Zusammenfassung
Die hohe Komplexität der Leistungserstellung und die durch EASA und EN formulierten Anforderungen an Produktqualität und -sicherheit zwingen luftfahrttechnische Betriebe unweigerlich zu einer detaillierten Auseinandersetzung mit der Qualifikation ihres Personals. In diesem Kapitel wird nach Erläuterung allgemeiner Anforderungen ausführlich auf die Qualifikation des Produktionspersonals -getrennt nach Herstellung und Instandhaltung - eingegangen. Ein eigener Abschnitt widmet sich der Qualifizierung freigabeberechtigter Mitarbeiter. Im Anschluss werden die Anforderungen an die Qualifikation administrativer Mitarbeiter erklärt, wobei hier eine Unterscheidung in Führungskräfte und ausführendes Personal vorgenommen wird. Den Abschluss des Kapitels bildet eine Einführung in besondere Typen der Personalqualifizierung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Umgang mit den Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit (Human Factors) und dem Continuation Training.
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Notes
- 1.
vgl. AMC 145.A.30(e) 3
- 2.
Auf die Besonderheiten der Qualifikation von Fremdpersonal wird in diesem Buchabschnitt nicht weiter eingegangen, siehe hierzu Abschn. 9.3.5 dieses Buchs
- 3.
vgl. z. B. GM No. 2 to 21A.126(a)(3)(2); GM 21A.145(a) oder AMC 145.A.30(e)
- 4.
vgl. AMC 145.A.30(e)
- 5.
Für detaillierte Hinweise zu den Anforderungen an freigabeberechtigtes Herstellpersonal, vgl. auch Luftfahrt-Bundesamt (2009), S. 9
- 6.
vgl. AMC 21A.145(d)(1) (5)
- 7.
Betriebe mit einer Zulassung des EASA Part 147er haben das Recht, Personal für behördlich anerkannte Instandhaltungsbetriebe zu schulen. Im Einzelnen dürfen diese Schulungsorganisationen: a) anerkannte Grundlagenausbildungen, b) anerkannte typenspezifische Ausbildungen und c) Prüfungen durchführen sowie d) Ausbildungszeugnisse ausstellen. Für weitere Informationen zum EASA Part 66 und 147 siehe graue Box in Buchabschnitt 3.1.4
- 8.
Zur Spezifikation des grundsätzlichen Berechtigungsumfangs der o.g. AML vgl. insbesondere IR Continuing Airworthiness – Part 66.A.20 sowie GM 66.A.20(a)
- 9.
vgl. IR Continuing Airworthiness Part 66 – 66.A.20
- 10.
IR Continuing Airworthiness Part 66 – 66.A.30 (5)
- 11.
vgl. AMC 145.A.35 (j)
- 12.
vgl. IR Continuing Airworthiness Part 145 – 145.A.30 sowie IR Initial Airworthiness Part 21 – 21A.145 (c)
- 13.
Die relevanten Textteile der Implementing Rules Certification und Airworthiness sind eher vage formuliert: IR Continuing Airworthiness Part 145 – 145.30 (e): „Der Betrieb muss die Befähigung des mit Instandhaltungsarbeiten, Verwaltungsaufgaben und/oder Qualitätskontrollen befassten Personals in Übereinstimmung mit einem Verfahren und Bestimmungen festlegen und überwachen, die von der zuständigen Behörde genehmigt sind.“ IR Initial Airworthiness Part 21 – 21A.145 (c): „ … die Mitarbeiter aller Ebenen ausreichende Befugnisse erhalten haben, um die ihnen übertragenen Pflichten wahrnehmen zu können … “
- 14.
vgl. auch AMC 145.A.30(e)
- 15.
Alle Vorgaben zur entwicklungsbetrieblichen Personalqualifizierung sind unter IR Initial Airworthiness Part 21 – 21A.243 (d) und dem zugehörigen Guidance Material geregelt.
- 16.
Als Mindestumfang sind im GM No. 1 to 21A.243(d) (3.3) folgende Informationen definiert: Name und Geburtstag, Ausbildung, Erfahrung und Trainings, Aufgabe/Position innerhalb des Entwicklungsbetriebs, Berechtigungsumfang, Ausstellungsdatum der Erstberechtigung sowie ggf. Ablauf der Gültigkeit, Identifikationsnummer der Berechtigung. Weitere Anforderungen an ein Aufzeichnungssystem für Personaldaten finden sich unter o.g. GM.
- 17.
vgl. IR Continuing Airworthiness Part 145 – 145.A.30(e), 145.A.65 (b) sowie implizit GM 21A.3B(b)
- 18.
Wöhe (1993) weist im Übrigen daraufhin, dass in Produktionsbetrieben die heutzutage noch immer gängige Praxis, um 6 Uhr mit der Arbeit zu beginnen unter Human Factors Bedingungen suboptimal ist. Diese Regelung „impliziert, dass ein Arbeitnehmer, der acht Stunden Schlaf benötigt, unter Berücksichtigung der Wegzeiten zum Arbeitsplatz bereits gegen 21 Ur zu Bett gehen muss. Nun führen aber die heutigen Lebensgewohnheiten durch Fernsehen, Rundfunk, Kino … [etc.] zu immer längerer Abendbeschäftigung“, ebenda S. 266
- 19.
vgl. AMC 145.A.30(e)
- 20.
In der betrieblichen Praxis oftmals auch kurz als „Conti“-Training bezeichnet
- 21.
vgl. IR Continuing Airworthiness Part 145 – 145.A.35(d)
Literatur
Deutsches Institut für Normung e.V.: DIN EN 9100:2018 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen an Organisationen der Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung. 2018
European Commission (EU): Commission Regulation laying down implementing rules for the airworthiness and environmental certification of aircraft and related products, parts and appliances, as well as for the certification of design and production organisations [Implementing Rule Initial Airworthiness]. No 748/2012 of 03/08/2012
European Commission: Commission Regulation (EC) on the continuing airworthiness of aircraft and aeronautical products, parts and appliances, and on the approval of organisations and personnel involved in these tasks [Implementing Rule Continuing Airworthiness]. No. 1321/2014, 2014
European Aviation Safety Agency – EASA: Acceptable Means of Compliance and Guidance Material to Commission Regulation (EC) to the Annexes to Regulation (EU) No 1321/2014 – Issue 2 [Implementing Rule Continuing Airworthiness]. ED Decision 2015/029/R. AMC/GM
European Aviation Safety Agency – EASA: Acceptable Means of Compliance and Guidance Material to Part 21. Annex I to ED Decision 2012/020/R. Issue 2. Oct. 2012
European Aviation Safety Agency – EASA (2008): Course Syllabus – Continuing Airworthiness Requirements (Commercial Air Transport) – Part-M (CAT). Revision 05.11.2008, 2003
Luftfahrt-Bundesamt: Merkblatt für die Genehmigung von Herstellungsbetrieben. 9. Ausgabe, 2009
Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 18. Aufl., München, 1993
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Hinsch, M. (2019). Personal. In: Industrielles Luftfahrtmanagement. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58804-8_10
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