind der bedeutendste Forscher auf dem Gebiete des Hypnotismus und werden einem interessierten Laien die Bitte zugute halten, die lautet: auf welchem Wege wird man zum würdigen Eingeweihten?” (Rilke, “Brief an Carl du Prel,” 1897/2006b, p. 292).

  4. 4.

    “Abgesehen von dem Reiz des Geheimnisvollen haben die Gebiete des Spiritismus für mich eine bedeutsame Anziehungskraft, weil ich im Erkennen der vielen müßigen Mächte und im Unterwerfen ihrer Gewalt die große Erlösung ferner Nachfahren sehe und glaube, daß zumal jeder Künstler durch den Nebelqualm des kargen Materialismus zu jenem Seelenahnen sich durchringen muß, das ihm die goldene Brücke baut in uferlose Ewigkeiten” (ibid.).

  5. 5.

    “Wenn ich in das Wesen Ihrer Wissenschaft eindringen darf, vielleicht ist es mir mal vergönnt mit Wort und Feder einer von den Verbündeten des neuen Glaubens zu werden, der hoch über die Kirchturmkreuze ragt und wie erstes Morgenahnen sonnt auf den fürstlichsten Gipfeln” (ibid.).

  6. 6.

    “Das Oberhaupt der deutschen Geisterseher […]” (ibid., p. 291).

  7. 7.

    “Es war sehr merkwürdig—, die Feder wurde mir buchstäblich “geführt” Gedicht für Gedicht […] wars auch weder meine Art noch meine Ansicht, die da ganz fertig […] zum Ausdruck kam. […] Das ging im Fluge an 3 Abenden vor sich—, und schon am zweiten setzte ich, ganz fließend, ohne einen Moment zu überlegen aufs Titelblatt: “Aus dem Nachlaß des Grafen C. W.” […]. Was war das alles?” (Rilke, cited in Magnússon 2009, pp. 102–103).

  8. 8.

    “[…] daß diese merkwürdigen Sonette an Orpheus keine beabsichtigte oder erwartete Arbeit waren; sie stellten sich, of viele an einem Tag (der erste Teil des Buches ist in etwa drei Tagen entstanden) völlig unerwartet ein […]. Ich konnte nichts tun, als das Diktat dieses inneren Andrangs rein und gehorsam hinzunehmen; auch begriff ich erst nach und nach den Bezug dieser Strophen zu der Gestalt jener achtzehn- oder neunzehnjährig verstorbenen Wera Knoop” (Rilke 1987, p. 829).

  9. 9.

    “Sie [die Sonette an Orpheus] sind vielleicht das geheimste, mir selber, in ihrem Aufkommen und sich-mir-Auftragen, rätselhafteste Diktat, das ich je ausgehalten und geleistet habe; der ganze erste Teil ist, in einem einigen atemlosen Gehorchen […] niedergeschrieben […]” (ibid., p. 833).

  10. 10.

    “Das Oberhaupt der deutschen Geisterseher Baron Du Prel hat gleichviel seinen Sitz noch immer in München, und macht, daß alle, die mit ihm sprechen, den seltsam bannenden Blick des kleinen Freiherrn mit in ihre unheimlichsten Träume nehmen müssen” (Rilke, “Brief an Carl du Prel,” 1897b, in Pytlik 2006, p. 291).

  11. 11.

    “Dichten heißt verdichten” (du Prel 1880, p. 64).

  12. 12.

    “Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouckama Knoop” (Rilke 1996, p. 237).

  13. 13.

    The most important attempt in this direction is Magnússon (2009).

  14. 14.

    “Nun, die Eleonore und ich stehen gut zusammen. Sie hat auch einmal zu mir gesagt, ich hätte selbst einen Teufel—was nicht ganz ohne ist” (Pytlik 2006, p. 589).

  15. 15.

    For the results, cf. ibid.

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Braungart, G. (2018). The Afterlife of the Dead in This World: Ghosts, Art, and Poetry in German Modernism. In: Blamberger, G., Kakar, S. (eds) Imaginations of Death and the Beyond in India and Europe. Springer, Singapore. https://doi.org/10.1007/978-981-10-6707-5_9

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